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Test

Land Rover Discovery Sport: Neues aus Cross-Britannien

Der Vollkorn-Offroader mit komplizierter Familienhistorie im Test.

von Ad Raufer

05/29/2015, 08:51 AM

Die Discovery-Baureihe hat eine ebenso lange wie erfolgreiche Tradition: Als Antwort auf die damals den Markt beherrschenden Gelände-SUV von Isuzu (Trooper), Mitsubishi (Pajero), Nissan (Patrol) und Toyota (Land Cruiser) positioniert, hat die 1989 vorgestellte Baureihe den zu dieser Zeit üblichen rustikalen Nutzfahrzeugcharakter abgelegt und gleichzeitig den Typ des sportlichen Gebrauchs-Fahrzeugs, wie SUV holprig auf Deutsch übersetzt heißt, im Premiumsegment etabliert.

Der Discovery Sport, der auf der Plattform des Evoque steht, den kleineren Bruder des Discovery (ohne Sport) spielt und die Lücke zu den Range-Rover-Baureihen schließen soll, löst den Freelander ab, lässt ihn aber nicht vermissen. Und zwar deshalb, weil der Disco etliches dynamischer auf der Straße steht wie das altbacken-schüchterne Vorgängermodell, das er beerbt: Elegante Silhouette mit ansteigender Seitenlinie, schräg gestellte C-Säulen, kurze Überhänge und üppige Räder dokumentieren das Bemühen, das Wort Styling nicht als inhaltsleeres Wort stehen zu lassen.

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Bei knapp 4,6 Meter Außenlänge ist es kaum zu glauben, dass der Landy – jedenfalls auf Wunsch – bis zu sieben Personen Platz bietet. Die beiden zusätzlichen Sitzgelegenheiten (€ 680,–) sind auf kurzen Strecken auch durchschnittlich groß gewachsenen Mitfahrern zuzumuten und verschwinden bei Nichtgebrauch mit einem Handgriff plan im Kofferraumboden. Dank der um 16 Zentimeter verschiebbaren Rücksitzbank herrscht auch hinsichtlich Beinfreiheit kein Mangel.

Enormes Klettertalent

Geländetauglichkeit ist seit jeher wichtiger Teil der Land-Rover-DNA, da folgt auch der Disco Sport brav dieser Tradition. Offroad-Kompetenz dokumentiert der Hersteller mit dem sogenannten Terrain Response-System, das den SUV von der britischen Insel zum vollwertigen Geländefahrzeug macht. Die unglaublichen Geländefähigkeiten bringen den Landy-Piloten früher – und zwar dramatisch früher – an seine Grenzen als das Auto selbst. Der Discovery klettert mit geradezu souveräner Arroganz Abhänge rauf und wieder runter oder vermag durch bis zu 60 Zentimeter tiefe Furten zu waten, die auch hart gesottene Zeitgenossen mit viel Offroaderfahrung größten Respekt abnötigen würden.

Der vom Motor-KURIER probierte 4-Zylinder-Turbodiesel mit 190 PS ist eine ebenso kultivierte wie allgewaltige Kraftquelle: Das früh anfallende Drehmoment von 420 Nm ermöglicht im Zusammenspiel mit der weich schaltenden 9-Gang-Automatik nicht nur niedrige Drehzahlen im Alltagsbetrieb sondern auch beeindruckend gute Elastizitäts- und super-niedrige Verbrauchswerte.

Stadt, Land, Asphalt, Schotter: Egal wo der Discovery Sport bewegt wird, gute Figur macht der neue Mittelklasse-SUV überall. Was das alles mit Sport zu tun haben soll, bleibt aber ein Rätsel.

Land Rover Discovery Sport 2,2

Antrieb: 4 Zylinder, Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler; Permanenter Allradantrieb, 9-Gang-Automatik;

Hubraum/PS: 2179ccm , 190 PS/140 kW

maximales Drehmoment: 420 Nm bei 1750 U/min

Spitze 188 km/h, 0–100 in 8,9 Sekunden; Euro 6.

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, Querlenker, hinten Mehrlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, Dynamische Stabilitäts Control/DSC (ESP), Bremsassistent, Bergan/Bergabfahrhilfe, elektronische Traktionskontrolle.

Maße (L x B x H): 4589 x 2173 x 1724 mm

Wendekreis: 11,9 m

Radstand: 2741 mm

Böschungswinkel: vorn/hinten 25/31 Grad

Rampenwinkel: 20 Grad Wattiefe: 600 mm

Bodenfreiheit: 212 mm Gewicht: 1863 kg

Gesamtgewicht/Kofferraum:2600 kg/541–1698 l Anhängelast:gebremst/ungebremst 2200 kg/750 kg

Tankinhalt: 65 l

max. Dachlast: 75 kg

Normverbr.: 6,3 l/100 km166 g/km CO²Preis: 62.883 €

Testverbr.: 7,8 l/100 km

Preis Testwagen: 75.363 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 915,15 €

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