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CNG-Initiative: Neuer Anlauf für Gas-Antrieb

OMV und Porsche-Holding wollen CNG bei uns populärer machen.

von Horst Bauer

06/06/2019, 03:00 PM

Die Argumente für diese Alternative zu Benzin- und Diesel-Antriebe liegen auf der Hand, dennoch haben sich gasbetriebene Autos bei uns bisher nicht durchgesetzt.

Einen neuen Versuch, dies zu ändern, starten jetzt die OMV und die Porsche Holding Salzburg als Importeur der Marken des VW-Konzerns. Bei der Vorstellung dieser Initiative betonten OMV-Boss Rainer Seele und Porsche-Holding-Vorstand Hans Peter Schützinger am Montag neben den umweltspezifischen Vorteilen von CNG (Komprimiertes Natürliches Gas), wie bis zu 23 % weniger, 75 % weniger Stickoxide oder 98 % weniger Feinstaub, auch das finanzielle Einsparpotenzial für die Nutzer.

So könne man mit einer Treibstoff-Kosteneinsparung von bis zu 50 % kalkulieren, was vor allem bei Flotten-Betreibern auf Interesse stoßen sollte. Der Fuhrpark der VW-Konzernmarken für Modelle mit CNG-Antrieb ist aktuell ausgeweitet worden und die OMV investiert 10 Mio. Euro in die Verbesserung und Ausweitung des CNG-Tankstellen-Netzes.

Zuckerl zum Start: Beim Kauf eines CNG-Modells des Konzerns gibt’s ein Jahr Gratistanken bei der OMV dazu.

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Sieben Fakten über CNG

1. CNG-betriebene Motoren emittieren im Vergleich zu anderen Verbrennungsmotoren bis zu 25 Prozent weniger COund bis zu 95 Prozent weniger Stickoxide (NOx). Zudem werden im direkten Vergleich kaum Rußpartikel ausgestoßen.

2. CNG ist – entgegen manch unbegründeter Befürchtung – eine sichere Sache. Die beispielsweise in den SEAT CNG-Modellen verbauten Gastanks werden nach den höchsten Branchenstandards konstruiert, produziert und zertifiziert. Außerdem sind sie, genau wie die TGI-Kraftstoffpumpen, mit einem Sicherheitsventil ausgestattet, das im höchst unwahrscheinlichen Fall eines technischen Problems dafür sorgt, dass das Gas auf kontrollierte Weise an die Außenluft abgegeben wird. Alle Bauteile des Gastanks sind darauf ausgelegt, extremen Bedingungen standzuhalten. So herrscht im Tank im Alltagsbetrieb maximal ein Druck von etwa 200 bar, zugelassen ist er mit bis zu 600 bar jedoch für die dreifache Belastung. Dass winterliche Temperaturen CNG etwas anhaben können, ist ebenfalls ein Mythos: Nach den Gesetzen der Physik müsste die Außentemperatur schon unter -160 Grad Celsius fallen, damit sich das CNG im Tank verflüssigt.

3. In puncto Leistung und Fahrdynamik stehen die CNG-Modelle aus dem Hause Seat  ihren rein benzinbetriebenen Modellgeschwistern in nichts nach. So muss man schon sehr genau hinsehen, um überhaupt einen Unterschied zu erkennen. Im Kombiinstrument wird angezeigt, wenn das Fahrzeug im CNG-Modus angetrieben wird. Zudem sind getrennte Kraftstoffanzeigen für die Gastanks und den Benzin-Reservetank vorhanden. Ist der CNG-Tank leer, schaltet das Auto automatisch auf Benzin als Reservekraftstoff um – ohne dass der Fahrer etwas davon mitbekommt.

4. CNG-Fahrzeuge werden steuerlich begünstigt und in derselben Preiskategorie wie Diesel- und Benzinfahrzeuge verkauft. Nach dem Kauf sind die Betriebskosten besonders niedrig: Das liegt vor allem daran, dass CNG aufgrund seines höheren Energiegehalts effizienter verbrennt als herkömmliche Kraftstoffe. Da CNG kein Erdölderivat ist, bleibt es zudem vor unvorhersehbaren Ölpreisschwankungen geschützt. In der Praxis sind Einsparungen von 30 Prozent im Vergleich zum Diesel und 55 Prozent im Vergleich zum Benzinbetrieb möglich.

5. In ihrer mechanischen Funktion unterscheiden sich CNG-Fahrzeuge nicht von konventionell motorisierten Modellen. Auch Zündkerzen oder Filter müssen nicht häufiger ausgetauscht werden als bei einem Ottomotor, wie manchmal fälschlicherweise behauptet wird. Der einzige Unterschied ist, dass die Dichtheit der Gasanlage vor jeder TÜV-Untersuchung geprüft werden muss. Unterm Strich haben CNG-Fahrzeuge – etwa im Vergleich zu Plug-in-Hybridfahrzeugen –viel niedrigere Betriebskosten, weil sie mit einem einzigen Motor auskommen, der auf beide Kraftstoffarten ausgelegt ist.

6. Die international gebräuchliche Abkürzung CNG steht für „Compressed Natural Gas“ und bezeichnet unter starkem Druck (etwa 200 bar) komprimiertes Erdgas, das speziell zum Betanken von Autos aufbereitet und angeboten wird. Es enthält nur geringe Anteile von Stickstoff und Kohlendioxid – was dafür sorgt, dass es weitestgehend sauber verbrennt. Im Gegensatz zu Erdöl muss Erdgas nach der Förderung nicht erst aufwendig aufgearbeitet werden.

Zudem ist CNG auch als regenerativer Energieträger verfügbar – einerseits in Form von aus biologischen und organischen Abfällen gewonnenem Bio-Methan, das bereits heute an der Tankstelle in unterschiedlichen Anteilen beigemischt oder als eigener Kraftstoff angeboten wird. Andererseits ist auch synthetisches Methan, das im Zuge des „Power-to-Gas“-Verfahrens, bei dem überschüssiger Ökostrom zur Gaserzeugung genutzt wird, eine vollwertige Alternative – und das sogar komplett klimaneutral. Denn im Fahrbetrieb wird dabei nur so viel CO2 ausgestoßen, wie zuvor bei der Produktion dieses „grünen“ Kraftstoffes durch Photosynthese in Sauerstoff umgewandelt wurde.

7. Bereits heute ist die nächste CNG-Tankstelle – anders als etwa beim Wasserstoff – nicht weit. Aktuell gibt es rund 160 Erdgas-Tankstellen in Österreich.

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