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Fahrbericht

Am Steuer des neuen Audi R8

Im September startet der Verkauf der zweiten Generation des Hochleistungssportwagens: Breiter, präziser – und noch schneller.

von Marc Lang

07/31/2015, 02:28 PM

Schön, dass man bei Audi seinen Entwicklern hin und wieder ein wenig Freiraum lässt. Wenngleich man in der Ingolstädter Vorstandsetage der Meinung ist, dass 2020 jeder zweite verkaufte Audi ein SUV sein wird, gab man den Technikern der sportlich orientierten Tochtergesellschaft quattro GmbH den einfach klingenden Auftrag, den Charakter des R8 bei seiner Neuauflage ein wenig nachzuschärfen.

Nun, das ließen sich die Ingenieure nicht zwei Mal sagen und setzten auf den eben gewonnenen Erkenntnissen der Entwicklung des GT3-Rennwagens R8 LMS auf. Entstanden ist ein Hochleistungssportwagen, der seinen Fahrer noch mehr vereinnahmt als sein Vorgänger, aber selbst im forcierten Fahrbetrieb auf der Rennstrecke in Bezug auf Beherrschbarkeit eine Mühelosigkeit an den Tag legt, die für Fahrzeuge dieses Kalibers nicht selbstverständlich ist.

Ungestümer Vortrieb

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Hat man das Set-up für Fahrwerk, Lenkung, Gasannahme und Schaltstrategie des 7-Gang-Doppelkupplung-Getriebes per Tastendruck am Lenkrad konfiguriert, reicht ein Tritt aufs Gaspedal und der R8 V10 Plus schießt in atemberaubenden 3,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, in weniger als 10 Sekunden fällt die 200 km/h-Schranke und erst bei 330 km/h setzen die Fahrwiderstände dem ungestümen Vortrieb ein Ende. Dabei posaunt der 610 PS starke 10-Zylinder-Saugmotor ungezähmt durch die Sportauspuffanlage, dreht blitzschnell Richtung Begrenzer, um nach dem Klick an der Schaltwippe im manuellen Modus augenblicklich den nächsthöheren Gang nachzuladen. Kaum weniger schnell, aber deutlich unspektakulärer folgt die zivile Variante mit nur 540 PS im Windschatten.

Fahrwerk und Antriebsstrang des R8 erweisen sich der spektakulären Leistungsentfaltung mehr als nur gewachsen: Dank überarbeitetem Quattro-Antrieb mit elektronisch geregelter Momentenverteilung zwischen den Achsen und Sperrdifferential zwischen den Hinterrädern gibt es beim R8 keine Traktionsprobleme. Die Lenkung ist direkt – akkurat folgt der Audi kleinsten Richtungsänderungen, um im Grenzbereich lange neutral der vorgegebenen Spur zu folgen.

Andererseits hat es ein solcher Sportwagen seinem Fahrer selten so leicht gemacht, lange Distanzen schnell und gleichzeitig unspektakulär zu überwinden: Die im Vergleich zum Vorgänger um zwölf Millimeter tiefere Sitzposition integriert den Lenker des Zweisitzers perfekt ins Cockpit, das (aufpreispflichtige) Magnetic-Ride-Fahrwerk schluckt im Komfort-Modus Fahrbahnunebenheiten gekonnt und für hervorragende Sicht bei Nacht sorgt erstmals das optionale Laser-Fernlicht, das mit bis zu 600 Metern Reichweite Maßstäbe setzt.

Das aus TT und A4 bekannte, 12,3 Zoll große Display ist frei konfigurierbar und befriedigt mit Angaben über g-Kräfte, Öl- und Reifentemperatur oder Rundenzeiten auf der Rennstrecke auch den Spieltrieb so mancher Besitzer. Als solcher sollte man über ein gut gefülltes Konto verfügen, denn selbst die 540 PS starke Basisversion des neuen R8 schlägt mit mindestens € 218.860,– zu Buche. Für die Topversion R8 V10 Plus sind mindestens € 241.500,– fällig. Aber nie zuvor waren sie für einen R8 so gut angelegt.

Tom Kristensen fährt den neuen R8

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