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Fahrbericht

Mercedes-AMG GT Roadster: Breiten-Sport für betuchte Frischluft-Freunde

Mit dem elitären Sportwagen durch Arizona.

von Horst Bauer

04/12/2017, 06:00 AM

Das war ja abzusehen. Nachdem Mercedes den hauseigenen Porsche-Jäger AMG GT mit den Modellen GT, GT S, GT C und GT R bereits ausführlich durchdekliniert hat, war es nur mehr eine Frage der Zeit, bis man die Frischluft-Version mit Verdeck nachschiebt.

Das ist jetzt geschehen und man begnügt sich dabei mit zwei Varianten. Den GT Roadster flankiert jedoch nicht ein GT-S-Modell, sondern gleich ein richtiger GT C – also satte 81 PS mehr und sonst noch ein paar deutliche Unterschiede wie Vierradlenkung, elektronisches statt mechanisches Sperrdifferenzial, 20-Zoll-Räder hinten, etc.

Soviel zu Hierarchie- und Nomenklaturfragen.

Aber wie fährt sich so ein AMG GT C Roadster mit stolzen 557 PS, der dank Aluminium-Bauweise fahrfertig weniger als 1700 kg wiegt und dem als wahren Drehmoment-Bullen seine 680 Nm schon ab 1900 Touren voll zur Verfügung stehen? Dass Mercedes zur ersten Beantwortung dieser Frage nach Arizona geladen hatte, war jedenfalls kein Zufall.

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Nicht nur, dass die USA einer der besseren Märkte für AMG sind, passt der Roadster auch wegen seiner sehr stattlichen Breite von 1,94 m (zum Vergleich bringt es der Porsche 911 nur auf 1,81 m) bestens in die Weiten Arizonas. Auf europäischen Straßen (und engen Schräg-Parkplätzen) kommt das in der täglichen Praxis allerdings weniger gut an.

Dennoch passt es zu dem stimmigen Gesamtbild, das der GT C Roadster auch im Fahrbetrieb bietet. Er besetzt dabei nämlich nicht so sehr die Rolle des nervösen Rennpferdes oder fragilen Sprinters, sondern gibt eher den soliden Kampfbullen, dem man sich besser nicht in den Weg stellt.

Flink trotz massiger Optik

Flink ist er trotz der massigen Optik (vor allem im Rückspiegel) dennoch. 3,7 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 sprechen da eine eindeutige Sprache (theoretische Spitze 301 km/h).

Abgesehen davon beeindruckt der stärkere der beiden Roadster vor allem durch den gewaltigen Schub, den er aus jeder Fahrsituation heraus entwickelt, wenn der Pilot via Gaspedal Bedarf anmeldet. Vom kongenialen 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe durch blitzschnelle Darreichung des jeweils idealen Ganges unterstützt, schiebt der Vierliter-Biturbo-Achtzylinder an, dass es eine wahre Freude ist.

Und Spaß macht das nicht nur auf den bis zum Horizont reichenden Geraden Arizonas, sondern auch auf kurvigen Pass-Straßen. Dort kann auch die im GT C serienmäßige Vierradlenkung zeigen, was sie kann. Bis Tempo 100 werden die Hinterräder gegenläufig gelenkt, darüber gleichläufig zu den Vorderrädern. Das bringt mehr Agilität in schnellen Kurven, ist aber so etwas wie die Kirsche auf dem Fahrdynamik-Kuchen. Will heißen: Wer sich mit dem normalen GT Roadster bescheidet (476 PS, 630 Nm), dem wird die Allradlenkung (die es da auch gegen Aufpreis nicht gibt) im normalen Fahrbetrieb nicht abgehen.

Geringes Mehrgewicht

Dass der Roadster nur 35 kg mehr wiegt, als das jeweils entsprechende Coupé, zeigt, dass man vom Start der Entwicklung weg immer schon beide Varianten im Blick hatte. Damit ist auch die bei nachträglich "aufgeschnittenen" Modellen oft mangelnde Verwindungssteifigkeit hier kein Thema.

Das Verdeck ist sehr solide gearbeitet und lässt sich im Fahren (bis Tempo 50) per Knopfdruck in 11 Sekunden öffnen und schließen.

Wer das mit einer österreichischen Nummerntafel auf seinen AMG GT Roadster tun will, sollte zumindest € 158.700,– bereit halten. Der GT C Roadster steht mit € 205.600,– zu Buche. Der Marktstart bei uns ist für Ende April vorgesehen.

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