© Michael Andrusio

Testbericht

Der neue VW Golf Sportsvan im Test

Großer, variabler Kofferraum und höhere Sitzposition für bequemen Ein- und Ausstieg.

von Ad Raufer

10/27/2014, 08:28 AM

Es ist für ein Auto einigermaßen fatal, wenn es ein Image umgehängt bekommt, das einem Hersteller ganz und gar nicht angenehm sein kann.

So passiert beim Golf Plus, der wegen seines zugegebenermaßen wenig aufregenden Stylings – sagen wir’s mit nobler Zurückhaltung – vorzugsweise Käufer im gehobenen Alterssegment angesprochen hat.

Weil die Autoindustrie ältere Semester als wohlhabende, deshalb spendable Zielgruppe zwar durchaus respektiert, junges, dynamisches und energisches Publikum aber weitaus lieber hat als ergraute 50+-Käufer, musste ein Imagewandel her. Das geht am einfachsten mit einem neuen Namen – Golf Sportsvan statt Golf Plus – ist aber nur die halbe Miete. Und so war neben der Marketing- in erster Linie die Stylingabteilung gefordert, aus einem einigermaßen fad-uninspirierten Auto eines zu machen, das statusneutral und quotenverträglich ist, aber nicht mit trostlosem Gesundheitsschuh-Design langweilt.

Modernes Design

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Das ist im Fall des neuen Sportsvan durchaus gelungen: Das Brückenmodell, das die Lücke zwischen der Golf Limousine und dem Kombi (namens Variant) schließt, ist straff und knackig modelliert, waagrechte Chromleisten im Kühler verleihen dem Großraum-Golf (im Verein mit den grimmig-scharf gezeichneten Scheinwerfern) optische Breite und damit viel Präsenz auf der Straße.

Nichts geändert hat sich einerseits an der erhöhten Sitzposition und beim leichten, verwindungsfreien Zustieg, anderseits an der großzügigen Bein- und Kopffreiheit in der zweiten Reihe, die für luftigen Fahrkomfort sorgt. Die komfortablen, daher langstreckentauglichen Sitze sind sechs Zentimeter höher positioniert als bei den beiden anderen Golf-Modellen, woraus sich eine tadellose Rundumsicht ergibt. Die ist auch deshalb sehr gut, weil der Sportsvan großzügig verglast ist.

Dreh- und Angelpunkt eines Vans freilich sind die inneren Werte. Und da erfüllt der Großraum-Golf, diesfalls ein 1,2-Direkteinspritzer-Benziner (TSI) mit völlig ausreichenden 110 PS, alle an ihn gestellten Erwartungen. Im Verhältnis 40:20:40 umklappbare Rückenlehnen, um 18 Zentimeter verschiebbare Rücksitze und eine bei hochgelegtem Kofferraumboden fast ebene Ladefläche zeugen vom Bemühen, ein Höchstmaß an Variabilität zu offerieren.

Wird der Beifahrersitz umgelegt (was aber leider nur gegen € 212,50 Aufpreis möglich ist), steigt die maximale Ladelänge auf Surfbrett-taugliche 2,50 Meter.

500 Liter (76 mehr als der Golf Plus) bis 1520 Liter Gepäckraumvolumen schlucken auch reichlich dimensioniertes Urlaubsgepäck, mehr gibt’s nur im Schwestermodell Variant (605 – 1620 Liter). Oder überhaupt erst ein ganzes Segment höher.

VW Golf Sportsvan 1,2 TSI

Antrieb: 4 Zylinder, Benzin, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Alu-Zylinderkopf und-block, Turbolader, Ladeluftkühler; Frontantrieb, 7-Gang-DSG;

Spitze 192 km/h, 0–100 in 10,7 sec; Euro 6.

Hubraum: 1197 cm³

PS/kW: 110 PS/81 kW

maximales Drehmoment:175 Nm bei 1400 U/min

Fahrwerk:Selbst tragende Karosserie, vorderer Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, hinten Mehrlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Stabilisatoren, Scheibenbremsen (vorn/hinten innen belüftet), elektromechanische Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung, ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP).

Maße (L x B x H): 4338 x 1807 x 1598 mm

Wendekreis: 11,1 m Radstand: 2685 mm Bremsweg warm: 36,7 m Bremsweg kalt: 36,1 m

Kofferraum: 500–1520 l Zuladung: 595 kg Gesamtgewicht: 1870 kg Tankinhalt: 50 l

Normverbr.: 5,0 l/100 km 116 g/km CO²

Testverbrauch: 6,7 l/100 km

Preis: 26.860 €

Preis Testwagen: 29.091 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 424,08 €

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