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Jubiläum

Land Rover: Als Erstes wurde offenbar eine Waschmaschine komplett verrückt

Das Ur-Modell feiert heuer 65. Geburtstag, die Rente ist indes nah.

von Christian Vavra

05/17/2013, 08:05 AM

Ein Rekord fehlt noch. Der Ur-Land Rover, der seit 1990 Defender heißt, feiert heuer seinen 65. Geburtstag. Und weil sich seit 1948 am Grundkonzept nichts geändert hat, überholt der Landy gerade den VW Käfer (1938 bis 2003).

Freilich: Das am längsten gebaute Serienauto ist der Land Rover damit (noch) nicht – das ist der seit 1936 gebaute Morgan 4/4 (ursprünglich: 4-4).

Ein paar Schnurren gibt es natürlich zu diesem Inbegriff des Geländewagens, der von Experten gerne als „werkzeugähnliches Fahrzeug“ bezeichnet wird. Das erste Modell hatte Kastenrahmen, Starrachsen und genietete Aluminiumkarosserie. Letztere nicht aus Gewichtsgründen, sondern weil Aluminium direkt nach dem Zweiten Weltkrieg leichter zu bekommen war als Stahlblech. Unter der Haube werkelte ein 1,6-l-Vierzylinder (50 PS) von Rover.

Fahrverhalten und Komfort, die bis heute als, nun ja, sehr rustikal gelten, wurden laut Magazin Der Spiegel 1948 von Winston Churchill nach einer Probefahrt so beschrieben: „Ich habe mich gefühlt wie in einer verrückt gewordenen Waschmaschine. Wenn das alles ist, was das Empire hervorzubringen vermag, sehe ich schwarz“.

Rumpelig

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Auch die seit 1983 verbauten Schrauben- statt der Blattfedern haben an der rumpeligen Fortbewegung wenig geändert. Von Beginn weg gab es ein Reduktionsgetriebe fürs Gelände, ab 1954 eine Variante mit festem Dach und vier Türen (davor wollte man den Steuerbonus als landwirtschaftliches Fahrzeug nicht gefährden). Ab 1979 bekam das Spitzenmodell permanenten Allradantrieb mit sperrbarem Zentraldifferenzial.

Die Hälfte aller je gebauten gut zwei Millionen Land Rover-/Defender-Modelle gingen an Militärs und Behörden. Erst 1970 bekam der Land Rover mit dem Range Rover ein Edel-Modell an die Seite gestellt. 2015 wird der Defender übrigens in Pension geschickt – u. a. Sicherheitsvorschriften machen den Abschied unvermeidlich.

In Österreich ist der Defender zum Jubiläum mit einem neuen Dieselmotor mit 2,2 Liter Hubraum und 122 PS Leistung sowie 360 Nm Drehmoment im Programm. Es gibt drei verschiedene Radstände, zwei bis sieben Sitzplätze und diverse Aufbauten. Die billigste Lkw-Version stellt sich auf brutto 27.200 Euro, die günstigste Pkw-Version auf 42.230 Euro.

Und apropos Lkw: Als solchen gibt es auch den – um Welten moderneren – Land Rover Discovery, der diesfalls ab 38.052 Euro wohlfeil ist.

London Singapur 1956

65 Jahre Defender

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