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Hypersportwagen misst sich mit Kampfjet: Bugatti Chiron vs. Rafale

Im interessanten Vergleich der extremen Maschinen geht es nicht nur um Beschleunigung, sondern auch um die Verzögerung

von Michael Andrusio

05/27/2021, 03:00 AM

Gut, Beschleunigungsduelle von Supersportwagen oder Formel-1-Autos gegen Kampfjets gab es in der Vergangenheit schon öfter. Auch der Vorgänger des Chiron, der Veyron, trat im direkten Vergleich gegen einen Eurofighter an.

Jetzt spannt Bugatti den Chiron Sport und den französischen Kampfjet Dassault Rafale Marine zusammen. Und vergleicht sie nicht nur bei der Beschleunigung, sondern auch bei der Verzögerung.

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Die Ausgangslage: Der Chiron wird von einem 8,0-Liter-W16-Motor mit 1.500 PS und 1.600 Newtonmeter Drehmoment angetrieben. Bugatti schickt hier übrigens eine Sonderedition "Les Légendes du Ciel" (also Legenden des Himmels) ins Rennen. Die Marine-Version der Rafale entwickelt mit ihren 2 SNECMA-M88-2-E4-Mantelstromtriebwerken ohne Nachbrenner 2x50 kN Schub, mit Nachbrenner sind es 2x75 kN.

Gefahren wird der Bugatti von Ex-Rennfahrer Pierre-Henri Raphanel, der seit mehr als zehn Jahren Bugatti mit seiner Expertise unterstützt. Das Flugzeug wird von Rafale Fregatten-Kapitän Etienne pilotiert.

Beschleunigung

Kurz nach dem Start liegt der Bugatti Chiron Sport vorn. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Hypersportwagen in 2,4 Sekunden, auf 200 km/h in 6,1 Sekunden. Bis 300 km/h vergehen 13,1 Sekunden, 400 km/h liegen nach 32,6 Sekunden an.

Eine Geschwindigkeit, bei der Pilot Etienne mit der Rafale Marine längst den Boden verlassen hat. Er erreicht nach 150 Meter 165 km/h, nach 250 Metern 210 km/h und steigt nach 450 Metern bei rund 260 km/h auf. „Auf den ersten paar hundert Meter bin ich der Rafale davon gefahren, aber nach ein paar hundert Metern war sie rund 20 Meter über und neben mir in der Luft. Ein unglaublicher und toller Anblick“, sagt Pierre-Henri Raphanel später. Nach etwa 1,5 Kilometern und über 350 km/h leitet der Bugatti-Pilot sicherheitshalber sein Bremsmanöver ein – die Rafale ist da schon im Himmel verschwunden.

Bremsen

Die Bremsen der Rafale wurden übrigens von Messier-Bugatti entwickelt, einem Nachfolgeunternehmen des einstigen Unternehmens aus Molsheim. Etwa 27 Kilogramm wiegt der Bremsblock mit einem Durchmesser von 33,8 Zentimetern. Zehn Kolben pressen mit 175 bar auf die Scheiben. Um die extreme Hitze beim Landen zu kompensieren, besteht die Reifenfüllung beim Jet aus Stickstoff – schließlich müssen die Reifen einem Temperaturbereich von -30 Grad bis +199 Grad standhalten. Für Landeanflüge an Land reichen 16 bar, auf Flugzeugträgern wird der Druck auf 27 bar erhöht.

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Beim Chiron Sport sorgen Bremsscheiben vorne mit 420 Millimeter Durchmesser und hinten mit 400 Millimeter Durchmesser für Verzögerung, wobei vorne acht Bremskolben und hinten sechs Kolben je Bremssattel verbaut sind.

Aus 400 km/h steht der Bugatti Chiron Sport nach 491 Metern, aus 300 km/h nach 247 Metern. Von 200 auf 0 km/h vergehen 114 Meter, von 100 auf 0 km/h 31,4 Meter. Aufgrund der Kürze der Landebahn und den Sicherheitsbestimmungen bremst der Chiron Sport nur aus etwa 210 km/h, die Rafale Marine aus 250 km/h.

Um die Bremsleistung mit dem Chiron Sport zu vergleichen, fliegt die Rafale Marine mit etwa 280 km/h die Landebahn an, setzt kurz auf und erwischt wie auf einem Flugzeugträger mit dem Fanghaken am Heck das Landekabel. Etienne wird in die Gurte gepresst, seine Maschine steht innerhalb von 150 Metern.

„Es ist ein sehr extremes Gefühl, als ob man gegen eine Wand fährt, wie ein kontrollierter Absturz“, beschreibt er das Manöver. Dagegen bremst der Chiron Sport gewaltig, aber sanfter. „Mit der Airbrake am Heck bleibt der Bugatti unglaublich spurstabil, selbst mit abrupten Bremsmanövern aus hohen Geschwindigkeiten“, erklärt Pierre-Henri Raphanel.

Für den Piloten ist klar: "Der Chiron Sport ist das ideale Fahrzeug für Marine-Piloten."

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