© Werk/Tiwag/MARTIN VANDORY

Warum das Schnellladen teurer werden dürfte

Ein Schwerpunkt der Fachtagung el-Motion war das Laden.

von Maria Brandl

02/12/2020, 04:00 AM

Bereits zum 10. Mal fand heuer der E-Mobilitäts-Branchentreff „El-Motion“ in Wien statt. Einen Schwerpunkt dabei bildete die Frage, wie der Umstieg auf E-Mobilität gefördert werden kann. Die Steigerungen bei den Zulassungszahlen für batterieelektrische Fahrzeuge in Österreich klingen zwar besonders seit der Einführung von Steuererleichterungen im Jahr 2016 sehr positiv. Tatsächlich wurden 2019 aber laut E-Control nicht mehr als 8.551 batterieelektrische Fahrzeuge bei uns neu zugelassen. Insgesamt sind derzeit knapp 30.000 solcher Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs.

-Ziel Ein Knackpunkt für die Akzeptanz von E-Fahrzeugen ist die Ladeinfrastruktur. Für Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control, gibt es hier eine klare Strategie: 80 % der Ladevorgänge sollten zu Hause oder in der Firma erfolgen, der Rest öffentlich (www.ladestellen.at). Daher müsse nun vor allem der Ausbau der privaten Ladestellen beschleunigt werden. Das bedarf auch gesetzlicher Änderungen.

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-Individuell Derzeit ist für eine individuelle Ladestelle in einem „Bestandshaus“, wie Nichtneubauten offiziell heißen, eine Zustimmung von 100 % aller Wohnungsbesitzer notwendig. Sie wird praktisch nie erreicht.

-Vorzug Viel einfacher ist eine „Gemeinschaftslösung“, sprich, die Errichtung von mehreren Ladestellen in einem Wohnhaus, so Manfred Münzberger von EBE Mobility & Green Energy. Für eine Gemeinschaftslösung reicht eine einfache Mehrheit der Wohnungseigentümer. Die Gemeinschaftslösung sei zudem deutlich billiger. Wenig hält Münzberger davon, eine hohe Leistung für private Anschlüsse in Wohnhäusern vorzusehen. Das belaste das Stromnetz. Kunden, die schnelles Laden bevorzugen, sollten öffentlich laden.

 

-Öffentlich Dafür sollen sie künftig auch deutlich mehr bezahlen, so Urbantschitsch. Die Ladekosten sollen sich künftig an öffentlichen Ladestellen nach der Leistung richten. Dies entspricht den Zielen der künftigen „Tarife 2.0“ für Strom, die auch für Privathaushalte gelten und nach dem Jahresdurchschnitt der „monatlichen Viertelstunden-Maximumverbrauchswerte“ berechnet werden sollen. Dafür müssen aber noch Gesetze geändert werden.


Urbantschitsch erwartet beim Laden mit 50 der 100 kW „relevante Mehrkosten“. Wer aber bereit ist, langsam zu laden oder seine Ladung bei Bedarf zu unterbrechen, solle belohnt werden.

Dem Wunsch vieler Kunden nach einer transparenten Preisabrechnung bzw. Preisangabe pro kWh an der Ladestelle erteilte Urbantschitsch eine klare Absage: Gerade jetzt in der Anfangsphase der E-Mobilität müssten Firmen die Gelegenheit haben, „ihre Preismodelle auszuprobieren.“ Mit Abrechnungen pro kWh könne man keine Ladestellen wirtschaftlich betreiben, es müsse auch die Zeit berücksichtigt werden, die der Kunde an der Ladestelle verbringt. Den Wunsch nach mehr Transparenz verstehe er aber.

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