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Test

BMW-Einsteigervarianten mit Allrad– ein Vergleich

Im Test: BMW 118d xDrive und BMW 318d xDrive.

von Ad Raufer

01/17/2014, 09:07 AM

Limousinen, deren Kraftübertragung auf die Hinterräder erfolgt, gelten als extrem schlechte Wintersportler. Ein paar Zentimeter Schnee, eine hauchdünne Eisschicht und schon ist der Ofen aus – manchmal sogar auf brettlebenem Untergrund. Vom Anfahren auf unwirtlich-glatten Bergaufpassagen wollen wir da gar nicht reden.

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BMW begegnet diesen Imponderabilien mit dem stetigen Ausbau der Angebotspalette an xDrive-Modellen – neben den SUV-Baureihen X1, X3, X5 und X6 werden also künftig auch alle Pkw des bayerischen Premiumherstellers als Allradversionen zu haben sein, flächendeckend vom kompakten 1er bis hinauf zur großen 7er-Reihe. Die einzige Ausnahme bildet der Sportwagen Z4, den’s – so wie jetzt – auch in Zukunft nur mit zwei (hinten) angetriebenen Rädern geben wird. Der Motor-KURIER hat die beiden zur Zeit günstigsten Bayern-Allradofferte probiert, nämlich die beiden Diesel-Einstiegsvarianten 118d und 318d, beide mit der kryptisch-verheißungsvollen Bezeichnung xDrive.

Identer Antrieb

Ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen? Keineswegs, sind doch beide Modelle mit identer Kraftübertragung ausgestattet und werden von einem Vierzylinder mit je zwei Liter Hubraum angetrieben. Wie üblich bei BMW, passt also die Kubatur nicht unbedingt mit der Typenbezeichnung zusammen. Egal, der Direkteinspritzer-Turbo leistet da wie dort 143 PS. Weil auch das maximale Drehmoment, nämlich 320 Nm bei 1750 Umdrehungen ident ist, lassen sich gute Vergleiche ziehen: So ist der 1er, der 1415 Kilo auf die Waage bringt, drei Zehntel schneller auf 100 als der 1490 Kilo schwere 3er (8,9 zu 9,2 Sekunden) – Marginalien, die bestenfalls am Stammtisch von Relevanz sind. Ähnlich eng sieht’s bei EU-Verbrauch und CO2-Ausstoß aus: Der der Golf-Klasse angehörende und 4,32 Meter lange 118d verbraucht im Schnitt 4,6 Liter (entspricht 121 Gramm CO2), der zur Unteren Mitteklasse zählende und 4,62 Meter lange 318d konsumiert 4,7 Liter und emittiert 123 Gramm.

Wenig verwunderlich, dass sich also auch bei der Differenz im wirklichen Konsumverhalten keine signifikanten Unterschiede offenbaren: Während der 1er mit 5,9 Liter auf 100 Kilometer das Auslangen findet, gönnt sich der 3er mit 6,3 Liter ein paar Schluckerln mehr.

Variable Kraft

Analogien ergeben sich auch bei der Kraftübertragung, die konstruktiv im wesentlichen allen anderen xDrive-Modellen entspricht. Ohne kompliziert in die Tiefen der Technik einzutauchen, kann festgehalten werden: Die nominelle Grundkraftverteilung beträgt 40:60 zwischen vorn und hinten. Droht das Fahrzeug zu untersteuern – also über die Vorderräder nach außen zu schieben – wird blitzartig ein höherer Anteil der Antriebskraft an die Hinterräder geleitet. Umgekehrt funktioniert das natürlich auch: Muss einem Übersteuern entgegengewirkt werden – also dann, wenn das Heck nach außen drängt – wird überschüssiges Drehmoment eben nach vorn geleitet. Erst wenn es der voll-variablen Kraftverteilung allein nicht mehr gelingt, das Auto auf Kurs zu halten, reagiert das bei BMW DSC genannte Stabilitätsprogramm ESP mit einer Reduzierung der Motorleistung und dem Abbremsen einzelner Räder.

Winterreifen vorausgesetzt, sind Traktionsprobleme beiden Allrad-Dieseln fremd. Fahrstabilität und Vortrieb gibt’s auch dann noch, wenn BMW-Heckan­triebskollegen schon längst resigniert haben und fluchend und mit klammen Fingern sich abmühen, verwurschtelte Schneeketten auf die Räder zu schisteln.

BMW 318d xDrive

Antrieb: 4-Zylinder-Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler; Allradantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe;

Spitze 212 km/h, 0–100 in 9,2 Sekunden; Euro 5.

Hubraum: 1995 cm³

PS/kW: 143 PS/105 kW

maximales Drehmoment:320 Nm bei 1750 U/min

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, hinterer Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, hinten Mehrlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisatoren, Scheibenbremsen, elektromechanische Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung, ABS, Dynamische Stabilitäts Control/DSC (ESP), Berganfahrassistent, Traktionskontrolle.

Maße (L x B x H): 4624 x 1811 x 1434 mm

Wendekreis: 11,7 m Radstand: 2810 mm Kofferraum: 480 l

Zuladung: 540 kg Gesamtgewicht: 2030 kg Tankinhalt: 57 l

Normverbr.: 4,7 l/100 km 123 g/km CO²

Testverbr.: 6,3 l/100 km

Preis: 37.600 €

Preis Testwagen: 49.431 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 534,60 €

BMW 118d xDrive

Antrieb: 4-Zylinder-Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler; Allradantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe;

Spitze 210 km/h, 0–100 in 8,9 Sekunden; Euro5.

Hubraum: 1995 cm³

PS/kW: 143 PS/105 kW

maximales Drehmoment:320 Nm bei 1750 U/min

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, Spurstangen, hinten Mehrlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisatoren, Scheibenbremsen (v/h innen belüftet), elektromechanische Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung, ABS, Dynamische Stabilitäts Control/DSC (ESP), Berganfahrassistent, Traktionskontrolle.

Maße (L x B x H): 4324 x 1765 x 1421 mm

Wendekreis: 11,3 m Radstand: 2690 mm Kofferraum: 360–1200 l

Zuladung: 530 kg Gesamtgewicht: 1945 kg Tankinhalt: 52 l

Normverbr.: 4,6 l/100 km121 g/km CO²

Testverbr.: 5,9 l/100 km

Preis: 31.450 €

Preis Testwagen: 44.520 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 534,60 €

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