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Test

Jeep Grand Cherokee: Nicht billig, aber er wirkt

Luxus-SUV mit 8-Gang-Automatik und hohen Leistungsreserven.

von Ad Raufer

12/27/2013, 08:49 AM

Große Geländewagen rangieren in der modernen Anfeindungsskala ganz oben: Zu schwer, zu groß, zu durstig – und daher schwerstens umweltfeindlich.

Mag Punkt 1 ja noch zutreffen – ein Grand Cherokee bringt voll beladen immerhin knapp 3000 Kilo auf die Waage –, so sind die beiden anderen Vorbehalte Unsinn.

Das 4,85 Meter lange US-Sports Utility Vehicle (SUV) ist nicht länger als ein Mittelklassefahrzeug und lässt sich daher selbst in schmalen, wendeltreppenartigen Parkhausauf- oder -abfahrten mühelos und spielerisch leicht beherrschen – wer sich allerdings schon mit einem 3,50-Meter-Kleinwagen auf engen Parkdecks schwer tut, wird klarerweise auch mit einem großen SUV kein wirklich leichtes Leben haben.

Bleibt das Negativbild vom hemmungslos Sprit saufenden Monster: Wer sich, wie der Motor-KURIER, für die Version mit dem 3,0-V6-Diesel entscheidet – unter der Annahme, dass wohl auch die überwiegende Mehrheit aller künftigen Grand-Cherokee-Käufer im Dieselland Österreich eben diese Motorvariante wählen werden – kommt im Schnitt mit nur knapp über neun Liter/100 Kilometer aus.

8 statt nur 5 Gänge

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Sehr viel zum sparsamen Umgang mit dem Sprit trägt die neue 8-Gang-Automatik bei. Die Schaltbox sorgt nicht nur für verbesserte Wirtschaftlichkeit, sondern auch für flüssige, schnelle, vor allem aber kaum wahrnehmbare Schaltvorgänge. Cool-unangestrengtes Surfen auf der mit 570 Newtonmeter sehr hohen Drehmomentwelle funktioniert ebenso locker wie harsche Beschleunigung bei Zwischensprints. Ein klarer Fortschritt zur bisher von Mercedes stammenden und von Jeep verwendeten 5-Gang-Automatik.

Was sonst noch auffällt: Xenon-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht, eine Neuinterpretation des traditionellen, gitterförmigen, Jailhouse genannten Frontgrills, schlanke Rückleuchten, akzentuierte Lichtkanten, da und dort ein bisschen Chrom – Retuschen, die den großen Jeep nun weniger martialisch, dafür aber wesentlich sportlicher wirken lassen.

Im Innenraum sorgt nobles Ambiente für Oberklasse-Niveau – was man dort zu Gesicht bekommt, hat mit der Kunststoff-Tristesse früherer Tage nichts mehr zu tun. Das Bemühen ist offenkundig, den Grand Cherokee als Alternative zu den großen europäischen Luxus-SUV endlich auch einem größeren Kundenkreis als bisher schmackhaft zu machen.

Dass es das alles nicht zum Schleuderpreis gibt, ist aber ebenso Tatsache.

Jeep Grand Cherokee 3,0-V6 CRD

Antrieb: V6-Diesel, Direkteinspritzer, 2 x 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Alu-Zylinderköpfe, Turbolader, Ladeluftkühler; Allradantrieb, 8-Gang-Automatik;

Spitze 202 km/h, 0–100 in 8,2 Sekunden; Euro5.

Hubraum: 2987 cm3, 250 PS/184 kW

maximales Drehmoment: 570 Nm bei 2000 U/min

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, hinten Mehrlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisatoren, rundum Luftfederung, Scheibenbremsen, Servolenkung, ABS, Bremsassistent (BA), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR), Bergan- und Bergabfahrassistent.

Maße (L x B x H): 4875 x 1943 x 1792 mm

Wendekreis: 11,6 m

Radstand: 2915 mm

Böschungswinkel: v/h 35/29 Grad

Rampenwinkel: 23 Grad Wattiefe: 500 mm

Bodenfreiheit: 182–286 mm Gesamtgewicht: 2949 kg

Kofferraum:782–1554 l, Eigengewicht/Zuladung 2522/427 kg Anhängelast:gebremst/ungebremst 3500/750 kg

Tankinhalt: 93 l

Reifengröße: 265/50 R20

Bremsweg kalt: 40,6 m Normverbr.: 7,5 l/100 km198 g/km CO²

Preis: 77.490 €

Bremsweg warm: 40,1 m

Testverbr.: 9,2 l/100 km

Preis Testwagen: 77.490 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 1056 €

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