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Koenigsegg Jesko ist weltweit erstes "+300 mph-Auto"

Bye bye Agera RS. Willkommen, Schwedens neues 1.600-PS-Hypercar.

03/05/2019, 03:42 PM

Das ist der Koenigsegg Jesko, der Nachfolger des Agera RS (aktuell das schnellste Serienauto der Welt). Sie können sich vorstellen, dass er in Sachen Geschwindigkeit einiges bieten muss und das tut er dem Vernehmen nach auch. Noch vor dem Bugatti Chiron oder dem Hennessey Venom F5 soll er die 300 mph-Schallmauer (480 km/h) knacken. Noch hat er das nicht geschafft, aber laut Koenigsegg-Boss Christian von Koenigsegg schafft das neue Hypercar die magische Schallmauer in den eigenen Simulationen, wenn auch mit einem weniger Abtrieb-lastigen Setup als Sie es hier sehen. Fehlen nur noch eine sehr lange Gerade, ein sehr mutiger Pilot und ein Reifenhersteller, der absolutes Gottvertrauen in seine Gummis hat. Theoretisch aber soll es möglich sein. 

Dazu braucht es wenig überraschend Unmengen an Kraft und die holt der neue Jesko aus einer heftig modifizierten Variante von Koenigseggs 5,0-Liter-Biturbo-V8. Der Motor hat nun eine 180-Grad-Flat-Plane-Kurbelwelle statt dem alten 90-Grad-Teil. Sie ist 5 Kilo leichter und ermöglicht dem Aggregat ein saftiges Drehzahllimit von 8.500 Touren. Mit 95-Oktan-Sprit kommt die Maschine auf 1.280 PS. E85-Biosprit ermöglicht gar 1.600 PS Leistung. Schön, wenn man für Umweltschutz so belohnt wird. Das Drehmoment beträgt 1.500 Nm bei 5.100 U/min. Über 1.000 Nm liegen permanent zwischen 2.700 und 6.170 Touren an. Zur Unterstützung der beiden gleich großen Lader, installiert Koenigsegg einen 20-Liter-großen Carbon-Tank (inklusive kleinem elektrischem Kompressor), von dem aus Luft mit bis zu 20 bar in die Turbos geschossen wird, um sie schneller auf Trab zu bringen und deren Ansprechverhalten zu verbessern.

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Für so viel Schmalz benötigt man ein mächtiges Getriebe und weil Bugattis DSG nicht einfach so zum Verkauf herumliegt, hat der schwedische Sportwagenbauer eben sein eigenes entwickelt. Es ist schlauer, kleiner und mit 90 Kilo auch deutlich leichter als die Box im Chiron. Der Name Light Speed Gearbox klingt auch ziemlich cool. Es handelt sich dabei um ein 9-Gang-Multikupplungsgetriebe. Ein bisschen kann man es sich so vorstellen wie bei einem Fahrrad, wo drei Ritzel vorne und neun Ritzel hinten für insgesamt 27 mögliche Gänge sorgen. Hier gibt es zwei mal drei Gänge und sechs Kupplungen, die zu jeder Zeit jede Kombination auswählen können. Das Ergebnis: Man kann von einem Gang in jeden anderen schalten, ohne durch die anderen Gänge zu müssen. Beispielsweise vom 7. in den 4. Gang, ohne auf Synchronisierung warten zu müssen. 

Drücken Sie das zweistufige Schaltpaddle kürzer und das Getriebe schaltet einen Gag herunter (in etwa 20 bis 30 Millisekunden). Zieht man das Paddle voll durch, wird automatisch in den Gang gesprungen, der zu dieser Zeit die beste Beschleunigung verspricht. Nicht, dass es beim Überholvorgang mit einem 1.600-PS-Auto noch irgendwann knapp wird.  

Der Jesko nutzt Koenigseggs sogenanntes Triplex-Dämpfersystem nun nicht mehr nur hinten (wie der Agera), sondern an beiden Achsen. Der horizontale Dämpfer unterstützt die traditionellen Öhlins-Dämpfer mit aktiven Justierungen, um die Fahrhöhe hinten auch unter massivem Beschleunigungsdruck oder vorne unter extremem Downforce stabil zu halten. Zusätzlich erhält das neue Modell eine adaptive Hinterradlenkung, die Faktoren wie Radgeschwindigkeit, Lenkwinkel, Motordrehzahl und Beschleunigung mit einbezieht. 

Optisch ist der Jesko eine Evolution des Agera RS, aber keine Sorge, Koenigsegg hat durchaus Wert auf die Details gelegt. Damit meinen wir den Abtrieb. Viel davon. Sehr viel. Bei 275 km/h sind es 1.000 Kilo. 1.400 sollen es bei der theoretischen Höchstgeschwindigkeit sein. Damit erzeugt das Auto rund 30 Prozent mehr Abtrieb als der One:1, das bisher abtriebsstärkste Modell der Marke. Der Jesko wiegt rund 1.400 Kilo, an der Decke fahren ist also nicht ganz möglich. 

Innen wird es alle Annehmlichkeiten geben, die Fahrer eines mehrere Millionen schweren Hypercars erwarten. Es gibt Klima, ein Infotainmentsystem mit Apple CarPlay, USB-Anschlüsse und kabelloses Laden fürs Smartphone. Alle relevanten Informationen zeigt ein am Lenkrad montierter Bildschirm, dessen Anzeigen auch lesbar bleiben, wenn das Lenkrad sich dreht. 

Falls Sie sich fragen, warum das Auto Jesko heißt: Es ist der Name des Vaters von Christian von Koenigsegg. Der Mann hat seinem damals 22-jährigen Sohn mit einem verrückten Traum geholfen, eine Supercar-Firma aus dem Boden zu stampfen und ihn seitdem permanent unterstützt. Das ist Christians Art, Danke zu sagen. Das Schönste daran: Bis zur heutigen Premiere auf dem Genfer Autosalon wusste der mittlerweile 80-jährige nichts davon. Es wurde sogar eine falsche Pressemeldung aufgesetzt, um den Vater zu täuschen. 

125 Jeskos will Koenigsegg bauen, etwa 40 bis 50 pro Jahr. Verglichen mit den 25 Agera RS und 80 Regeras ist das schon recht viel. Der Preis dürfte bei knapp 2,5 bis 3 Millionen Euro plus Steuern liegen.  

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