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"Hilfe, meine Batterie hat mich verlassen!"

Tausende Einsatzanfragen täglich: In der Notrufzentrale des ÖAMTC glühen die Telefonleitungen, die Pannenfahrer sind am Limit. Situationskomik schon die Nerven.

02/08/2012, 02:33 PM

Die Zahl 5.619 wird wohl in die Geschichte des ÖAMTC eingehen. So viele Menschen haben am 2. Februar die Notrufzentrale des Autofahrerclubs angerufen. Die rund 600 Mitarbeiter (300 im Call-Center, 300 auf der Straße) sind seit Ausbruch der Kältewelle in Österreich im Dauereinsatz. Rund um die Uhr. Ein Lokalaugenschein.

Standort, Kennzeichen, Art der Panne, Rückrufnummer, ein paar beruhigende Worte, gedämpfte Stimme, eine Entschuldigung hintendrein, falls es zu längeren Wartezeiten kommt - und auf Wiedersehen, nächster Anrufer. In den Räumlichkeiten des ÖAMTC-Stützpunktes in Breitenlee in der Wiener Donaustadt summt es wie in einem Bienenstock. Auf den Bildschirmen dominieren Formularmasken und Stadtpläne. Und ja die Nerven bewahren, denn "da draußen" ist die Hölle los.

Das Motto derzeit lautet: "Wegoptimiertes Fahren". Es könne dieser Tage vorkommen, dass jemand, der später angerufen hat, früher drankommt, sagt Gerhard Samek, Leiter der Notrufzentrale. Einfach deshalb, weil er "am Weg" liegt. Zum Vergleich: Normalerweise hat ein Pannenfahrer zwölf Einsätze pro Tag. Derzeit sind es 37. Das Hauptproblem: die Batterien, die selbst im Neuzustand bei zweistelligen Minusgraden nicht mehr in der Lage sind, die volle Leistung zu bringen. Wenn dann noch der Motor wegen der Kälte noch die doppelte Startkraft braucht, heißt es rasch: nichts geht mehr.

Stinknormale Probleme haben Nachrang

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Apropos. Um kurz vor 10.30 Uhr geht auch im Call-Center nichts mehr. Genauer gesagt: Anrufer mit stinknormalen Startproblemen werden auf den nächsten Tag vertröstet. Soll heißen: Auto stehen lassen, Taxi rufen oder Bahn fahren. Die Reaktionen der Club-Mitglieder reichen von verständnisvoll bis unwirsch. Samek: "Das tut uns natürlich sehr leid, aber wir sind an unseren Grenzen angelangt."

Fahrtkosten bis 70 Euro werden übrigens rückerstattet. Eine Panne auf der Autobahn, ein versehentlich eingesperrtes Kind samt eingefrorenen Türschlössern und andere brenzlige Situationen: Wenn es personell wirklich eng wird, haben echte Notfälle oberste Priorität. Da kann es schon passieren, dass ein Fahrer mitten im (Normal-)Einsatz abgezogen werden muss.

Humor ist, wenn man trotzdem nicht verzweifelt. Die Call-Center-Mitarbeiter haben jede Menge Situationskomik dokumentiert. ÖAMTC: "Wie lautet das Kennzeichen?" - Mitglied: "Wo steht das?" - ÖAMTC: "Hinten am Auto" - Mitglied: "2,5 TDI". Der zu den Temperaturen wohl passendste Versprecher eines Anrufers allerdings ist: "Ich brauche Hilfe, meine Batterie hat mich verlassen."

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