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Fahrbericht

Erste Ausfahrt mit dem neuen Smart

Die zweisitzige Ikone des Minimalismus erhält nach 10 Jahren wieder ein viertüriges Pendant.

von Ad Raufer

11/17/2014, 08:51 AM

Im Jahr 1997 passierte auf der herbstlichen IAA in Frankfurt auf dem Stand gleich neben Mercedes Revolutionäres: Drehte sich doch dort im gleißenden Scheinwerferlicht ein ebenso skurriler wie radikaler und ultrakurzer Kleinwagen mit dem damals für alle neuen Namen Smart.

Im Lauf der Jahre hat sich der Super-Kompakte zwar etabliert, Nachahmer hat der Fortwo genannte zweisitzige Zwerg – sieht man vom längst wieder verblichenen Toyota iQ einmal ab – seltsamerweise aber keine gefunden.

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2004 setzte die Daimler-Tochter mit dem viersitzigen Forfour nach. Bildete – und bildet – der Fortwo nach wie vor ein eigenes Segment, so war dem Viersitzer, ein bunt lackierter Kleinwagen auf Basis des damaligen Mitsubishi Colt, kein Erfolg vergönnt: Zwei Jahre nach der Lancierung war auch schon wieder Schluss. Jetzt folgt mit dem zweiten Versuch ein längst überfälliger Generationswechsel, dieses Mal mit Renault als Entwicklungs- und Kooperationspartner. Und so sind Forfour und Renault Twingo technisch eng verwandte Plattformbrüder.

Großzügige Breite

Der Fortwo bleibt als der – unter Anführungszeichen – echte Smart der Mercedes-Tochter vorbehalten. Der Heckmotor-Winzling mit einem Wendekreis von unglaublichen 6,95 Meter übernimmt ein bewährtes Konzept, wie zum Beispiel die Bi-Color-Lackierung, erweitert es jedoch in jeder Hinsicht.

Bei identer Länge im Vergleich zum Vorgänger (2,70 Meter) ist der neue Fortwo satte 10 Zentimeter breiter, wodurch sich nun eine deutlich bessere Raumausnutzung als früher ergibt. Anders gesagt: Der Kleine bringt auf übrigens sehr bequemen Sitzen zwei Personen erstaunlich luftig und kompaktklassig unter.

Apropos untergebracht: Der Innenraum erfuhr eine deutliche Aufwertung in Form von Stoffbezügen am Armaturenbrett und genoppten Flächen, das Cockpit wirkt trotz reichlicher Verwendung von – sagen wir – kostenoptimierten Materialien nicht wirklich billig, sondern viel mehr poppig, bunt, weit ernsthafter als bisher.

Am Steuer

Dank breiterer Spur fährt der Smart nun ruhiger und deutlich gelassener, Fahrbahnverwerfungen schluckt der Kleine trotz kurzem Radstand verblüffend bequem. Einem nach außen drängendem Heck schiebt das serienmäßige ESP entschlossen einen Riegel vor, Heckschleudern sind die beiden Kleinwagen daher definitiv keine.

Als Antriebsquellen stehen zwei Euro6-3-Zylinder mit wahlweise 71 Saug- oder 90 Turbo-PS zur Wahl, Diesel wird’s keine geben. Beide Mehrventil-Motörchen erfüllen die an sie gestellten Anforderungen in munter-ambitionierter Art und Weise, wobei der 0,9-Liter-Turbo klarerweise mehr Spaß macht, weil er lebendig am Gas hängt und dem nur 880 Kilo schweren Auto zu ausgesprochen lebhaftem Temperament verhilft.

Der größte Fortschritt freilich ist bei der Kraftübertragung gelungen: Smart offeriert für beide Versionen eine neues (manuelles) 5-Gang-Getriebe, optional kommt ’15 auch noch ein 6-Gang-Doppel-Kupplungsgetriebe dazu. Somit ist endlich das unsägliche automatisierte Getriebe Vergangenheit, das mit langen Schaltzeiten, als auch mit unangenehm empfundenen Zugkraftunterbrechungen und heftigen Nickbewegungen Generationen von Smart-Piloten auf die Palme gebracht hat.

Preise: Das ab 22. November ’14 lieferbare Fortwo-Basismodell mit 71 PS ist um € 10.790,– zu haben, der 90-PS-Turbo um € 11.590,–.

Die viertürige Maxiversion Forfour gibt’s ab € 11.490,– die stärkere 90-PS-Variante wird im Februar ’15 nachgereicht, Preis gibt’s noch keinen.

Der bissig-scharfe Brabus, das Cabrio und der E-Smart werden erst 2016 abgelöst.

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