Auch VW steht wegen Coronavirus auf der Produktionsbremse

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E-Autos umweltfreundlicher als Verbrenner - unter Bedingungen

Das Gewicht und der Strommix entscheiden, ab wann ein E-Auto umweltfreundlicher ist. Eines ist sicher: klein ist gut

04/21/2022, 04:31 PM

Gleich große Autos mit Elektro-Antrieb stoßen über ihre Lebenszeit weniger Treibhausgase aus als diesel- und benzinbetriebene Fahrzeuge. Der Unterschied ist aber teilweise nicht sehr groß. Einen starken Effekt auf die CO2-Bilanz haben die Größe des Fahrzeugs, die Fahrweise und der genutzte Strommix. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des ÖAMTC und seiner Partnerclubs über die Treibhausgasemissionen von Autos.

Ab sofort werde zusätzlich zur Treibhausgasemission im Betrieb auch der Ausstoß über den ganzen Lebenszyklus von der Produktion bis zur Entsorgung untersucht. 61 Modelle, die seit 2019 untersucht wurden, seien rückwirkend dieser Lebenszyklusanalyse unterzogen worden, teilte der ÖAMTC am Donnerstag mit. Entscheidend ist für alle Autos das Gewicht, bei Stromern macht außerdem die durchschnittlich Stromerzeugung einen großen Unterschied. Auch die Rahmenbedingungen, vom Fahrstil bis zur Außentemperatur sind in der CO2-Bilanz spürbar. Grundsätzlich haben die Prüfer angenommen, dass Fahrzeuge (und Batterien) 16 Jahre lang 15.000 km pro Jahr gefahren werden.

Demnach kommt ein rein elektrischer VW ID.3 im gesamten Lebenszyklus auf 35 Tonnen CO2-Äquivalent an Treibhausgasen, mit dem Strommix der EU als Basis. Mit dem österreichischen Strommix sind es nur mehr 30 Tonnen. Ein Plug-in Hybrid Toyota Prius 1.8 verursacht 40 Tonnen, der Erdgas-betriebene Seat Ibiza 1.0 TGI und der Diesel Skoda Octavia 2.0 TDI jeweils 42 Tonnen, der Benziner von BMW (118i) ca. 53 Tonnen. Allerdings verursachen schwere E-Autos wie der Ford Mustang Mach-E mehr CO2-Äquivalent als mancher Diesel der Kompaktklasse. Das Gewicht spielt die entscheidende Rolle, entsprechend schlecht ist die Umweltbilanz großer Autos mit Verbrenner-Motor, so der ÖAMTC.

Österreichischer Strommix verbessert Bilanz

Wer sich in Österreich ein E-Auto kauft, kommt noch besser weg, da der österreichische Strommix zum Großteil aus Wasserkraft und damit CO2-frei erzeugt wird. Während also ein VW ID.3 mit dem EU-Strommix rund 35 Tonnen CO2-Äquivalent verursacht, davon rund 15 Tonnen für das Aufladen, läge der Ausstoß mit dem österreichischen Strommix um rund 5 Tonnen niedriger. Noch besser schneidet man ab, wenn man das Fahrzeug über eine private oder öffentliche PV-Anlage aufladen kann. Wobei der ÖAMTC darauf hinweist, dass ein E-Auto bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt doppelt so viel Energie brauchen kann. Sehr verstärken sich die Emissionen bei Plug-in Hybrid-Fahrzeugen, wenn sie bei Kälte mit leerer Batterie statt im Sommer mit voller Batterie gefahren werden.

In Summe dürfe man sich nicht der Illusion hingeben, dass E-Autos unter den aktuellen Bedingungen emissionsfrei betrieben werden könnten. Der ÖAMTC plädiert außerdem dafür, Verbrennungsmotoren mit alternativen, biogenen Kraftstoffen zu betreiben, die wiederum mit grünem Strom erzeugt würden. In diesen Vergleich wäre der Unterschied nur mehr gering, fordert der ÖAMTC eine Offenheit für verschiedene Technologien.

 

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