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Kurzzulassungen polieren Autostatistik

Die Kurzzulassungen von Neuwagen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent zu. Ernst Burkard, Obmann der Fahrzeughändler, meint: "Es will keine Vernunft einkehren".

12/05/2011, 07:42 AM

Die Österreicher haben in den ersten vier Monaten um 12,6 Prozent mehr Neuwagen erworben als in der Vergleichsperiode des Rekordjahrs 2010. Das Geheimnis hinter den starken Steigerungen sind die Kurzzulassungen, die um noch einmal 40 Prozent zugelegt haben: "Wenn sich das fortsetzt, kommen wir heuer auf 100.000 Kurzzulassungen, es will keine Vernunft einziehen", sagt Burkard Ernst, Obmann der Fahrzeughändler in der Wirtschaftskammer am Dienstag. Dies würde in etwa einem Drittel des Neuwagenmarkts entsprechen.

Ursprünglich wollte die Kammer in diesem Jahr die vielen Kurzzulassungszahlen eindämmen, da sie als marktschädlich angesehen werden. Sie werden u.a. dafür verwendet, Verkaufsstatistiken zu schönen, entwerten die Autos aber gleichzeitig, weil aus neuen gebrauchte Fahrzeuge gemacht werden. Ein geschätztes Drittel davon wird wieder exportiert.

Während der Start ins Jahr 2011 unerwartet gut verlaufen ist, hat sich das Käuferinteresse im Mai abgeschwächt. Ernst führt das u.a. auf die langen Lieferzeiten bei vielen Marken zurück. Zur der starken Nachfrage aus Fernost kommen Lieferengpässe bei japanischen Marken.

Der österreichische Gebrauchtwagenmarkt hat sich gut entwickelt. In den ersten drei Monaten sind 194.000 Pkw umgemeldet worden, knapp 6 Prozent mehr als im Jahr davor.

Auf dem Markt gibt es aktuell praktisch keine preisgünstigen Gebrauchten bis 8.000 Euro, "das ist ein totaler Käufermarkt", sagte Ernst. Preisgünstigere Gebrauchte würden, wenn überhaupt, von privat zu privat verkauft. Händlerobmann Ernst ortet zwei Gründe für das Phänomen: Unfallautos würden einerseits auch bei leichteren Schäden abgewrackt oder exportiert; zum anderen würden bei einer Neunanschaffung gebrauchte Pkw immer öfter im Familien- oder Freundeskreis weitergegeben.

Nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des europäischen Herstellerverbandes ACEA wurden in Österreich in den ersten Monaten (inklusive Kurzzulassungen) 121.200 Pkw neu zugelassen (+12,6 Prozent). Die Zulassungen im April stiegen um 5 Prozent auf 31.700 Pkw.

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