© ÖAMTC/Kudlacek

Frage der Mobilität

Gefahr tiefstehende Sonne: Warum ist man so schnell im Blindflug unterwegs?

Der Herbst bringt eine tiefstehende, blendende Sonne. Warum das für Autofahrer extrem gefährlich ist und was man gegen das Blenden tun kann.

10/09/2023, 03:00 AM

So schön der Herbst auch ist – im Straßenverkehr begegnet man ihm besser mit Vorsicht. "Morgentau, erstes Laub auf den Straßen, Nebel in den Niederungen oder eine tiefstehende, blendende Sonne – nach dem Sommer müssen wir uns im Herbst auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen und die Fahrweise anpassen", erklärt Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik.

Ein besonderes Problem ist die tiefstehende Sonne. Denn diese blendet oft extrem: "Wer bei Tempo 100 nur für eine Sekunde geblendet wird, ist 30 Meter im Blindflug unterwegs", warnt der ÖAMTC Fahrtechnik-Profi.  Besonders die schmale Silhouette von Zweiradfahrern kann vor tiefstehender Sonne leicht "verschwinden".

Oftmals unterschätzen Autofahrende die Unfallgefahr durch Blendung bei tief stehender Sonne. Besonders gefährlich wird es in Kurven, auf Kuppen oder auch bei Ein- und Ausfahrten von Tunneln und Unterführungen. Wer geblendet wird, kann Ampeln und Verkehrszeichen schlechter erkennen und auch zu Fuß Gehende, Rad- oder Motorradfahrende leicht übersehen. Wenn die Sonne morgens oder abends während des Berufsverkehrs auf- oder untergeht, ist die Unfallgefahr beim Autofahren besonders groß.

ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

1) Langsamer fahren: Hat man Null Sicht, muss man runter vom Gaspedal. Im Notfall ist es sogar ratsam, am Straßenrand anzuhalten und etwas abzuwarten.

2) Abstand halten: Wird man selbst geblendet, gilt das auch für die anderen Verkehrsteilnehmer. Daher mit besonderer Vorsicht fahren und genügend Abstand halten.

3) Den Sitz richtig einstellen: Je höher man sitzt, desto besser wirkt die Sonnenblende. Daher: Sitz rauf.

4) Scheiben sauber halten: Ist die Windschutzscheibe dreckig, wird sie milchig - und damit noch undurchsichtiger. Auch die Sonnenbrillen sollten geputzt sein.

5) Abblendlicht oder Tagfahrlicht: Eingeschaltetes Tagfahrlicht erhöht in jedem Fall die eigene Sichtbarkeit.

Hilfe gegen das Blenden sind neben einer - wirklich guten - Sonnenbrille und der heruntergeklappten Sonnenblende eine außen wie innen saubere Scheibe, um Spiegelungen und Reflexionen zu vermeiden.

Achtung aber auch, wenn die Sonne nicht scheint: Besonders in der Früh und am Abend sollten Autofahrer im Herbst mit Nebel rechnen und entsprechend vorsichtig fahren.

Null Sicht: Was tun?

Bei Nebel heißt es: Geschwindigkeit reduzieren und der Sichtweite anpassen, Schlussleuchten und Nebelscheinwerfer einschalten. Weitere Tipps: Rechts fahren und auf keinen Fall überholen, besondere Vorsicht beim Links-Abbiegen und im Baustellenbereich. Durch den Nebel sind Markierungen und Verkehrsführungen schwerer erkennbar.

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat