Automatisch fahren
Nicht alles, was elektronisch gesteuert wird, erhöht automatisch die Sicherheit.
"Der größte Risikofaktor beim Fahren ist immer noch der Mensch: In Deutschland waren laut Statistischem Bundesamt über 80 Prozent der erfassten Unfälle mit Personenschaden 2010 auf Fehlverhalten des Fahrzeugführers zurückzuführen." Abhilfe, so der Zulieferer Continental weiter, leisteten Fahrerassistenzsysteme. Wobei diese inzwischen den Lenker nicht nur unterstützen und entlasten, sondern ganz ersetzen können, wie auch ein zweiwöchiger Dauertest im US-Bundesstaat Nevada vor Kurzem zeigte. Nevada ist der erste US-Staat, der automatisiertes Fahren auf öffentlichen Straßen explizit erlaubt, so Continental.
Was vor Jahrzehnten als Science Fiction begann, dann vom Militär mit viel Geld vorangetrieben und 2007 im Zuge der "DARPA-Challenge" (der Motor-KURIER berichtete) dem staunenden zivilen Publikum vorgeführt wurde, ist nun ansatzweise serienreif. Gerade in den USA, wo das Fahren besonders monoton ist und jedes Jahr mehr als 30.000 Verkehrstote gezählt werden, wird automatisiertem Fahren großes Unfallvermeidungs-Potenzial zugeschrieben. Finanzstarke Giganten wie Google und Apple arbeiten intensiv an solchen Autos.
Doch Experten der Berkeley-Universität in Kalifornien warnen: Noch gibt es keine Langzeiterfahrungen mit solchen Technologien. Während derzeit in den USA Lenker aus Fleisch und Blut einen tödlichen Unfall auf zwei Millionen Stunden Autofahrt verursachen, was ein extrem niedriges Unfallrisiko sei, könne keine der neuen Technologien beweisen, eine ähnlich lange Zeit auch nur zu funktionieren, so das Schweizer Magazin Bilan.
Die "Reifeprüfung" hat der Autopilot noch vor sich.
maria.brandl(at)kurier.at
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