meinung

Ausfahrt Sackgasse

Wie sich Europas viel gelobte Innovationskraft in ausufernder Bürokratie verliert.

von Maria Brandl

03/26/2019, 10:24 AM

Lange wurde gefeilscht und diskutiert, es sollte ein Meilenstein werden: Die Rede ist vom neuen EU-Normzyklus WLTC, dem weltweit harmonisierten Fahrzeugtestzyklus.
Doch der Anspruch, der schon im Namen steckt, wurde nicht erfüllt: Statt ein weltweit anzuwendender Normzyklus zu werden, gilt er in der Endversion nur in der EU. Statt einer Vereinfachung kam ein Bürokratiemonster mit mehr als 1.000 Seiten Test-Vorgaben, mit jährlichen Änderungen die nächsten Jahre.

Für Kunden heißt dies: Ihr funkelnagelneues Auto erfüllt nur im Jahr der Zulassung die aktuelle Abgasnorm, schon im Jahr darauf gilt eine neue Variante. Zudem wird der höhere Kostenaufwand, der dadurch für die Autohersteller entsteht, auf sie abgewälzt, dazu kommen höhere Verkaufssteuern wie bei uns die NoVA.

Die Autoindustrie selbst kostet der Zusatzaufwand bei Personal und Technik für die nun jedes Jahr neuen aufwendigen Messungen viel Geld. Geld, das gerade Europas Autoindustrie deutlich zukunftsträchtiger anlegen könnte: Zum Beispiel in ein neues Prometheus-Projekt, ein herstellerübergreifendes EU-Forschungsprojekt wie in den 1980er-Jahren, das damals der Industrie einen gigantischen Innovationsschub samt autonom fahrendem Auto verpasste. So aberist die EU-Autoindustrie heute beim autonomen Fahren wie beim E-Auto bei Kernelementen von Zukäufen abhängig.

Den Ehrgeiz, den man in die globale Durchsetzung der EU-Norm setzte, was ohnehin nicht gelang, hätte man besser nutzen können.

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