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Fahrbericht

Ducati Multistrada 1200: Jetzt reist man auf die sanfte Tour

Premiere in der Motorradwelt: Die Italiener bringen neben vielen anderen Verbesserungen erstmals eine variable Ventilsteuerung.

03/17/2015, 09:11 AM

Die Enthüllung war ein Paukenschlag: Nur fünf Jahre nach der Premiere wird die Multistrada 1200 nun völlig neu aufgesetzt: Vom Rahmen bis hin zur Elektronik blieb kein Stein auf dem anderen. Die wohl spektakulärste Neuheit serviert aber der Motor: Unter dem Kürzel DVT – Desmodromic Valve Timing – besitzt er die erste variable Ventilsteuerung in der Motorradwelt: Vom Öldruck geregelte Stelleinheiten sitzen an beiden Nockenwellen der Zylinderköpfe und beeinflussen damit die Steuerzeiten der Ein- und Auslassventile.

Was bei Automobilen längst State of the Art ist, hat auch am Zweirad seine Meriten: Das System ermöglicht, dass der Motor im unteren Drehzahlbereich sanfter läuft, im oberen hingegen üppige Leistung bringt: 160 PS und 136 Newtonmeter schlagen nun zu Buche, deutlich mehr als bisher. Daneben profitieren Verbrauch und Emissionen – hinsichtlich der kommenden Euro-4-Norm auch nicht unwichtig. Und noch ein Detail: Der Motor ermöglichte eine Verlängerung des Serviceintervalls auf 15.000 Kilometer.

Dass der Motor mit DVT um fünf Kilo zugelegt hat, ist kein Beinbruch, zumal die Multistrada mit Eigengewichten ab 232 Kilo vollgetankt immer noch ein schlankes Big-Bike ist, das sich extrem wendig gibt und äußerst leichtfüßig bewegen lässt.

Viel geschmeidiger

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Schon beim Starten wird der neue Charakter des DVT-Motors spürbar. Der Motor läuft deutlich sanfter und fast völlig frei von Vibrationen; aber weiterhin mit dem für die Italiener typischen Sound, Ducatisti können aufatmen. Auch beim Fahren merkt man die neue Sanftheit. Schon knapp über 2000 Umdrehungen dreht der große Motor so geschmeidig wie nie zuvor und ohne das Hacken des bisherigen V2. Dieses weiche Ansprechen führt allerdings dazu, dass man sich in der ersten Hälfte des Drehzahlbandes ruhig mehr Power vorstellen könnte. Erst bei 6500 Umdrehungen erinnert sich der Motor an seine supersportlichen Wurzeln und zündet den Nachbrenner.

Wie zu erwarten, zieht die Multistrada auch sämtliche Register der elektronischen Möglichkeiten: Traktionskontrolle, Tempomat, eine neue Wheelie-Kontrolle und erstmals auch ein ABS mit Kurvenbremsfunktion sind wie ein Tempomat ab sofort um 19.495 Euro serienmäßig. Wer die S-Version um 20.895 Euro wählt, erhält zusätzlich das verbesserte semi-aktive elektronische Fahrwerk sowie geschmiedete Felgen, Voll-LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht und einiges mehr. Außerdem können S-Käufer die Multi in Weiß wählen, die Standardversion kommt nur in Rot.

Nettigkeiten im Alltag

Die Ingenieure haben sich sichtlich bemüht, auch die praktischen Seiten der Multi zu verbessern. Der für diese Klasse niedrige Sitz lässt sich noch niedriger stellen, unter dem Sozius-Sitz befindet sich ein Staufach mit 12V- und USB-Steckdose, die Lenkerarmaturen sind hinterleuchtet, der Windschild mit einer Hand während der Fahrt verstellbar. Die Basisversion besitzt ein großes, monochromes LCD-Display, während S-Piloten auf einen färbigen TFT-Bildschirm blicken.

Aus den zahlreichen Extras hat Ducati vier Pakete geschnürt: Tour, Sport, Urban und Enduro. Mit dabei sind auch neue Seitenkoffer, die nochmals stabiler und schöner geworden sind.

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