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Mazda setzt auf Vater-und-Sohn-Design

Wie schwer es war, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und was sich in der Studie Shinari verbirgt.

von Horst Bauer

12/05/2011, 07:42 AM

Es hat ordentlich gekracht. "Wegen meiner ersten Entwürfe habe ich große Auseinandersetzungen mit meinem Vater gehabt", erinnert sich Ikuo Maeda (51) an die Zeit, als er begann, doch noch in dessen Fußstapfen zu treten. Obwohl er zunächst nichts mit Autodesign zu tun haben wollte.

Zu groß war die Figur des Vaters, der als Designchef von Mazda in Hiroshima für solche Ikonen der Marke wie den ersten RX-7 (1979) verantwortlich war. Dass er einmal auf der selben Karrierestufe stehen würde, hätte sich der heutige Chef der weltweiten Mazda-Design-Studios nicht träumen lassen, als er sein Studium auf der technischen Universität in Kioto begann. "Ich habe Architektur studiert und meinen Abschluss in Industrial Design gemacht. Ich wollte kein Auto-Designer werden," erinnert sich Maeda im Motor-KURIER-Gespräch. Aber 1982 trat er in die Firma ein, deren Autos von seinem Vater geprägt wurden. Allerdings in der Produktplanung.

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Drei Jahre sollte es noch dauern, bis er seine endgültige Bestimmung doch noch finden sollte und in das Design-Studio von Mazda nach Yokohama wechselte. "Ich bin sehr emotional, was meine Entwürfe angeht und habe einen ganz anderen Geschmack als mein Vater", beschreibt er die Grundlage für vorprogrammierte Konflikte. "Bei mir geht es immer um emotionales Design, bei meinem Vater war alles immer sehr funktionell, eher deutsch."

An diese teils sehr heftigen Auseinandersetzungen erinnert sich Ikuo Maeda mit einem Schmunzeln. "Heute ist das vorbei und wir haben eine gute Gesprächsbasis." Schließlich dürfte der alte Herr wohl auch etwas stolz sein darauf, dass sein Sohn seit April 2009 ebenfalls Design-Chef von Mazda ist und sie beide damit eine in der weltweiten Autoindustrie einmalige Paarung bilden. Außer bei den als Familienunternehmen geführten italienischen Carozziere hat es so eine Konstellation bisher noch bei keinem Hersteller gegeben.
Was emotionales Design für Ikuo Maeda bedeutet, zeigt der Gestalter des aktuellen Mazda 2 nun äußerst eindrucksvoll mit seiner hinreißenden Design-Studie Shinari.

Neues Gesicht

Der als viertüriges Coupé angelegte sportlich-elegante Mazda zeigt, wo es unter der Leitung von Maeda hingehen wird. Vor allem die Frontpartie sollte man sich merken, wird man doch die Grundzüge dieses neuen Mazda-Gesichtes im nächsten Mazda 6 wiederfinden, der in zwei Jahren erwartet wird. Allerdings hält der neue oberste Gestalter nichts davon, ein Markengesicht sklavisch genau für alle Modelle zu verwenden. "Man muss bei allen Modellen eine gewisse Eigenständigkeit erkennen", gibt Maeda zu verstehen, dass er von der deutschen Design-Philosophie in diesem Punkt wenig hält. Was wohl der alte Herr dazu sagen wird?

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