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Ladeinfrastruktur: Wenn die angegebene Leistung nicht stimmt

Die Zahl der E-Autos steigt und mit ihr die Zahl der Ladesäulen. Doch nicht immer halten diese die Leistung, die sie versprechen

von Andrea Hlinka

03/17/2023, 04:00 AM

Bei Elektroautos kommt hinten kein CO2 raus. Die Zahl an E-Autos steigt hierzulande auch stetig: Ende Februar gab es in Österreich 115.892 Elektroautos. Das sind zwei Prozent der gesamten österreichischen Auto-Armada.

Wo sie geladen werden? 80 bis 90 Prozent der Ladungen findet, so eine Schätzung des Bundesverbandes für Elektromobilität (BEÖ), überraschenderweise zu Hause statt. Der Rest: Unterwegs. Und dort zeigen sich die großen Schwachstellen. Denn auch wenn die Autobauer mit Spitzenwerten beim Aufladen werben und die Ladesäulenbetreiber, die schnellsten Ladesäulen des Landes ausrufen, in der Praxis ist die Ladeleistung oft deutlich geringer.

In welchen europäischen Städten die meisten Ladesäulen stehen, hat EVMarketsReports  mithilfe des Datenlieferanten Eco Movement erhoben. Auffallend ist, dass von den Top 5 vier Städte in den Niederlanden liegen.

Die Reihung
Auf Platz eins liegt die Stadt  Amsterdam mit 10.473 Ladepunkten, auf Platz zwei folgt London mit 9.272 Ladepunkten, auf  Plätzen darauf folgen  Rotterdam, Den Haag und Utrecht. Auf Platz sechs landet  Paris mit  4.017. Auf Platz sieben liegt bereits Wien mit  2.718 Ladepunkten

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Zeit ist relativ

16.092 öffentliche Ladepunkte gibt es laut E-Control, die ein Verzeichnis über die Ladeinfrastruktur führen muss, österreichweit. Sie werden von 554 Anbietern betrieben, darunter etwa die Linz AG, Smatrics, Wien Energie, Kelag, Ionity und so weiter. 1.653 dieser Ladepunkte können theoretisch schneller als 50 Kilowatt laden.

Wieso das in der Praxis oft langsamer ist, erklärt der Vorsitzende des BEÖ Andreas Reinhardt mit der unterschiedlichen Reife der Akkus: „Batterien sind elektrochemische Speicher und die sind zum Beispiel temperaturabhängig und anderen physikalischen Rahmenbedingungen unterlegen.“ Alle Autohersteller würden sich bemühen, optimal zu liefern, und arbeiten an Lösungen. „Die Unterschiede sind noch groß, aber wir bemerken, dass die Autos, was das Ladeverhalten angeht, immer besser werden.“

Je mehr Elektroautos es gibt, desto attraktiver wird es, Ladesäulen zu bauen. Aber es gibt noch viel Entwicklungspotenzial.

Andreas Reinhardt

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Doch ausschließlich an den Akkus liegt die Schwankungsbreite bei der Ladeleistung nicht. So ist es etwa bei Ladesäulen, die zwei Ladepunkte haben, üblich, dass sich die beiden angesteckten Autos die Ladeleistung teilen müssen. Bei insgesamt 22 kW bleiben pro Auto also 11 kW übrig. Dann kann das Laden etwas länger dauern. Zudem spiele das Stromnetz eine Rolle: „Es kann schon sein, dass wir ein Limit vom Netzbetreiber bekommen und dann müssen wir die Geräte drosseln“, so Reinhardt.

Für den Endnutzer ist es jedenfalls schwierig, wenn er nicht genau weiß, wie schnell er laden kann.

Doch die Situation soll laufend besser werden. „Je mehr Elektroautos es gibt, desto attraktiver wird es, Ladesäulen zu bauen. Aber es gibt noch viel Entwicklungspotenzial“, so Reinhardt. Genügend Baustellen gibt es auch noch: Eine davon ist der erhöhte Strombedarf. Würden alle Autos elektrisch fahren, soll das 15 Prozent mehr Strom brauchen. Aber auch das sei realisierbar, denn das Netz werde laufend ausgebaut, sagt Reinhardt.

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