Jeep Renegade: Der kleine Jeep im ersten Praxistest
Der optisch robustere Bruder des Fiat 500 X vereint Geländegängigkeit mit Reisetauglichkeit.
Er schaut kleiner aus, als er ist. Ein Phänomen, das bei einem Jeep bisher eher selten zum Tragen gekommen ist.
Das mag daran liegen, dass an seiner Entstehung nicht nur von weiten Horizonten geprägte Amerikaner beteiligt waren, sondern auch die in der Branche als Meister des Packaging (möglichst viel Nutzwert in möglichst wenig Auto) geltenden Italiener.
Mit 4,25 m Länge macht der Renegade im Dschungel der Stadt beste Figur, ohne seinen Passagieren all zu viele Kompromisse in Sachen Raumangebot abzufordern. Dank der kastenförmigen Karosserieform können Erwachsene auch im Fond gut sitzen und müssen sich beim Einsteigen nicht ducken. Die Sitze in der ersten Reihe könnten zwar etwas mehr Schenkelauflage bieten, erwiesen sich aber selbst auf sechsstündigen Langstrecken-Etappen als durchaus komfortabel.
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Der Antriebsstrang (140-PS-Diesel mit manuellem 6-Gang-Getriebe und Allradantrieb) zeigte sich dabei von seiner besten Seite und ließ auch auf der deutschen Autobahn keine Sehnsucht nach mehr Leistung aufkommen. Angesichts des kantigen Karosserie-Querschnitts und der abrufbaren Leistung ist ein Testverbrauch von rund 7 Litern durchaus respektabel.
Pluspunkte sammeln konnte der Renegade auch mit einer Tugend, die eher keine Stärke seiner älteren Brüder war: Die gedämpfte Geräuschkulisse im Cockpit selbst bei Autobahntempo ist in der Klasse der kleinen SUV in der Form bisher kaum wo zu finden gewesen.
Allrad
Ausgerüstet mit Allradantrieb ist der Renegade ein echter Jeep und hat sich im Gelände und auf Schnee nichts vorzuwerfen. Der Vorwahlschalter für die speziellen, auf das jeweilige Geläuf abgestimmten Allrad-Varianten ist zwar etwas exotisch untergebracht (schwer einzusehen und weit unten an der Mittelkonsole vor dem Schalthebel), aber wirksam.
Was von einigen der elektronischen Fahrer-Assistenten nicht durchgehend behauptet werden kann. Aber bei Schneefall und schlechter Sicht haben Auffahrwarner und Spurhalte-Assis auch schon bei wesentlich teureren Testkandidaten selbsttätig den Dienst quittiert.Unterm Strich ist der Renegade ein echter Jeep für Leute, die bequem ein- und aussteigen wollen, aber kein großes SUV brauchen und dafür ein in der Stadt sehr handliches, aber zugleich langstreckentaugliches Auto bekommen, das sie im Winter vieler Sorgen enthebt.
Jeep Renegade Limited 2,0 AWD
Antrieb: 4-Zylinder, Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Alu-Zylinderkopf, Turbolader, Ladeluftkühler; Allradantrieb, 6-Gang-Getriebe; Hubraum: 1956 cm³
Spitze 182 km/h, 0–100 in 9,5 Sekunden; Euro 6.
kW/PS: 1956 / 103 kW/140 PS
maximales Drehmoment: 350 Nm bei 1750 U/min
Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, vorn McPherson-Federbeine, Querlenker, Stabilisator, hinten Verbundlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, Bremsassistent, elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Berganfahrhilfe, Traktionskontrolle.
Maße (L x B x H): 4255 x 1805 x 1697 mm
Wendekreis: 11,0 m
Radstand: 2570 mm
Böschungswinkel: vorn/hinten 21/32 Grad
Rampenwinkel: 24 Grad
Wattiefe: 480 mm
Bodenfreiheit: 201 mm
Gewicht: 1505 kg
Kofferraum/Zuladung: 351–1297 Liter/505 kg
Anhängelast:gebremst/ungebremst 1500 kg/400 kg
Tankinhalt: 48 Liter
Bereifung: 215/60-R17
Bremsweg kalt: 35,6 m
Bremsweg warm: 34,9 m
Normverbr.: 5,1 l/100 km134 g/km CO²
Testverbr.: 7,3 l/100 km
Preis: 29.340 €
Preis Testwagen: 33.416 €
Motorbezogene Versicherungssteuer:594,00 €