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Fahrbericht

Ausfahrt mit dem Bentley GT V8S

Was ein Schäuferl mehr Leistung und ein agileres Fahrwerk bewirken können.

von Horst Bauer

04/22/2014, 10:30 AM

Was sind schon 47 PS weniger? Vor allem, wenn man sich ohnehin weit jenseits der 500-PS-Grenze bewegt.

Oder anders herum gefragt: Was sind in dieser Liga schon 27 PS mehr?

Kaum der Rede wert, möchte man meinen, selbst wenn damit rund 2,5 Tonnen Auto bewegt werden. Aber in der Praxis schaut die Welt dann eben doch ganz anders aus, wenn man sie hinter dem Steuer eines Bentley Continental V8S erlebt. Der liegt mit seinen 528 PS nominell zwischen dem normalen V8 und dem W12, lässt aber kaum mehr schlüssige Argumente für Letzteren übrig. Zumal, wenn man ihn auf europäischen Straßen fährt und sonst auch nicht die Speisekarte von rechts liest (mithin grundsätzlich das teuerste Gericht bestellt, egal wie hoch die Chancen stehen, dass es einem auch besser schmeckt).

Club-Blazer statt Overall

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Denn der jetzt nachgereichte S setzt dem Achtzylinder-Angebot der Continental-Reihe die sportliche Krone auf. Wobei Sportlichkeit bei Bentley immer noch eher den blauen Club-Blazer meint statt den verschwitzten Rennoverall.

Denn auf alle von den noblen Briten gewohnten Annehmlichkeiten des luxuriösen Bordlebens muss weder im Coupé noch im viersitzigen Cabrio verzichtet werden. Die höhere Agilität kommt also nicht von reduziertem Gewicht (das liegt für Coupé und Cabrio weiterhin bei mindestens 2295 kg bzw. 2470 kg), sondern von erhöhter Leistung und vor allem einer knackigeren Abstimmung des Fahrwerks. Dieses wurde um 10 mm tiefer gelegt und hinsichtlich Federung und Dämpfung an die Werte des Überfliegers Continental GT Speed angepasst.

In der Fahrpraxis bedeutet das, dass der GT als V8S sowohl als sehr souveräner, gemächlicher Küstenstraßen-Kreuzer genutzt werden kann – und dank Zylinderabschaltung dabei meist nur 4 Töpfe befeuert – als auch in nur 4,5 Sekunden auf Tempo 100 stürmen. Dem unbändigen Vorwärtsdrang wären dabei theoretisch erst bei 309 km/h Grenzen gesetzt.

Aber noch viel beeindruckender als diese Daten ist das Fahrerlebnis, wenn die 8-Gang-Automatik im Sport-Modus agiert (oder die Gänge überhaupt via Schaltwippen an der Lenksäule manuell sortiert werden) und der Pilot die gigantische Drehmomentwelle abreitet. Schließlich stehen die beeindruckenden 680 Nm schon ab 1700 Touren konstant zur Verfügung, was Überholvorgänge im Zeitraffer-Modus ermöglicht.

Und das sind dann auch nur 20 Nm weniger, als der W12 zu bieten hat. Nur dass dessen vergleichbarer Normverbrauch bei 14,5 l liegt – statt bei 10,6 wie beim V8S.

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