Maserati Ghibli
Maserati Ghibli

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Fahrvorstellung

Maserati Ghibli: Der Ton macht die Musik

Am Steuer des neuen, kleinen Maserati, der mit Allrad und - erstmals in der Firmengeschichte - Dieselmotor zu haben ist.

von Horst Bauer

06/20/2013, 08:15 PM

Die Schockstarre kann sich langsam lösen. In Modena hat man einen würdigen Weg gefunden, das bisher Undenkbare in die Praxis umzusetzen.

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Einen Maserati mit Dieselmotor wollte sich bisher keiner der weltweit vertretenen Fans der Marke mit dem Dreizack vorstellen. Vor allem jene schüttelten sich vor Grausen, die sich in Besitz der wahren Lehre sahen – meist jedoch schon seit Jahrzehnten keinen Maserati gekauft haben. Dass sich das radikal ändern muss, wenn die so emotional besetzte Marke überleben soll, ist dem von Eigentümer Fiat eingesetzten Chef Harald Wester (zusätzlich auch Technikvorstand des Fiat/Chrysler-Konzerns und Lenker von Alfa Romeo und Abarth) von Beginn an klar gewesen. Also wählte er den pragmatischen Zugang zur Lösung der Überlebensfrage. Neben einem komplett neu entwickelten Quattroporte galt es vor allem die Basis zu erweitern, ein erschwinglicheres Modell drunter zu setzen.


Beim fünfsitzigenGhibli, der auf Kunden abzielt, denen ihre Mercedes E-Klasse oder Audi A6 bzw. 5er-BMW fad geworden ist, ordnete Wester dann den Sprung über den Schatten an. Nach einem genaueren Blick auf die Verkaufszahlen von Autos dieses Kalibers in Europa war klar, dass es ohne Diesel-Motorisierung nicht gehen würde. Womit der erste Maserati mit Dieselmotor in der knapp hundertjährigen Geschichte des Hauses beschlossen war.


Fahreindrücke

Nach den ersten Kilometern am Steuer des Ghibli mit dem 3,0-l-V6-Diesel kann also Entwarnung gegeben werden. Nicht nur, dass der auf 275 PS ausgelegte Motor dank 600 Nm maximalem Drehmoment und einer flinken 8-Gang-Automatik der etwas über 1,8 Tonnen wiegenden Limousine in jeder Fahrsituation äußerst flotte Beine zu machen im Stande ist. Er klingt auch, wie ein Maserati klingen muss. Kein Nageln, kein Brummen dringt ans Ohr der Passagiere, sondern ein tiefes Grollen, das man so bisher kaum je von einem Diesel gehört hat. Der Ton macht hier also die Musik, und die klingt nach saftigem Sportwagen, nicht nach knochentrockenem Pragmatiker.


Da auch die Fahrwerte kaum Fragen offen lassen (0 auf 100 km/h in 6,3 sec., Spitze 250 km/h), muss sich kein künftiger Besitzer auf die Normverbrauchswerte (5,9 l auf 100 km) zurückziehen, um den automobilen Neuzugang am Stammtisch rechtfertigen zu können.
Ist der Diesel-Schock also überwunden, kann sich die Fan-Gemeinde mit vollem Enthusiasmus dem Allrad-Ghibli zuwenden. Der wird nicht nur von einem 410 PS leistenden V6 Doppelturbo-Benziner standesgemäß befeuert (Spitze 284 km/h, 4,8 sec. auf 100 km/h), sondern verfügt mit seinem Q4 Allradsystem (das gemeinsam mit Magna-Steyr entwickelt wurde) auch über das erste mit permanentem Torque-Vectoring (Drehmomentverteilung zwischen den Rädern einer Achse ohne Bremseingriff). Damit und mit der Gewichtsverteilung von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse knallt der Top-Ghibli ein extrem neutrales Fahrverhalten auf die Straße, das bei einem entsprechend motivierten Piloten und kurvigem Geläuf, die Magennerven der Mitreisenden schnell überfordern kann.


Preise

Bei uns startet der auch mit einem luxuriösen Interieur überzeugende „kleine“ Maserati ab Ende August zu folgenden Preisen: € 73.354 für den Diesel, € 100.584 für den hinterradgetriebenen V6-Benziner und € 104.394,– für den Ghibli Q4.

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