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Motorrad-Test

BMW F 800 R: Das zweite Gesicht

Aufbesserung und neuer Look für den Underdog im Modellprogramm der Bayern.

04/11/2015, 05:44 PM

Schwer zu erklären, warum die F 800 R von vielen routinierten Motorradfahrern abgetan und unterschätzt wird. Vielleicht liegt es an ihrem Status als günstigstes Modell der Bayern; immerhin sind sogar die Roller im Programm teurer.

Aber günstig zu sein ist keine Schande, vor allem, wenn sich hinter dem Einstiegspreis so goldene Talente verstecken: Die F 800 R fuhr sich schon bisher extrem unkompliziert, überraschend sportlich und dabei noch komfortabel. Darüber hinaus erwarb sie sich über die Jahre den Ruf ausgezeichneter Zuverlässigkeit und geringer Betriebskosten.

Ein Haar in der Suppe gab’s freilich trotzdem: Das spröde Design mit dem knorrigen, asymmetrischen Scheinwerfergehäuse teilte die Meinungen wie Moses das Rote Meer.

Der neue Look

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Damit soll jetzt Schluss sein. Gemeinsam mit ein paar anderen Verbesserungen erhielt die F 800 R nun als zweites Gesicht einen einzelnen, dreieckförmigen Scheinwerfer. Falls Ihnen dieser Teil bekannt vorkommt, hier die Auflösung: BMW hatte ihn, als Husqvarna noch unter dem Firmendach angesiedelt war, für die kurze Zeit gebaute Nuda entwickelt.

Die anderen Updates betreffen das Fahrwerk, das nun mit Upside-down- statt Telegabelverfeinert wurde sowie die Bremserei, die mit radial montierten Bremssätteln vorne auf den Stand aktueller Technik gebracht wurde. Im Motor wurden zudem drei Pferdchen mehr mobilisiert, womit das Naked Bike nun bei 90 PS hält. Schöner modellierte Flanken, ein hochwertiger wirkender Lenker, ein minimal abgesenkter Sattel und neue Fußraster komplettieren die Modellpflege zur Lebensmitte, die angenehmerweise ohne Preiserhöhung vonstatten ging.

Am grundsätzlichen Charakter des Bikes ändern diese Maßnahmen zum Glück nichts: Die F 800 R ist weiterhin ein Motorrad, auf das man aufsteigt und sich wohlfühlt. Die leicht veränderte Ergonomie passt immer noch perfekt, der Zweizylinder spricht sauber an, sodass man keine Sekunde an die Eingewöhnung verschwenden muss.

Leichtfüßig, aber stabil

Bei der ersten flotten Hausrunde treten dann allerdings doch die Effekte der technischen Upgrades zutage. Die BMW ist so leichtfüßig und neutral wie bisher, liegt aber in Schräglage nochmals stabiler, was eindeutig der neuen Gabel zuzuschreiben ist. Damit lässt sich die F 800 R schärfer bewegen und ist auch eine Alternative für alle sportlichen Fahrer, die sich in der beliebten Liga der Mittelklasse-Allrounder umsehen.

Gegenüber den meisten direkten Mitbewerbern hat die Bayerin wie bisher schon den Vorteil, ein breites Programm an Extras in der Hinterhand zu haben: Eine Traktionskontrolle oder ein elektronisches Fahrwerk sind in dieser Klasse noch Ausnahmen. Dazu gibt’s weiterhin jede Menge an Goodies für touristische Zwecke oder ein paar feine Teile fürs sportliche Image – das nach der Frischzellenkur ohnehin deutlich gehoben sein sollte.

BMW F 800 R

Antrieb: 2-Zylinder-Reihenmotor, flüssig gekühlt, zwei oben liegende Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Trockensumpfschmierung; Verdichtung 12:1; elektronische Kraftstoffeinspritzung; 6-Gang-Getriebe; Endantrieb über O-Ring-Kette.

Hubraum: 798 cm³

PS/kW: 90/66 maximales Drehmoment:86 Nm bei 5800 U/min

Fahrwerk: Aluminium-Brückenrahmen, Upside-down-Gabel mit 45 Millimeter Durchmesser, Zweiarmschwinge aus Aluminium, Zentralfederbein; Federweg v/h 125/125 mm; vorne Doppel-, hinten Einscheibenbremse mit 320/265 mm Durchmesser, vorne mit 4-Kolben-Sättel, hinten mit Einkolben-Sattel; Antiblockiersystem serienmäßig; Alu-Gussfelgen mit Reifen der Dimension 120/70-17 vorne und 180/55-17 hinten.

Maße (L x B x H):2145 x 860 x 1235 mm Sitzhöhe: 790 mm Radstand: 1526 mm Nachlauf: 100 mm Zuladung: 203 kg Gewicht fahrfertig: 202 kg Tankinhalt: 15 Liter

Spitze: 210 km/h

Testverbrauch: 4,6 l/100km

Preis:9750 €

Preis Testbike:11.475 €

Motorbezogene Versicherungssteuer:239,40 €

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