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KTM Freeride E: Schotter und Strom

Ausfahrt mit dem ersten Elektrobike der Mattighofener, das ab nächstem Jahr zu kaufen sein wird - allerdings nicht für jedermann.

von Peter Schönlaub

09/10/2012, 05:10 AM

Die neue – und schlechte – Nachricht vorab: Obwohl der Elektro-Crosser von KTM eigentlich schon überfällig ist, wird er in den kommenden zwei Jahren nicht an Privatkunden verkauft werden. Der Grund sind neben hohen Kosten für die Batterie vor allem generelle Sicherheitsbedenken von KTM-Boss Stephan Pierer (siehe Interview).

Die gute Nachricht: Es lohnt sich dennoch, darauf zu warten. Davon konnten wir uns bei einer exklusiven Testfahrt mit dem fast serienfertigen Prototypen der Freeride E am neuen Testparcours von KTM überzeugen. Nach rund sechs Jahren Entwicklung verfügen die Oberösterreicher nun über einen kleinen Crosser, der als Fun- und Sportgerät völlig neue Einsatzgebiete erschließt.

Leichtgewicht

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Die Basis der Freeride E ist ihre erfolgreiche Schwester mit 350er-Motor. Der Verbundrahmen spart Gewicht, auch der gesamte E-Antrieb wiegt nur rund 46 Kilo, sodass man mit 95 Kilo insgesamt leichtes Spiel hat.

Das Lithium-Ionen-Akku-Paket (26 Kilo) befindet sich fest verkapselt in einer Alu-Hülle. Mit 2,1 kWh können Profis 25, Amateure gut 45 Minuten lang Runden im Gelände drehen. Aufgeladen wird an jeder Steckdose in 90 Minuten. Der Clou: Der gesamte Akku-Pack kann mit vier Schrauben in einer halben Minute gewechselt werden. Das ist deshalb wichtig, weil KTM zukünftig die Akkus wie Renault verleasen und bei Problemen einfach austauschen will.

Unter Strom

Der Motor selbst besitzt eine Dauerleistung von 10 und eine Spitzenleistung von 30 PS. Das maximale Drehmoment beträgt 42 Nm – völlig ausreichend für viel Spaß auf einer Enduro- oder Cross-Piste. Mindestens genauso wichtig wie die Power ist das Ansprechverhalten, und hier haben die Ingenieure rund um Projektleiter Johannes Proschek perfekte Arbeit geleistet: Mit einer ganz feinen Abstimmung meistert die Freeride sogar Trial-Passagen.

Ungewöhnlich, aber nach Wegfall der Kupplung logisch, ist die Betätigung der Hinterbremse per Hand; auch das Geräusch ist zunächst irritierend: Die Freeride E klingt wie ein Modellauto mit Fernsteuerung. Doch die vielen Vorteile überwiegen klar: Kein Schalten, kein Kuppeln, ein verlässlich hohes Drehmoment in jeder Situation. Und falls man das Gerät im eigenen Van transportiert: Keine Ölflecken, kein beißender Benzingeruch.

Zukunftspläne

Mit der Free­ride E als reinem Sportgerät wird KTM im nächsten Frühjahr einen Soft-Start beginnen und zuerst an Großkunden ausliefern. Ob der Crosser 2015 auch für die Allgemeinheit in den Schauräumen steht, hängt laut Pierer von Kosten für den Akku und von den Erfahrungswerten im Langzeitbetrieb ab. Durchgesickert ist aber, dass KTM bereits an einer elektrischen Enduroversion sowie an einer Supermoto arbeitet – mit Straßenzulassung für das Land am Strome.

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