
© KURIER / Boroviczeny Stephan
Ablenkungsmanöver
Statt des Sommertheaters um Fahrrad-Taferln wäre etwas Regelkunde hilfreich.
08/02/2012, 11:06 AM
Trotz seiner Durchschaubarkeit hat das Ablenkungsmanöver offensichtlich funktioniert.
Statt weiter über die seltsamen Vorgänge rund um die Einführung zusätzlicher Parkpickerlzonen in Wien zu diskutieren, steht jetzt das in der Vergangenheit bereits mehrfach begrabene Thema Kennzeichenpflicht für Radfahrer im Mittelpunkt der öffentlichen Erregung.
Quasi als koalitionärer Ausgleich kommt jetzt also auch die vermeintlich andere Zielgruppe ins Visier der Stadtregierung. So sollen „die Autofahrer“ etwas Luft gegen „die Radfahrer“ ablassen und als Zuwaag’ können sich auch noch „die Fußgänger“ betreut fühlen, die mit beiden anderen Gruppen so ihre Probleme im täglichen Verkehrsgeschehen haben.
Letztlich wird die Sache dann am Einspruch der Experten, den Kosten, dem sich sperrenden Bund (oder gleich gar der EU?) glücklich scheitern und vorher im günstigsten Fall noch Stoff für eine substanzlose Frage der – für in Gott’s Namen dann irgendwann einmal – angekündigten ParkpickerlVolksbefragung liefern.
Statt Unterstützung dafür zu leisten, dass jede Gruppe mit dem Finger auf die jeweils andere zeigt, wäre es wesentlich sinnvoller, allen Beteiligten am städtischen Verkehrsgeschehen die aktuell geltenden Regeln dafür wieder näherzubringen. Allein das Wissen darum, dass etwa die Vorrang-Regel weder von der Masse des benützten Verkehrsmittels noch von dessen Klimarettungsfaktor abhängt, scheint nämlich vielfach bereits verloren gegangen zu sein.
horst.bauer(at)kurier.at

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