FAHRBERICHT

Erste Ausfahrt mit dem neuen Porsche Targa

Die Rückkehr zur klassischen Form rückt den Neuen wieder näher zum 911 Cabrio.

von Horst Bauer

04/11/2014, 08:23 AM

Was vor rund 50 Jahren mit dem ersten so genannten "Sicherheitscabrio" von Porsche begann, findet jetzt als Targa-Version des aktuellen 911 eine standesgemäße Fortsetzung.

Anders als bei den vergangenen drei Generationen, die den Namen Targa tragen durften, setzt der Neue nicht mehr auf ein überdimensioniertes Glasschiebedach als Zwischenstufe von Coupé zu Cabrio, sondern wieder auf den klassischen, feststehenden Überrollbügel und ein rundum laufendes Heckfenster ohne C-Säule. Den aktuellen technischen Möglichkeiten folgend muss das Dach (inzwischen aus Magnesium gefertigt) aber nicht mehr per Hand aus der Verankerung gehoben werden, sondern schwebt auf Knopfdruck unter die sich automatisch nach hinten wegklappende Kuppel der Heckscheibe.

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Das funktioniert allerdings – im Gegensatz zum Verdeck des Cabrios – nur, wenn das Auto steht. Womit wir bei der zentralen Frage für Frischluftfreunde unter potenziellen Porsche-Fahrern wären: Targa oder Cabrio?

Durch die Abkehr von der Glashaus-Variante und die Rückkehr zur Ur-Form des Targa ist diese wieder etwas schwerer zu beantworten als früher. Denn im neuen 911 Targa kann man sich den Fahrtwind wieder ganz schön um die Ohren blasen lassen – und das dank des ausfahrbaren Windabweisers auf der Frontscheibe auch ohne das sonst durch den Staudruck im nach hinten geschlossenen Cockpit so störende Wummern.

Kein Wackler

Wie die ersten Schnupperkilometer gezeigt haben, ist der Unterschied des Targa zum Cabrio vom Fahrverhalten her jedenfalls marginal. Die nach Zahlen noch etwas höhere Steifigkeit der Karosserie durch den feststehenden Bügel bleibt selbst auf zerklüfteten, buckligen Nebenstraßen Apuliens ein theoretischer Wert. Gleiches gilt für den Gewichtsunterschied (rund 15 kg mehr als ein vergleichbares Cabrio), der dank des souveränen Schubs des Boxers im Heck (350 PS bzw. 400 PS) nur in Extremsituationen auf der Rundstrecke erfahrbar sein wird. Und genau dort werden die beiden offenen 911er wesentlich seltener zu finden sein als ihr Coupé -Bruder.

Ein Blick auf die Angebotsliste zeigt hingegen schon eher, wie die Frage zu beantworten sein wird. In weiser Voraussicht haben die Porsche-Strategen den Neuen nur als Targa 4 bzw. Targa 4 S (also mit Allradantrieb) ins Programm gehoben. Nur Heckantrieb wie beim Cabrio gibt’s nicht. Botschaft an die Kundschaft: Wer das ganze Jahr über mit seinem 911er fahren und jede Gelegenheit zur Öffnung des Daches nutzen will, sollte beim Targa bleiben, der in geschlossenem Zustand die Ganzjahres- und Langstreckenqualitäten des Coupés zu bieten hat.

Ab Mai wird sich zeigen, ob der zuletzt auf 6 Prozent aller bei uns verkauften 911er gesunkene Targa-Anteil wieder steigen wird. Die Chancen dafür stehen trotz des Einstandspreises von mindestens € 136.577,– (Targa 4 mit 7-Gang-Handschaltung) bzw. € 157.046,– (Targa 4S) sehr gut.

Tipp aus der Fahrpraxis: Die knapp 130 Euro Aufpreis (etwa beim Targa 4S) für das 7-Gang-Doppelkupplungs-Getriebe (PDK) sollten auch noch drin sein.

Tipp aus dem Preisgestaltungs-Dschungel: Der höhere PDK-Aufpreis beim billigeren Targa 4 geht nicht auf das Konto der Porsche-Marketing-Strategen, sondern ist den Wirren der neuen NoVA-Regelung zu danken.

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