Maserati Quattroporte
Maserati Quattroporte

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Fahrbericht

Maserati Quattroporte S Q4: Quattro in höchster Verdichtung

Für den neuen, eleganten Viertürer aus Modena gibt es nun erstmals in der Firmengeschichte auch vier angetriebene Räder.

von Michael Andrusio

05/09/2013, 05:13 PM

„Sportlich oder ...?“ Was die Alternative gewesen wäre, werden wir nicht mehr erfahren. Der Beifahrer aus der KURIER-Motorredaktion antwortete sofort „si si“, als Ivan Capelli, einst Formel-1-Rennfahrer fragte, wie er denn den Quattroporte S Q4 um den Kurs bewegen solle. Ort der Handlung: Das ausgedehnte Fiat-Testgelände von Balocco und wenn es darum geht, einen neuen Maserati zu präsentieren, ist Herr Capelli meist dabei. Schnelle Kurven, langsame Kurven, Schikanen, Senken – das Areal wartet mit allem auf, was dienlich ist, um ein Auto in den Grenzbereich zu bringen. Der Q4 lässt sich dadurch aber nicht wirklich aus der Ruhe bringen.

Nachdem es den neuen Quattroporte bereits als V8 gibt, wird nun der V6 (S) in Verbindung mit Allradantrieb (Q4) nachgereicht. Es ist dies das erste Allradmodell aus dem Hause Maserati. Der hochmoderne Allrad verlangt dem Fahrer keinerlei Aktivierung ab, die Elektronik entscheidet, wo die Kraft hin dirigiert werden soll. Das ist im Normalfall etwa 70 % hinten, 30 % vorn, kann aber auch 50:50 oder 100 % hinten sein. Das passiert alles innerhalb von 150 Millisekunden. Über die aktuelle Kraftverteilung kann man sich mittels Display im Cockpit informieren lassen. Maserati hat sich als Zulieferer für den Allrad eine gute Adresse gesucht, das System kommt prinzipiell von Magna, das Feintuning hat Maserati gemacht.

Neuer V6

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Der Allrad ist nur in Verbindung mit dem V6 zu haben. Der Sechszylinder ist ein Derivat des V8, verfügt ebenfalls über Doppelturboaufladung und wird bei Ferrari in Maranello zusammengebaut. Die Leistung beträgt 410 PS, das maximale Drehmoment 550 Nm. Der V6 klingt durchaus kernig, blubbert beim Gaswegnehmen so, wie man es von einem sportlichen Italiener erwartet, aber: Er wird dabei nicht störend laut. Schließlich ist der Quattroporte als Luxuslimousine konzipiert. So lässt sich auch erklären, dass die Lenkung etwas indirekt wirkt, was im Kurvengeschlängel von Balocco nicht ganz ideal ist, sonst passt die Lenkung aber gut zu einer gehobenen, komfortablen Limousine.

Auf 100 km/h beschleunigt der V6 in 4,9 Sekunden, wobei es sich die Maserati-Leute nicht verkneifen können, hinzuzufügen, dass man damit um 0,1 Sekunden schneller ist als der vergleichbare Porsche Panamera.

So wie der V8 wird auch der V6 mit einer 8-Gang-Automatik kombiniert, die man auch über (ziemlich massive) Schaltpaddels am Lenkrad bedienen kann. Wer mag, kann auch einen Sportmodus wählen, der die Gänge weiter ausdreht. Gleichzeitig steht auch ein sogenannter ICE-Modus zur Verfügung: Das steht für Increased Control and Efficiency und das System reduziert Verbrauch bzw. Auspuffgeräusche.

Stolz ist man bei Maserati, dass man die Gewichtsverteilung im Verhältnis 50:50 hingebracht und dass man ordentlich Gewicht eingespart hat (wobei das Flaggschiff der Italiener immer noch 1,9 Tonnen wiegt). Das und die stattliche Länge von 5,26 m kann einem leicht entfallen, wenn man den S Q4 flotter um die Ecken scheucht. Wenn einem in einer engen Gasse einer italienischen Kleinstadt ein Laster entgegenkommt, hat man aber rasch wieder die Dimensionen verinnerlicht.

Der Maserati Quattroporte S Q4 ist ab Sommer verfügbar, der Preis beträgt ab € 134.760,– (zum Vergleich: Der Quattroporte mit V8 kostet ab € 182.520,–).

Man wird den Quattroporte V6 übrigens auch als reine Heckantriebsversion kaufen können, die dann noch ein Eck günstiger zu haben sein wird – aber voraussichtlich erst nächstes Jahr.

Für Herrn Capelli bleibt jedenfalls, wie er uns versicherte, der S Q4 erste Wahl.

Mit Ivan Capelli im Maserati Quattroporte Q4

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