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Fahrbericht

Erste Ausfahrt mit dem Porsche Cayman GT4

Hochemotionales Topmodell der Baureihe mit zahlreichen 911-GT3-Komponenten.

von Ad Raufer

03/20/2015, 06:00 AM

Porsche hat – der schwachen Konjunktur zum Trotz – ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich, lagen doch mit genau 189.849 Stück die Auslieferungen um satte 17 Prozent über dem Vorjahreswert.

Jetzt kommt weitere Bewegung rein – und zwar in die Cayman-Palette: Zusätzlich zu Cayman (2,7 l/275 PS), Cayman S (3,4 l/325 PS) und Cayman GTS (3,4 l/340 PS) offeriert Porsche ab Ende März den Cayman GT4. Das neue Topmodell der Baureihe orientiert sich technisch überwiegend am 911 GT3 und ist eine radikal verschärfte, betont sportliche Version, mit der Porsche nicht nur die Idee eines klassischen Gran Turismo verdichtet, sondern die eines Mittelmotor-Sportwagens überhaupt.

Am Steuer

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Den Antrieb übernimmt ein kurzhubiger und hochdrehender 3,8-Liter-6-Zylinder-Boxer. Der nach Euro 6 zertifizierte Direkteinspritzer stammt aus dem 911 Carrera S, leistet 385 PS und verhilft – soviel darf nach ersten Kilometern am Steuer des GT4 festgestellt werden – dem nur 1340 Kilo schweren Cayman-Topmodell zu atemberaubenden Fahrleistungen. Der großvolumige 6-Zylinder katapultiert den Wagen mit heiser-bellendem Sound aus den Startblöcken, die Beschleunigung erinnert wegen der ungeheuren Vehemenz des Schubs an einen startenden Lear Jet. Anders als beim nur mit Doppelkupplungsgetriebe lieferbaren 911 GT3 werden die Übersetzungen im Top-Cayman klassisch über ein knochentrocken zu schaltendes, mit ultrakurzen Wegen ausgestattetes 6-Gang-Getriebe gewechselt. Das Direktschaltgetriebe ist rund 20 Kilo schwerer, weswegen es für den Einsatz im GT4 nicht infrage gekommen ist.

Der Cayman GT4 ist optisch kein Paradebeispiel koketter Bescheidenheit – das ist auch in Ordnung so, ein Topmodell muss schließlich etwas darstellen. Zum Lieferumfang zählen riesige 20-Zoll-Felgen mit ernsthafter 245/35er-Bereifung (vorn) und 295/30er-Hammerln hinten. Der Frontspoiler mit drei großen Lüftungslöchern, der feststehende Carbon-Heckflügel und Sideblades, die einen Teil der Luftströmung gezielt zu den Ansaugöffnungen vor der Hinterachse leiten und so einen leistungsfördernden Ladeeffekt erzeugen, tragen viel zur animalischen Ausstrahlung dieses jüngsten Porsche bei.

Es gibt nur wenige Autos, die bereits am Stand derart hochemotional, prickelnd und vitaminhältig rüberkommen: Der neue Cayman GT4 zählt definitiv dazu.

Im Cockpit herrscht nüchterne, ganz auf den Endzweck abgestimmte Sachlichkeit: Die überwiegend in Schwarz gehaltene Innenausstattung mit platinfarbenen Ziernähten sieht richtig gut aus, dazu kommen knallenge, hervorragenden Seitenhalt gebende Leder-Alcantara-Sportsitze, Einstiegsleisten aus gebürstetem Aluminium, GT4-Schriftzüge und Türöffnerschlauferln, die zwar nicht wirklich leichter als die Hebelchen im Cayman GTS, aber eine schöne Porsche-Tradition sind, um kompromisslose Sportlichkeit zu demonstrieren.

Die vierte Cayman-Version kostet € 109.726,–, das sind knapp € 20.000,– mehr als für die bisherige Top-Version GTS.

Damit ist er aber anderseits eine Alternative zum 350 PS starken 911 Carrera, der gegenwärtig € 111.029,– kostet.

Porsche Cayman GT4

Motor
Wassergekühlter Sechszylinder-Boxermotor; Motorblock und
Zylinderköpfe aus Aluminium; vier obenliegende Nockenwellen,
vier Ventile pro Zylinder, einlassseitig variable Steuerzeiten und
Ventilhubumschaltung (VarioCam Plus); hydraulischer Ventilspiel -
ausgleich, Benzindirekteinspritzung


Bohrung: 102,0 mm
Hub: 77,5 mm
Hubraum: 3.800 cm³
Verdichtung: 12,5:1
Motorleistung: 385 PS (283 kW) bei 7.400/min
Max. Drehmoment: 420 Nm bei 4.750–6.000/min
Literleistung: 101,3 PS/l (74,5 kW/l)
Höchstdrehzahl: 7.800/min
Kraftstoffart: Super Plus

Getriebe

Sechsgang-Schaltgetriebe mit mechanischerHinterachs-Quersperre und Porsche Torque Vectoring (PTV)


Fahrwerk
Vorderachse: Federbeinachse (McPherson-Bauart, Porsche-optimiert) mit einzeln an Querlenkern, Längslenkern und Federbeinen
aufgehängten Rädern; zylindrische Schraubenfedern mit innenliegenden Schwingungsdämpfern.
Hinterachse: Einzeln an Querlenkern mit Längslenkern, Spurstangen und Federbeinen geführte Räder (McPherson-Bauart,
Porsche-optimiert); zylindrische Schraubenfedern mit koaxialen
innenliegenden Schwingungsdämpfern; Stabilisator.
Porsche Active Suspension Management (PASM) mit elektronisch
geregelten Schwingungsdämpfern; zwei manuell anwählbare
Dämpfungsprogramme.
Elektromechanische Servolenkung.


Bremsen
Zweikreis-Bremsanlage mit achsweiser Aufteilung; Porsche Stability
Management (PSM) zweistufig abschaltbar; Vakuum-Bremskraftverstärker;
Bremsassistent; elektrisch betätigte Duo-Servo-Feststellbremse; Auto-Hold-Funktion.
Vorn: Sechskolben-Alu-Monobloc-Bremssättel, gelochte und
innenbelüftete Bremsscheiben mit 380 mm Durchmesser und
34 mm Dicke.
Hinten: Vierkolben-Alu-Monobloc-Bremssättel, gelochte und
innenbelüftete Bremsscheiben mit 380 mm Durchmesser und
30 mm Dicke.


Räder und Reifen
vorn 8,5 J x 20 mit 245/35 ZR 20
hinten 11 J x 20 mit 295/30 ZR 20


Gewichte
Leergewicht DIN 1.340 kg
Zul. Gesamtgewicht 1.640 kg


Maße
Länge 4.438 mm
Breite 1.817 mm
Breite mit Außenspiegeln 1.978 mm
Höhe 1.266 mm
Radstand 2.484 mm
Spurweiten vorn 1.539 mm
hinten 1.533 mm
Kofferraumvolumen vorn 150 l
hinten 184 l
Tankinhalt 54 l


Fahrleistungen
Höchstgeschwindigkeit 295 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h 4,4 s
0–60 mph 4,2 s
0–200 km/h 14,5 s
0–400 m (1/4 mile) 12,5 s


Verbrauch (NEFZ)
gesamt 10,3 l/100 km
innerstädtisch 14,8 l/100 km
außerstädtisch 7,8 l/100 km
CO2-Emissionen: gesamt 238 g/km
Schadstoffklasse: Euro 6


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