Harley Davidson Roadster
Harley Davidson Roadster

© Marco Guariglia photographer ©/WERK

Motorrad

Erste Ausfahrt mit der neuen Harley-Davidson Roadster

Mit mehr Schräglagenfreiheit und sportlichen Komponenten wird das grazile Bike zum Speedking der Sportster-Baureihe.

05/17/2016, 07:01 PM

Bissige Doppelscheibenbremsen an der Front, eine fette Upside-Down-Gabel, Premium-Federbeine und üppige 31 Grad Schräglagenfreiheit: Das jüngste Mitglied der Sportster-Modellfamilie kann die Rennsport-Historie von Harley-Davidson kaum verleugnen. Zum sechzigsten Geburtstag der Baureihe produzieren die Amerikaner mit der neuen Roadster eine minimalistischer Hommage an die Harley-Racebikes mit Typenkürzel K, die von 1952 bis 1956 gefertigt wurden.

Trotz sportlicher Attitüde hat die Roadster mit Leistungsdruck jedoch längst nichts mehr am Hut, schließlich stehen überschaubare 67 Pferdestärken aus 1202 Kubik einer Übermacht von 259 Kilogramm ziemlich hilflos gegenüber. Das hochwertige Fahrwerk jedoch garantiert selbst auf kurvenreichen Alpenpässen eine beachtlich satte Straßenlage, ohne dass die Fußraster kratzend ihre Spuren im Asphalt hinterlassen.

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97 Newtonmeter Drehmoment bei 4250 Touren bedeuten im Alltagsbetrieb vor allem schnelle Ampelstarts, druckvolle Sprints auf 80 km/h und sparsamen Einsatz des eher knöchernen Fünfgang-Getriebes: Für volle Fahrt im verwinkelten Hinterland wählt man stets den zweiten Gang, für gerade Highways den dritten – den Rest braucht man selten. Protzige Fahrwerte spielen beim Cruisen bekanntlich ohnehin eine untergeordnete Rolle.

Ist das schnittige, mit kurzen Kotflügeln aggressiv gestylte US-Eisen um 15.160 Euro erstmal in Schwung, zeigt die Sportlichste aller Sportster waschechte Tourerqualitäten. Auf dem schlanken, abgestuften Sattel mit abgestepptem Bezug sitzt man trotz engagiert nach vorne gebeugter Sitzhaltung komfortabler als erwartet. Auch der flache Lenker streckt sich dem Piloten hinter dem prominent aufragenden 12,5-Liter- Peanut-Tank appetitlich entgegen. Nur die zurückversetzte, ausladende Fußrasteranlage ist gewöhnungsbedürftig.

Beim Rangieren sind Waden und Raster unvermeidlich auf Kollisionskurs, der Kniewinkel ist auf Langstrecken etwas zu spitz. Wegen der weit innen montierten Brems- und Schalthebel ruhen die Füße mehr am Raster-Gelenk als auf den Rastern selbst.

Bewegungstalent

Das Chassis der Roadster überrascht dagegen mit erstaunlicher Manövrierfähigkeit. Dank des moderaten Radstandes von 1505 Millimetern lenkt sie willig ein und lässt sich für Cruiser-Verhältnisse leichtfüßig um Ecken dirigieren. Egal, ob enge oder weite Kurven, sogar auf marodem Asphalt zirkelt die Roadster stoisch durch jeden Radius.

An Verarbeitung und Detailverliebtheit gibt es ebenfalls wenig zu bekritteln. Der mattschwarze Stahlrohrrahmen scheint für die Ewigkeit gebaut zu sein, die aufwendigen Alu-Gussfelgen mit zehn Doppelspeichen wurden von klassischen Drahtspeichenrädern inspiriert, eigens für den jüngsten Sportster-Spross entworfen und betonen den athletischen Körperbau.

Einzig der allzu dezente Sound aus den beiden Endtöpfen wird dem Racer-Image der Roadster keinesfalls gerecht – ein standesgemäßes Tuning der Klangkulisse gehört jedenfalls zum Pflichtprogramm. Um 900 Euro garantieren die Screamin’- Eagle-Schalldämpfer aus dem H-D Zubehörprogramm die verdiente Aufmerksamkeit des Publikums.

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