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Interview: "Mit wenig viel holen"

Nachgefragt: Hyundai-Europa-Antriebschef über smartes Sparen und alternative Antriebe.

von Maria Brandl

03/20/2012, 12:43 PM

Jürgen Grimm, 43, startete seine Karriere bei VW in der Dieselentwicklung, wechselte dann zum Abgasspezialisten Umicore in die Entwicklung von Stickoxid-Speicherkats und kam, nach zwei Jahren bei Isuzu als Projektleiter für einen V6-Diesel, 2002 zu Hyundai Motor Europe in Rüsselsheim, wo er 2010 Antriebschef wurde.

Bei Hyundai leitet er die Entwicklung sparsamerer Motoren. Am meisten reizt ihn, so Grimm in Genf im Motor-KURIER-Interview, "mit wenig viel zu holen: Eine hohe Verbrauchseinsparung mit wenig Aufwand." Die nächste Generation der Hyundai i20 werde weniger als 70 g /km erzeugen (unter 3 l/100 km). Vor Kurzem hätte man dies mit einfacher Technik für unerreichbar gehalten.

Grundsätzlich liegt Hyundai mit seinen Maßnahmen voll im Trend: Bei den Benzinern geht’s Richtung kleinerer Motoren (Downsizing) bis hin zu Dreizylinder. Zur Leistungssteigerung werden die Benziner, immer mehr homogene Benzindirekt­einspritzer, mit Turboaufladung kombiniert.

Bei den Dieselaggregaten steht die Abgasreduktion im Hinblick auf die ab 2015 geltende Euro6-Norm im Vordergrund. Hyundai werde dafür zusätzlich Stickoxid-Speicherkats für kleinere Diesel und leichtere Pkw einsetzen sowie SCR-Kats mit Harnstoff für die starken "Schwergewichte".

Um bei Entwicklung und Produktion Kosten zu sparen, wird das Motorenprogramm gestrafft und in drei Familien zusammengefasst, in die Familien Kappa bis 1,2 l Hubraum, Gamma für 1,4 bis 1,6 l Hubraum sowie in die Familie Zeta für große Motoren. Grimm über . . .

. . . Zweizylinder als nächsten Schritt: "Ein Zweizylinder verlangt sehr viel Aufwand für Komfort und Klang, dass er sich für den Kunden in gewissen Bereichen nicht kaputt anhört. Gleichzeitig muss so ein Motor aber auch kostenmäßig attraktiv bleiben."

. . . Gas als Kraftstoff: "Die Benziner werden sukzessive auch für Gasbetrieb ausgelegt, auch Dreizylinder. Der Trend geht zu Gasmotoren mit Aufladung. Gas hat noch immer eine viel bessere -Bilanz als Benziner oder Diesel und lässt sich auch mit überschüssigem Windstrom herstellen."

. . . E-Mobile und Reichweite: "Grundsätzlich besteht auch bei E-Autos noch das Problem fehlender Infrastruktur. Wir sind am induktiven Laden sehr interessiert. Bei der Frage, ob das Problem der geringen Reichweite von E-Autos heute besser durch Plug-in-Hybride oder durch Range-Extender zu lösen ist, gilt Folgendes: Plug-in-Hybride sind von der Kälte unabhängig, da der Hauptantrieb über den Verbrennungsmotor erfolgt und nur kürzere Strecken rein elektrisch gefahren werden. Bei Range-Extendern dagegen (Anm. wo die Räder immer elektrisch angetrieben werden, die Akkus werden über den Verbrennungsmotor geladen), tritt bei Kälte das Problem auf, dass zuerst die Batterien aufgeheizt werden müssen, um Strom laden zu können. Das kostet viel Energie."

. . . Hyundais Ankündigung, 2015 Brennstoffzellenautos in Serie zu bringen: "Bis 2015 werden wir 2500 Brennstoffzellenautos produzieren. Derzeit haben wir mehrere Projekte in Europa als Test laufen."

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