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Blinde fühlen sich durch E-Autos gefährdet

Sehbehinderte fordern eine "Geräuschkulisse" für Elektroautos. Durch akustische Signale soll die Wahrnehmung erleichtert werden.

12/05/2011, 07:42 AM

Elektroautos sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sehr geräuscharm - doch gerade durch deren akustische Eigenschaften fühlen sich Blinde und Sehbehinderte gefährdet, da sie diese flüsterleisen Fahrzeuge kaum hören können. Bei einer praktischen Vorführung heute, Dienstag, in Wien erhoben sie die Forderung nach dem verpflichtenden Einbau einer "Geräuschkulisse", die ihnen die Wahrnehmung der Elektroautos ermöglicht.

Rund 350 angemeldeten E-Autos in Österreich stehen 318.000, davon 50.000 schwer Sehbehinderte gegenüber. Und bisher ist Gerhard Höllerer, dem ÖBSV-Präsident (Österreichischer Blinden- und Sehbehindertenverband), auch noch von keinem entsprechenden Unfall berichtet worden. "Aber jedes Opfer wäre eines zu viel." Tatsächlich hatte man bei der vom ÖAMTC organisierten Vorführung Schwierigkeiten, mit geschlossenen Augen die Elektroautos gegenüber den Umgebungsgeräuschen und dem Lärm herkömmlicher Kfz wahrzunehmen oder "einzuschätzen".

Auch Straßenbahn gefährlich

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Auch so haben es Blinde im Verkehr nicht leicht: Die Niederflurstraßenbahn ULF würde man erst wahrnehmen, nachdem sie stehengeblieben ist und die zischenden Türen öffnet. Auf entsprechende Beschwerden bei den Wiener Linien habe man bis dato noch keine konkrete Antwort erhalten, kritisierte Höllerer. Dazu kämen noch Elektro-Mopeds und vor allem die Fahrräder. Von der Geschwindigkeit und Masse wären die wenigen E-Autos aber um vieles gefährlicher als die zahlreichen Drahtesel, meinte der ÖBVS-Präsident.

"Grundsätzlich ist es die Philosophie des ÖAMTC, dass der Lärmpegel nicht zunehmen soll - aber Sicherheit geht vor", unterstützte Cheftechniker Max Lang die Forderung nach einer "Geräuschkulisse", die manche Hersteller schon eingebaut hätten. Bei niedrigen Geschwindigkeiten würde dies wesentlich zur Verkehrssicherheit beitragen - und kaum zusätzlichen Lärm zur Folge haben, da diese Geräusche nicht lauter wären als die herkömmlicher Kfz bei 20 km/h.

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