McLaren 570GT
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Fahrbericht

McLaren 570GT: Der Wahnsinn wird alltagstauglich

Diabolisch praktisch und angenehm schnell: Diese Supercar-Medaille hat zwei glänzende Seiten.

von Peter Schönlaub

05/27/2016, 12:40 PM

Die McLaren-Manager sind guter Dinge: Obwohl erst seit dem Jahr 2011 wieder Straßen-Sportwagen die Werkshallen in Woking, England, verlassen, wirft der Geschäftszeweig bereits seit drei Jahren Gewinn ab. 1655 Supersportler hat man im vergangenen Jahr gebaut, rund drei Mal so viele sollen es in sechs Jahren sein. Rückgrat des Wachstums: 15 neue Modelle und Varianten bis zum Jahr 2022. Und nein, heißt es mit süffisantem Seitenblick auf Maserati, Lamborghini und Bentley: Ein SUV werde nicht dabei sein.

Auch die jüngste Neuheit des Hauses wird als 2016er-Jahrgang noch nicht mitgezählt: Der 570GT. Der Sportler ergänzt ab sofort die im vergangenen Jahr eingeführte Sport Series, quasi die Einstiegsbaureihe. Sie bestand bisher aus den beiden Coupés 540S/570S. Ein Spider wird als nächste Erweiterung im kommenden Jahr folgen.

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Mehr Stauraum

Was macht nun genau den Unterschied aus? Der 570GT ist sozusagen eine geringfügig alltags- und reisetauglichere Variante des 570S. Auffälligster Unterschied ist das Glasdach, das in einem Schwung in eine ebenfalls gläserne Heckklappe übergeht. Darunter befindet sich ein mit Leder ausgekleidetes "Touring Deck", dessen Fassungsvermögen 220 Liter beträgt. Gemeinsam mit dem 150 Liter großen Stauraum unter der vorderen Abdeckung stehen so Lademöglichkeiten in der Größen- ordnung eines Golfklasse-Kompaktautos zur Verfügung.

Parallel dazu zeigt sich der sportliche Ansatz leicht entschärft: Die Federraten wurden vorne um 15, hinten um zehn Prozent softer, die Lenkung um zwei Prozent indirekter. Die elektronischen Dämpfer sind in Normalstellung konzilianter, der Schalldämpfer spuckt leisere Töne. High-Performance-Elemente wie Carbon-Bremsen, Schmiedefelgen oder die Pirelli-Bereifung in Corsa-Spezifikation gibt es hier nur gegen Aufpreis. Dafür bietet der GT mehr Luxus: Soft-Close-Funktion für die Flügeltüren, aufgewertetes Soundsystem, umfangreicher verstellbare Sitze mit Memory und Heizung, Parksensoren sowie eine Komfortstellung von Lenkrad und Fahrersitz für leichteres Ein- und Aussteigen.

Unterm Strich machen diese Goodies den GT um rund 17.000 Euro teurer als den S: Er kostet exakt 245.900 Euro.

Atemberaubend

Man könnte vermuten, dass die Hinwendung zu mehr Freundlichkeit im Alltags das Wesen des Sportwagens verwässert. Diese Sorge erweist sich schon nach den ersten Metern als unbegründet. Mit unverändert 570 PS und 600 Newtonmeter aus dem 3,8-Liter-Biturbo-V8 ist die Performance weiterhin spektakulär. 1350 Kilo entsprechen auch lediglich einer Gewichtszunahme um 37 Kilo gegenüber dem S, daher sind die Fahrdaten nur minimal abgeschwächt: Der Sprint auf 100 wird in 3,4 Sekunden absolviert, der Topspeed liegt bei identischen 328 km/h.

Faszinierend bleibt, wie sanft, leise und angenehm sich das Auto bei gewählten Normal-Modi fährt – absolut langstreckentauglich. Wechselt man hingegen in die Sport- oder gar Trackmodi (Fahrwerk und Motor/Getriebe sind unabhängig voneinander justierbar), dann wird der GT zum messerscharfen Mittelmotor-Sportwagen mit kristallklarem Feedback und einer Agilität, die einen atemlos zurücklässt. Sprachlos sowieso.

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