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Neuer Dreisitzer von WayRay soll Taxi-Gewerbe revolutionieren

Wie das Schweizer Deep-Tech-Unternehmen WayRay Autoscheiben zu Bildschirmen macht und wie deren E-Auto Holograktor Taxifahrten verändern soll

von Horst Bauer

11/30/2021, 04:00 AM

"Wir glauben nicht an vollkommen autonom fahrende Autos in den nächsten Jahren", gibt sich Vitaly Ponomarev realistisch. Der 33-jährige Russe ist Gründer und Chef des Deep-Tech-Unternehmens WayRay, aktuell Weltmarktführer bei holografischen Head-up-Displays für Autos. So stammt etwa das erste holografische Display, das in ein Serienfahrzeug eingebaut wurde (dem Genesis G80 von 2019) ebenso von WayRay, wie ein blaues holografisches Laser-AR-Display, mit dem man im Vorjahr auf der CES in Las Vegas für Furore gesorgt hat.

Wie groß das Potenzial der Technik eingeschätzt wird, die es erlaubt, Augmented-Reality-Inhalte in jenes reale Bild zu integrieren, dass man als Fahrer durch die Frontscheibe eines Auto sieht, zeigt der Umstand, dass Kapazunder wie Porsche und der Hyundai-Konzern oder der chinesische Einzelhandelsriese Alibaba bei dem in der Schweiz residierenden Start-up als Geldgeber eingestiegen sind.

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Jetzt geht WayRay den nächsten Schritt und stellt mit dem Holograktor das erste selbst entwickelte Elektroauto vor. Der 4,40 Meter lange Dreisitzer soll aber nicht nur einen ganz konkreten Ausblick darauf geben, wie die von WayRay entwickelten und "True-AR" genannten neuartigen Displays funktionieren, die man als Folie auf Front- und Seitenscheiben eines Autos auftragen und diese damit zur Basis für holografische Darstellungen in Echtzeit machen kann.

Der Holograktor, der vom georgischen Designer Sasha Selipanov entworfen wurde, der nach Stationen im VW-Konzern (Lamborghini und Bugatti) und Hyundai (Genesis) derzeit die Hypercars von Koenigsegg formt, soll vielmehr auch zeigen, wie sich Ponomarev und seine Techniker das Taxi der (gar nicht so fernen) Zukunft vorstellen: "Der dreisitzige Holograktor ist als Ride-Hailing-Auto konzipiert und kann entweder konventionell oder per
Fernsteuerung über eine 5G- und Satelliten-Internetverbindung von einem qualifizierten Fahrer gefahren werden."

Vorteil: Fahrer werden weiter gebraucht

Die Vorteile, die sich dadurch gegenüber herkömmlichen und den Zukunftsvisionen von komplett autonom fahrenden Taxis ergeben, sind laut Ponomarev vielfältig: "Es ist sozial verträglicher, weil man im Gegensatz zu den autonomen Modellen die Fahrer weiter beschäftigen kann. Die sind aber nicht mehr an ein Auto gebunden, sondern können nach einer Fahrt direkt in ein anderes wechseln, dass gerade bestellt wurde. Das minimiert die Standzeiten, was wiederum die Preise für solche Fahrten senken kann."

Die Passagiere im Holograktor können sich während der Fahrt die Zeit etwa mit holografischen Videospielen vertreiben, ohne sich dafür eine VR-Brille aufsetzen zu müssen. Den Virual-Reality-Effekt erzeugen die auf dem Dach des Holograktor untergebrachten Laser-Beamer in Verbindung mit der speziell beschichteten Frontscheibe bzw. den Seitenscheiben.

Dort, wo die Fernsteuerung wegen mangelnder Qualität der 5G- oder Satelliten-Internetverbindung nicht möglich ist, kann der Holograktor auch ganz konventionell von einem Chauffeur gefahren werden. Der Fahrgast im Fond hat durch die erhöhte Sitzposition und die weit nach außen gerückten Frontsitze volle Sicht auf die Straße. Oder eben eine weite holografische Panoramadarstellung seines Lieblingsspiels - für dessen Bedienung in jedem Sitz auch zwei Joysticks eingebaut sind.

Auch wenn der Holograktor als Konzeptfahrzeug bezeichnet wird, sieht in Science-Fiction-Fan Ponomarev als ganz reales Projekt, das 2025 gestartet werden soll. Einzig die Frage, ob mit einer eigenen Produktion oder als technische Basis für ein Fahrzeug eines der Investoren in WayRay, sei  noch zu klären.

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