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McLaren MP4-12C: Rennwagen für die Straße

So fährt sich der Supersportwagen aus der Formel-1-Schmiede, dessen Leichtbau-Monocoque aus Salzburg kommt und der eine neue Ära für den britischen Rennstall einläutet. Plus: Video und Fotos.

von Horst Bauer

12/05/2011, 07:42 AM

Um die historische Dimension klarzulegen, hat man keine Scheu vor Vergleichen. "Der Letzte, der aus einem Rennstall eine Marke für Straßen-Sportwagen gemacht hat, war Enzo Ferrari", stellt man in der McLaren-Zentrale in Woking bei London klar, dass es diesmal nicht bei einer Eintagsfliege wie dem F1 der 90er-Jahre bleiben wird.

Auch die Kooperation mit Mercedes (SLR) ist Geschichte. Diesmal hat man sich ganz auf die eigenen Beine gestellt und ist entschlossen, dem MP4-12C weitere Modelle folgen zu lassen (siehe Hintergrund).

"Alles an dem Auto ist neu entwickelt, es gibt keine übernommenen Teile", beschreibt P.R.-Chef Dan Connell den neuen Zugang zum Projekt McLaren-Straßensportwagen. Man arbeitet zwar mit Zulieferern (wie den Salzburger Kohlefaserspezialisten von CarboTech für das Karbonfaser-Chassis) zusammen, lässt aber nach eigenen Vorstellungen bauen.

Piste und Straße

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Wo reiht sich der neue Mitbewerber um die Gunst betuchter Sportwagen-Freunde also ein? Nach einigen heißen Runden auf abgesperrter Strecke im Dunsfold Aerodrome (Fans aus dem BBC-Magazin "Top Gear" bekannt) und engen wie holprigen englischen Landstraßen bleibt der Eindruck, es mit einem ernsthaften Sportwagen zu tun zu haben, dem die Bewältigung des Spagats zwischen problemlosem Alltags- und schweißtreibendem Rundstrecken-Betrieb ins Stammbuch geschrieben wurde.

So unaufgeregt und beinahe komfortabel (bis auf die üblichen Ruckel-Probleme solcher Getriebe im Automatik-Modus bei langsamer Fahrt) der sehr übersichtliche und schlanke MP4-12C durch den Alltagsverkehr dirigiert werden kann, so kompromisslos lässt er sich über die Piste scheuchen. Sind Fahrwerkseinstellung, Getriebe und Gaspedalkennung auf "Sport" oder "Track" gestellt, hat man einen zugeschärften Renn-Boliden an der Hand. Beeindruckend das neutrale Verhalten in schnellen Kurven und die (bei Mittelmotor-Sportwagen sonst schwierige) gute Beherrschbarkeit des ausbrechenden Hecks.

Mithilfe der viel Schlupf zulassenden und sehr harmonisch eingreifenden elektronischen Assistenten lässt sich die Fuhre elegant mit dem Gaspedal ums Eck ziehen. Und beim Anbremsen aus hohem Tempo macht sich nicht nur das geringe Gewicht positiv bemerkbar, sondern auch der automatisch ausfahrende Heckspoiler, der für erfreulich viel Stabilität an der Hinterachse sorgt.

Technik

- Antrieb: Mittelmotor-Sportwagen mit Doppelturbo-V8, 3,8 l Hubraum, 600 PS (441 kW) bei 7000 Touren, maximales Drehmoment von 600 Nm zwischen 3000 und 7000 Touren, sequenzielles 6-Gang-Getriebe mit am Lenkrad befestigten Schaltwippen, Differenzialsperre.

- Gewicht: 1336 kg trocken, 1434 kg nach DIN-Norm.

- Normverbrauch:
11,7 l für 100 km bzw. 279 g/km CO2.

- Fahrleistungen: Von 0 auf 100 km/h in 3,3 sec, Höchstgeschwindigkeit 330 km/h.

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