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Test

Die Mercedes S-Klasse als Plug-in-Hybrid im Test

Wie der Plug-in-Hybridantrieb bequeme Nutzer zu einem höheren Spritverbrauch verleiten könnte.

von Maria Brandl

05/24/2015, 05:00 AM

Plug-in-Hybriden wird eine große Zukunft unter den diversen Hybridversionen vorhergesagt. Sie versprechen elektrisches Fahren in der Stadt und gewohnte Reichweiten Überland. Mercedes will bis 2017 zehn neue Modelle mit Plug-in-Hybridantrieb anbieten. Der erste ist die S-Klasse in Langversion.

Der S500 Plug-in-Hybrid wurde im Herbst vergangenen Jahres vorgestellt, heuer stand er uns als Testfahrzeug zur Verfügung. Er kombiniert einen V6-Benziner mit einem E-Antrieb samt 8,7 kWh-Lithium-Ionen-Akkus (übrigens noch vom Magna-Batteriewerk in Graz, das inzwischen an Samsung verkauft wurde). Wie die geringe Speicherkapazität vermuten lässt, beträgt die elektrische Reichweite laut Normverbrauchstest nur 33 km, in der Praxis sind es aber zwischen 10 und 15 km.

Porsche-Prinzip

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Das Laden der Lithium-Akkus dauert an der Haushaltssteckdose 4 h, an der Wallbox 2 h. Viele Nutzer, vor allem in diesem Luxussegment, werden wohl den anderen Weg nutzen, nämlich die Akkus über den Verbrennungsmotor während der Fahrt für abgasfreie Trips in der Stadt aufzuladen (dauert rund eine halbe Stunde). Die rund zwei Liter Mehrverbrauch werden sie in Kauf nehmen. Die Nutzer übernehmen quasi das Prinzip des ersten Hybridautos "Mixte" von Ferdinand Porsche. Dessen Bleiakkus wurden auch über den Verbrennungsmotor geladen. Allerdings arbeitet Mercedes mit den anderen deutschen Herstellern auch intensiv am Induktiv-Laden.

Das Zusammenspiel zwischen Benzin- und E-Antrieb funktionierte jedenfalls hervorragend. Das leise Dahingleiten mit der großen Limousine ist eine Klasse für sich. Der S500 Plug-in-Hybrid ist die ideale Langstreckenlimousine und beweist dank der enormen Power des Antriebs auch große sportliche Qualitäten. Nutzer können unter vier Hybrid-Betriebsmodi ("Hybrid", "E-Mode", "E-Save", "Charge") sowie drei Fahrprogrammen ("Hybrid", "E" wie Economy sowie "E+") wählen. Die Wahl erfolgt per Tastendruck.

Schönwetterassistenten

Unser Testmodell war unter anderem auch mit Lenkassistent und aktivem Spurhalte-Assistent ausgestattet, Head-up-Display (Einspiegelung von Infos in die Frontscheibe), Panorama-Schiebedach, elektrisch einstellbare Fondsitze sowie Lederausstattung, 360-Grad-Kamera, Klimaanlage im Fond. Da es während des Testtermins immer wieder schneite, verweigerten die Assistenten regelmäßig ihren Dienst und meldeten "Sensoren verschmutzt". Die Rückfahrkamera ist ebenfalls auf Schönwetter fixiert. Dass es sich bei der S-Klasse um den ersten Plug-in-Hybrid von Mercedes handelt, zeigt sich auch am Kofferraum, der einerseits nicht erweiterbar ist und sich anderseits durch eine mächtige Stufe auszeichnet, unter der die Batterien verbaut sind. Die Verarbeitung war der Preisklasse entsprechend ausgezeichnet. Die Garantie für die Plug-in-Komponenten (samt Akku) ist 6 Jahre oder 100.000 km.

Mercedes S500 Plug-in-Hybrid

Antrieb:Plug-in-Hybridantrieb mit 6-Zylinder-Benziner (2996 ) und Elektro-Motor. Lithium-Ionen-Akkus mit 8,7 kWh, 7G-Tronic Plus Automatikgetriebe, Heckantrieb.

Benziner: 333 PS/245 kW

E-Motor: 115 PS/85 kW

Gesamtleistung: 442 PS/325 kWmaximales Drehmoment: 650 Nm

0–100 km/h in 5,2 sec, Spitze 250 km/h.

Fahrwerk: Vierlenker-Vorderachse, hinten Raumlenkerachse, v/h Luftfederung, vier innen belüftete Scheibenbremsen, ABS, Bremsassistent, Stabilitätssystem ESP, elektromechanische Zahnstangenservolenkung. Keine Anhängelast. Ladedauer 230 V/8 A: 4,1 h, 400 V/16A: 2 h.

Maße (L x B x H): 5246 x 1899 x 1494 mm

Wendekreis: 12,3 m Radstand: 3165 mm Bremsweg warm: 35,2 m Bremsweg kalt: 35,4 m

Kofferraum: 395 l Gewicht: 2215 kg Gesamtgewicht: 2825 kg Tankinhalt: 70 l

Normverbrauch: Gesamtsystem 2,8 l/100 km 65 g/km CO²

Testverbrauch: Hybridmodus 10,6 l/100 km E-Reichweite:33 km (Norm), 13 km (im Test/Winter)

Preis: 86.750 €

Preis Testwagen: 151.550 €

Motorbezogene Versicherungssteuer:1864 €

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