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Bis zu 80 Prozent ohne Winterreifen

Sehr viele Lenker in Ostösterreich rüsten erst beim ersten Schnee um. Die Polizei wird streng kontrollieren.

12/05/2011, 07:42 AM

Ab 1. November, gilt bundesweit die Winterreifenpflicht. Da von Schnee-, Eis oder Matschfahrbahnen in den nächsten Tagen aber keine Rede sein kann, lässt die Umsteckmoral der heimischen Autofahrer vorerst zu wünschen übrig.

Der Sprecher des österreichischen Reifenhandels, Stefan Deschka nimmt die Lenker in die Pflicht, betont aber das West-Ost-Gefälle: "In Tirol oder Vorarlberg ist das Winterreifen-Geschäft gelaufen. Dort wurde zeitgerecht umgerüstet."

Kalt erwischt

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Dafür gibt es gute Gründe. Der alpine Bereich Österreichs hat schon einen ersten Gruß vom Winter hinter sich. Bereits im September wurden in Salzburg, Tirol und der Steiermark Tausende Lenker von Schneefällen überrascht. Laut Gabriele Lechner vom ARBÖ erhöhten sich die Panneneinsätze durch den kurzen Wintereinbruch in diesen Regionen um das Dreifache.

Deschka schätzt aber, dass in Ostösterreich, und da vor allem im Raum Wien, derzeit noch 80 Prozent der Lenker auf Sommerreifen unterwegs sind. Das bestätigt auch Lui Nikollbibas von der Diskonttankstelle Leo in der Seidengasse im 7. Bezirk: "Wenn es schneit, dann kommen alle. Die Leute warten auf den Schnee und dann gibt es keine Termine mehr."

Besser ist die Situation beim Traditionsbetrieb John in Wien-Margareten. Thomas Ferscha, zuständig für den Reifenwechsel sagt: "Etwa die Hälfte unserer Kunden hat umgerüstet." Beim KURIER-Lokalaugenschein befanden sich mehrere, relativ teure Fahrzeuge auf den Hebebühnen.

Auch wenn viele in Wien noch zuwarten, der nächste Winter kommt bestimmt, warnt ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer: "Bei Schnee-, Eis- und Matschfahrbahn sind Winterreifen absolut Pflicht. Wer bei diesen Verhältnissen mit Sommerbereifung einen Unfall baut, muss mit Regressforderungen seitens der Versicherungen rechnen." Damit bei Kontrollen keine Diskussionen entstehen, müssen Winterreifen auf drei Viertel ihrer Lauffläche eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern aufweisen. Parallel dazu warnt Deschka vor Billigprodukten aus Nahost: "Diese Reifen haben einen um bis zu 20 Prozent längeren Bremsweg."

Die Polizei wird jetzt zusätzlich zu den Routinekontrollen auch schwerpunktmäßig die Bereifung unter die Lupe nehmen. "Ich rate dazu, rechtzeitig umzustecken", sagt Josef Binder von der Wiener Verkehrspolizei. Für Winterreifen-Verweigerer kann es teuer werden: Von 35 € bis zu 5000 € (bei schwerer Eigen- und/oder Fremdgefährdung) reicht die Palette.

ÖAMTC-Tipps

Vorsicht: Gefährliche Nebelbänke im November

Im November ist vor allem wegen der häufigen Nebelbänke Vorsicht geboten. ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger warnt: "Konturen verschwimmen, die Akustik ändert sich und das Blickfeld ist stark eingeschränkt. Auch das vorsichtige Vorwärtstasten setzt das Reaktionsvermögen stark herab."

Die Unfallstatistik des Vorjahres spricht alleine im November von 61 Nebelunfällen mit Personenschaden. Die meisten davon in Nieder- und Oberösterreich sowie in der Steiermark. Gesamt starben 2010 bei Nebelunfällen sieben Menschen.

Die wichtigsten ÖAMTC-Tipps für das Durchfahren von Nebelbänken:
1. Fuß weg vom Gas, rechts bleiben und auf keinen Fall überholen.
2. Abstand halten. Keinesfalls darf man sich verleiten lassen, sich an den Rücklichtern des vorderen Fahrzeuges zu orientieren.
3. Konzentriert bleiben und auf die eigene Spur achten. Handy, Navi und Radio sind tabu.
4. Auf die richtige Beleuchtung kommt es an. Bei leichtem Nebel reicht das Abblendlicht. Bei starker "Nebelsuppe" die Nebelscheinwerfer und die Nebelschlussleuchte einschalten.
5. Bei einem Unfall alle Lichtquellen des Kfz einschalten, Warndreieck aufstellen, dabei vor allem die Warnweste nicht vergessen.

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