Lancia Voyager
Lancia Voyager

© Schubert Daniel

Testbericht

Lancia Voyager: Italo-Amerikaner mit viel Platz

Der Name ist geblieben, nur die Herkunft hat sich geändert.

08/06/2013, 02:21 PM

Obwohl Lancia draufsteht, ist recht wenig Italien drinnen. Der italienische Voyager ist ein – seit der Verschmelzung von Fiat mit Chrysler – mit Liebe auf europäische Vorlieben hingetrimmter Amerikaner.

Opulent und geräumig wie eh und je, vermag der Großraum-Lancia die gesamte Familie zu begeistern. Mama zeigt sich durchaus angetan von der Detailverliebtheit des Innenraumes und der Flexibilität des wohl ausgeklügeltsten Sitzsystems, das je ein Van gesehen hat. Die elegante Analoguhr in der Mittelkonsole, die teils chromumrandeten und überall vorhandenen Ablagen und die hochglänzenden Dekorelemente, die aber aufgrund der Affinität zu Staub ständig gestreichelt werden wollen, machen schon was her.

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Papa genießt den Fernsehsesselcharme des Gestühls und die geschmeidige Gelassenheit, die der 178 PS starke Dieselmotor in Verbindung mit der unauffällig schaltenden Automatik bewirkt: Sanftes Dahinschweben im Raumgleiter auf vier Rädern. Von der eigenen Musiksammlung auf der 30 GB großen Festplatte ganz zu schweigen.

Clevere Details

Der Nachwuchs in Reihe zwei und drei wird die surrend öffnenden und schließenden (elektrischen) Schiebetüren, den integrierten Sonnenschutz und vor allem die beiden Flachbildschirme im Fahrzeughimmel goutieren, die auf allen Strecken, die länger als fünf Minuten dauern, obligatorisch Comics-Videos zeigen müssen.

Wo Licht ist, da ist auch Schatten und so zeigt der Voyager die Negativseiten im Detail: Ein Tankdeckel, der nur mit dem Notschlüssel aus dem ansonsten schlüssellosen Zugangssystem zu öffnen ist (somit nicht an der Zentralverriegelung hängt) ist in dieser Kategorie Auto nicht notwendig. Ebenso die nicht mehr zeitgemäße Navigationsgrafik.

Eine wirklich böse Erfahrung indes hat eine Kollegin gemacht, die im Eifer eines Selbstversuches die Sensibilität des Klemmschutzes der Heckklappe testen wollte und dies mit einer Handprellung und einem blauen Fleck bezahlt hat. Unangenehm, aber weil Nachsicht angeblich ja eine menschliche Tugend ist, verzeiht man es dem großen Lancia, da er bis auf oben genannte Kleinigkeiten ein in allen Lebenslagen souveräner und zuverlässiger Begleiter ist.

Der Abschied nach dem Test fiel der gesamten Familie nicht leicht. Für gut 56.000 Euro findet der Lancia Americano nun einen Platz im Familienalbum.

Lancia Voyager 2,8 CRD Gold

Antrieb: 4-Zylinder-Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Alu-Zylinderkopf; Frontantrieb, 6-Gang-Automatik;

Spitze 193 km/h, 0– 100 in 11,5 Sekunden; Euro 5.

Hubraum: 2776 cm³

PS/kW: 178/131

maximales Drehmoment:360 Nm bei 1800 U/min

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, vorderer Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, hinten Torsionskurbelachse, Niveauregulierung, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisatoren, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung, ABS; Bremsassistent (BA), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP).

Maße (L x B x H):5218 x 1998 x 1750 mm

Wendekreis: 12,1 m Radstand: 3078 mm Kofferraum: 638–4100 l

Zuladung: 623 kg Gesamtgewicht: 2790 kg Tankinhalt: 76 l

Normverbr.:7,9 l/100 km207 g/km CO²

Testverbr.: 10,5 l/100 km

Preis: 39.900 €

Preis Testwagen: 56.066 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 706,20 €

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