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Autozulieferer: 43 Prozent bemängeln die Wettbewerbsfähigkeit der EU

Eine Studie untersucht die Stimmung in der Autobranche: 39 Prozent der Zulieferer schauen negativ in die Zukunft. Vor allem die Angst vor China ist verbreitet.

11/14/2023, 08:17 AM

Continental machte diese Woche Schlagzeilen: Man ist in der Krise, tausende Jobs wackeln. Wie eine aktuelle Studie zeigt, ist der Automobilzulieferer nicht der einzige in der Branche, der Probleme hat. Denn die Stimmung ist schlecht. 
 
Gemeinsam mit CLEPA (European Association of Automotive Suppliers) fühlt McKinsey zweimal im Jahr den „Puls“ von 150 europäischen Automobilzulieferern. Das Ergebnis ist nicht unbedingt optimistisch: Denn 39 Prozent der Zulieferer schauen negativ in die Zukunft, nur 31% positiv. Ausserdem erwartet die Hälfte der Supplier niedrige Profitabilität oder sogar Verluste
Ganze 43 Prozent bemängeln die Wettbewerbsfähigkeit der EU - besonders hinsichtlich der grünen und digitalen Transformation. 
41 Prozent glauben, dass andere Regionen - vor allem China - die EU bei der Markteinführung neuer Technologien voraus sind.
 
Aber es gibt auch Optimismus: Trotz großer Unsicherheiten gehen 49% der Unternehmen davon aus, dass ihre Umsätze im kommenden Jahr wachsen.
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Zwar haben sich damit die Gesamtaussichten im Vergleich zu den Covid-Zeiten verbessert. Dennoch ist die Branche immer noch sehr stark von Unsicherheit geprägt, insbesondere durch die instabilen Mengenprognosen. Weiters ist es nach wie vor unklar, wie stark die die Gesamtvolumina im derzeitigen inflationären Umfeld anziehen werden, und auch die Prognose auf Ebene der Fahrzeugplattformen sind so unsicher wie eh und je.

Lukas Michor | McKinsey

Eine zentrale Herausforderung für viele Zulieferer sind die steigenden Kosten und die Probleme diese an die OEM-Kunden (Erstausrüster oder Originalgerätehersteller) weiterzugeben. Hohe Produktionskosten sind nach wie vor ein besonderes Problem, das 43 % der Zulieferer als  primäre strategische Herausforderung angeben.
Benjamin Krieger, der Generalsekretär von CLEPA, erklärt: "Die Zulieferer müssen weiterhin erhebliche Investitionen tätigen, um dem doppelten grünen und digitalen Wandel gerecht zu werden und global wettbewerbsfähig zu bleiben. Energie-, Material- und Verwaltungskosten stellen eine Herausforderung dar und untergraben die Wettbewerbsfähigkeit der EU. Während die Industrie das Zeug dazu hat, Spitzentechnologie auf den Markt zu bringen, bedarf es verstärkter Anstrengungen und regulatorische Unterstützung für die Industrie, um ihren Wettbewerbsvorteil zu stärken".
 

Darüber hinaus äußern 41 % der Befragten die Befürchtung, dass andere Regionen, insbesondere China, die EU bei der technologischen Innovation überholen. Kürzere Produktentwicklungszyklen und die Präsentation von Innovationen auf Veranstaltungen wie der der Shanghai Auto Show tragen zu dieser Besorgnis bei.


Die Befragten haben gemischte Gefühle bezüglich der Risiken und Chancen in China. Die Umfrage ergab, dass 34 % der Zulieferer ihre Abhängigkeit vom chinesischen Markt aktiv verringern, während 29 % China nach wie vor als als zentral für ihre zukünftige Wachstumsstrategie ansehen. Die meisten Zulieferer sind sich jedoch einig, dass ein Aufholbedarf besteht sowohl bei den operativen als auch bei den strategischen Fähigkeiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Nur 17 % der Anbieter glauben, dass ihre Kostenstruktur und Preisgestaltung wettbewerbsfähig sind, und nur 25 % meinen, dass ihr Produktentwicklungszyklus und ihre Entscheidungsprozesse ausreichend schnell und agil sind.

Trotz der Herausforderungen bleiben die europäischen Zulieferer zukunftsorientiert. Neben der Umsetzung einer neuen China-Strategie bleibt die Digitalisierung ein Kernelement der Wachstumsstrategie der Zulieferer. Zwei Drittel verfolgen aktiv die digitale Transformation, insbesondere in den Bereichen F&E, Produktion und
Lieferkettenmanagement

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