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Routen für Geniesser

Böhmerwald: Auf den Spuren des Goldenen Steigs

Eine Reise durch die landschaftlich wie kulturell überaus reizvolle Region.

von Maria Brandl

06/24/2013, 08:16 AM

Die Augen von Jiří Franc blitzen: „Wissen Sie, dass hier die älteste Brauerei, die älteste Adelsgruft Tschechiens war? Dass der Gründer des Stifts Hohenfurt, Vok von Rosenberg, 1260 auch Hejtmann, Landeshauptmann, der Steiermark war? Dass Österreich wegen Voks Burg Raab auf tschechisch Rakousko heißt?“ Allein wie Franc, einer der Kuratoren der Landesausstellung Alte Spuren – Neue Wege die Symbole und Mystik des legendären Zawisch-Kreuzes erklärt, ist den Besuch des Stifts Vyšší Brod/Hohenfurt (www.klastervyssibrod.cz), einer der vier Ausstellungs-Standorte (www. landesausstellung2013.at), wert.

Während am Standort in Bad Leonfelden das historische Verhältnis von Tschechien und Österreich, Handel und Verkehr dieser dank Salz einst reich gewordenen Region sowie der Wandel von der Volksmedizin zur Wellness erläutert wird, stehen in Vyšší Brod das Stift und das Gründergeschlecht der Rosenberger im Zentrum.

Nach dem Besuch lässt sich die Region des „Schäumenden Waldes“ (Šumava) und die Route entlang des „Goldenen Steiges“, des alten Salzhandels, noch intensiver erleben.

Start im Kurort

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Die Route startet im Kurort Bad Leonfelden. Von da sind es 13 km zum Stift Vyšší Brod. Weiter geht es durch ein grünes Paradies ins aufstrebende Lipno am Moldau-Stausee (http://www.grenzgenial.info/lipnostausee-cesky-krumlov.html).

Von Lipno wird nach 25 km auf der Landstraße Horní Pla- ná/Oberplan erreicht, Heimat von Adalbert Stifter, in dessen Geburtshaus ein Museum eingerichtet ist. Nach Tirol versetzt glaubt sich der Reisende in Volary/Wallern. Tiroler Siedler hatten einst ihre Alpenarchitektur nach Böhmen mitgebracht.

Wenige Kilometer weiter, in Lenora, erinnert ein Glasbläsermuseum an die große Tradition dieser Handwerkskunst im Böhmerwald. Gleich hinter Lenora, an einer T-Kreuzung, geht es rechts über die Straße Nr. 4 ins 16 km entfernte Vimperk/Winterberg, früher Zentrum der Buchdruckkunst mit schön renoviertem Stadtkern.

Nach einer Stärkung im Braugasthof erreichen wir über eine Abzweigung (13-t-Limit-Schild) vor Husinec die Renaissance-Stadt Prachatice/Prachatitz, „Perle des Goldenen Steiges“ (Dauerausstellung im Stadtmuseum). Auf dem Hauptplatz war früher an Markttagen so viel Rummel, dass dichter Staub die Menschen einhüllte, was der Stadt den Namen gab (Staub auf tschechisch: prach). Herrlich lustwandeln lässt es sich in Kratochvíle („Kurzweil“) bei Netolice/Netolitz, wo Wilhelm von Rosenberg ein Lustschloss errichten ließ.

Weltkulturerbe ist dagegen das Bauernbarockdorf Holašovice/Kreuzendorf. Erreicht wird es über Netolice und die Straße 145. In Němčice weist ein braunes Schild nach Holašovice. Von dort geht’s Richtung Český Krumlov/Krumau, bis nach 20 km braune Schilder das Bau-Juwel Zlatá Koruna/Goldenkron anzeigen.

Wer Krumau nicht kennt, sollte die Chance für einen Stopp nützen, hier findet zudem ein weiterer Teil der Landesausstellung statt (der vierte ist in Freistadt). Nach Krumau bleiben wir auf der Straße entlang der Moldau Richtung Rožmberk/Rosenberg, eine der Wiegen der Rosenberger. Zurück geht es über eine kleine Landstraße Richtung Vitavski mit wunderbaren Ausblicken auf Rosenberg und dann auf Hohenfurt, bevor wir von dort nach Bad Leonfelden zurückkehren.

Die Route (240 km, mit vielen „Labestationen“) benützt keine vignettenpflichtigen Straßen.

Hotels&Restaurants

Tipps.Ein hervorragender Ankerplatz für die Route ist das Hotel Falkensteiner (www.badleonfelden.falkensteiner.com) außerhalb von Bad Leonfelden mit tollem Spa-Bereich und wunderbarem Rundblick. Auf 960 m am Waldrand und bei einheimischen Genießern sehr beliebt ist der Berggasthof Waldschenke am Sternstein (www.waldschenke.at). Der Chef kochte früher im Hotel Sacher in Wien. Ein Geheimtipp ist die urige Jausenstation Rading bei der Schwedenschanze. Die gastronomische Vielfalt des Kurortes ist beeindruckend, ebenso die Lebzelttradition (www.badleonfelden.at). Für die Landesausstellung haben sich zudem Betriebe verschiedener Orte zur „Mühlviertler Wirtshauskultur“ (www.mühlviertler-wirtshauskultur.at) zusammengetan, die mit tschechischen Partnerbetrieben ein tolles Kochbuch („Geschmack hat Tradition“) erarbeitet hat, einen Gratis-Sprachführer anbietet (liegt z. B. in der Landesausstellung auf) und verschiedene Leistungspakete offeriert.

In Vyšší Brod/Hohenfurt bietet z. B. das neu renovierte Hotel Šumava(www.hotel-sumava.cz) ruhige Zimmer und regionale Spezialitäten sowie ein vielfältiges Rafting- und Kanuangebot.

In Vimperk/Winterberg ist der Braugasthof Šumavsky Pivovar (www.sumavskypivovar.cz) in der Straße Steinbrenerova 48/1 einen Besuch wert. Tipp: Verkostung der Biere sowie der „Brauerei-Puffer“.

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