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Fahrbericht

Erste Ausfahrt mit dem neuen Ford Fiesta ST

Das sportliche Topmodell hat eh nur drei Zylinder. Aber oft sind nicht einmal die alle im Dienst.

von Ad Raufer

06/03/2018, 12:29 PM

Kleine Wilde in weitgehend unverdächtiger Schafspelzumhüllung haben bei Ford in Köln am Rhein eine ebenso lange wie schöne Tradition: Was 1981 mit dem für damalige Verhältnisse üppigen 84 PS im XR2 begann, kulminiert – bei uns übrigens ab Juli und ab 23.050 Euro – im ST, der aus 1,5 Liter Hubraum imposante 200 PS schöpft.

So viele waren’s zwar auch beim Vorgängermodell, dennoch gibt’s einen gravierenden Unterschied: Statt eines 1,6-Liter-Vierzylinders sorgt im neuen ST ein Dreizylinder für Vortrieb. Wir reden da von einem geradezu klassischen Beispiel für erfolgreiches Downsizing, also von aufgeladenen Motoren moderner Bauart, die genau das können, was früher größervolumige Saugaggregate konnten.

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Am Steuer

Der aufgeladene Benziner mit Direkteinspritzung wirkt muskulöser als der Vorgänger mit einem Häferl mehr, reagiert ausgesprochen spontan auf Befehle des Gaspedals, geht wie ein Wachhund ebenso bissig wie ohne Turboloch zur Sache und dreht willig hoch. Anderseits lässt sich der mit Partikelfilter ausstaffierte und nach Euro-6d-temp homologierte Eins-Komma-Fünf auch schaltarm fahren, weil satte 290 Newtonmeter bereits ab schläfrigen 1600 Touren anliegen. Wie auch immer: Der neue Fiesta ST setzt sein verblüffend hoch angesiedeltes längs- und querdynamisches Potenzial in breitgrinsiges Fahrvergnügen um. Großes Kompliment, da ist Ford wirklich Großartiges gelungen.

 

Auch deswegen, weil im Schubbetrieb, also dann, wenn keine Motorleistung benötigt wird, die Elektronik die Kraftstoffzufuhr zu einem der drei Zylinder unterbricht: Beim gemütlichen Cruisen (etwa auf der Autobahn) ist der ST-Pilot also nur mit einem Zweizylinder unterwegs. Wird irgendwann dann doch wieder Leistung gebraucht, schaltet sich der dritte Zylinder unmerklich und binnen 14 Millisekunden wieder zu.

Der ST wartet serienmäßig mit drei Fahrdynamikprogrammen auf, die per Tastendruck aktivierbar sind: Normal/Sport/Rennstrecke – die einzelnen Modi konditionieren Gasannahme, Lenkung, Auspuffsound sowie Traktionskontrolle und Stabilitätsprogramm je nach Wunsch, Laune und Einsatzzweck, wobei das ESP komplett abschaltbar ist.

Gut ausgestattet und verarbeitet, hoher Spaßfaktor, bezahlbar: Der ST glänzt mit enorm viel Potenzial.

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