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Interview

Jaguar-Chef Speth: „Wollen das Investment langfristig nützen“

Jaguar-Chef Speth über die Produktion in Graz, die Reaktionen auf den I-Pace und Diesel-Motoren.

von Horst Bauer

03/12/2018, 07:00 PM

Ralf Speth , CEO von JLR (Jaguar Land Rover), über . . .

. . . die Herausforderung durch den I-Pace: Alles bei diesem Auto ist komplett neu für uns, es gibt keine wiederverwerteten Teile von den anderen Produkten. Das beginnt beim Design, bei dem wir noch immer etwas nervös sind, wie es gefallen wird. Schließlich gehen wir hier von dem traditionellen Konzept weg, das sich darüber definiert hat, wer die längste Motorhaube zu bieten hat. Dafür haben wir eine kleinere Bodenfläche bei gleichzeitig viel mehr Raumangebot. Aber wir sind sehr optimistisch, was den I-Pace angeht, weil wir unglaublich starke Reaktionen auf das Auto haben.

. . . die Aussichten, mit dem I-Pace Geld zu verdienen: Natürlich ist das sehr schwierig, weil diese Art von Antriebssystem sehr teuer ist. Das beginnt schon bei der Batterie. Aber wir werden sicherstellen, dass wir mit diesem Projekt profitabel sind. Denn am Ende des Tages müssen wir die Firma damit stärker machen und nicht Werte vernichten. Auch wenn bisher noch niemand mit Elektroautos Geld verdient hat, werden wir einen Weg dazu finden.

 

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. . . die Zukunft des Dieselmotors: Trotz aller Angebote zur Elektrifizierung, die auch wir unseren Kunden in Hinkunft verstärkt machen werden, bin ich der Überzeugung, dass ein moderner High-tech-EU6-Plus-Diesel ein sehr interessanter Motor ist. Die No x -Probleme sind weitgehend gelöst, bei den Partikel ist man auf dem Stand von Benzinern und hinsichtlich ist er zwischen 20 und 25 % besser. Daher werden wir unsere bestehenden Dieselmotoren sicher weiter entwickeln. Denn selbst wenn die Prognosen eintreffen sollten, dass Elektroautos 2025 weltweit einen Marktanteil von 20 bis 25 % haben, werden wir immer noch für 75 % der Autos Verbrennungsmotoren brauchen.

. . . die Entscheidung nach Graz zu gehen und nicht in ein Niedriglohnland: Letztlich ging es uns dabei um die große Produktions-Erfahrung der Leute in Graz. Wir sind mit unseren personellen Ressourcen da sehr knapp und können nicht gleichzeitig zwei Produktionsstätten aufbauen.

. . . die Zukunftsperspektive der Produktion bei Magna: Zunächst hoffen wir, dass sowohl der I-Pace als auch der E-Pace keine Einzelfälle bleiben, sondern sich daraus jeweils auch Nachfolgemodelle ergeben werden. Daher haben wir in die Produktion bei Magna-Steyr in Graz selbst investiert. Und wir haben natürlich vor, dieses Investment entsprechend zu nützen. Auch langfristig. Ich bin Franke und die sind noch sparsamer als Schotten. Geld wegzuwerfen geht mir also entschieden gegen den Strich. Ich bin auch überzeugt. dass wir mit dem sehr professionellen Team in Graz eine sehr hohe Qualität in der Produktion bekommen und das letztlich eine Win-Win-Situation für uns beide schafft. Je mehr Autos wir verkaufen, desto besser für beide Partner.

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