Qualcomm CEO Cristiano Amon

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© REUTERS/STEVE MARCUS

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Engpässe: Fahren, nur mit Chips

Mikrochips sind knapp – künftig braucht man noch viel mehr davon: dann nämlich, wenn die Robo-Autos das Fahren übernehmen

von Sandra Baierl

05/07/2022, 03:00 AM

Seit vergangenem Jahr gibt es ein Thema, das alle Autobauer eint – und bremst: der Mangel an Mikrochips. Warum es diesen Mangel gibt, wird unterschiedlich erklärt: Während der Pandemie hätten die Chiphersteller verstärkt die Unterhaltungsindustrie beliefert, ist ein Erklärungsmodell. Ein anderes: Es seien noch nie so viele Chips an die Autoindustrie geliefert worden wie 2021. Tatsache ist aber, dass der Bedarf an Mikrochips für Autos erheblich gestiegen ist. Bis zu 5.000 Mikrochips braucht ein einzelnes Auto. Auch das macht die Chips knapp und behindert zum Teil die Produktionen. Fast fertige Autos stehen auf den Werksgeländen, eigentlich bereit zum Ausliefern. Aber eben doch nicht, weil die winzig kleinen Elemente fehlen.

Robo-Autos

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Um das Problem in den Griff zu bekommen, schließen die großen Autohersteller möglichst langfristige Verträge mit den größten Chip-Herstellern der Welt ab. Wenn in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts „Robo-Autos“ wirklich alltagstauglich werden sollen, ist dafür spezielle Hard- und Software nötig. Das geht nur mit Mikrochips: Dafür konkretisierte Volkswagen diese Woche seine Pläne und hat sich langfristig an den US-Chipkonzern Qualcomm gebunden. Dazu wird Volkswagens Softwareschmiede Cariad mit Qualcomm kooperieren. Das ist wichtig, um das Projekt „Trinity“, dabei geht es um automatisiertes Fahren auf Level 4, umsetzen zu können. Auf dem Qualcomm-Chip will VW künftig eine Software für das automatisierte Fahren aufspielen, die derzeit gemeinsam mit Bosch entwickelt wird.

IT-Dominanz

„Das vernetzte und automatisierte Auto der Zukunft ist ein Hochleistungscomputer auf Rädern. Dahinter steckt enorm komplexe Rechenleistung“, erklärte Cariad-Chef Dirk Hilgenberg. Den Hochleistungschip von Qualcomm will VW ab Mitte des Jahrzehnts in die Fahrzeuge aller Marken des Konzerns einbauen. Der Vertrag hat laut Insidern eine Laufzeit bis 2031 und ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro. Die Entscheidung der Wolfsburger kommt überraschend. In der Branche galt bislang die Intel-Tochter Mobileye als Favorit für eine Zusammenarbeit mit VW, da beide Unternehmen seit Längerem bei diversen Fahrerassistenzsystemen kooperieren.

Milliarden-Geschäft

Nach BMW und Mercedes-Benz hat sich Volkswagen damit als letzter deutscher Autokonzern auf eine langjährige Chipkooperation festgelegt. BMW arbeitet, ebenso wie Volkswagen, mit Qualcomm zusammen. Mercedes setzt auf Nvidia.

Die Stärke des kalifornischen Chipherstellers Qualcomm kommt nicht nur aus der Autoindustrie. Qualcomm stellt die Hauptprozessoren für viele Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android her und rüstet auch Apples iPhones aus. Das beschert dem Chipkonzern rasantes Wachstum. Im vergangenen Quartal sprang der Umsatz im Jahresvergleich um 41 Prozent auf 11,16 Milliarden Dollar (rund 10,6 Mrd. Euro). Der Gewinn stieg im zweiten Geschäftsquartal um rund zwei Drittel auf 2,93 Milliarden Dollar.

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