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Fahrbericht

Mercedes C 350e: Am Steuer der C-Klasse mit Benziner und E-Motor.

So fährt sich die neue Hybridversion der Mercedes C-Klasse.

von Horst Bauer

04/08/2015, 05:00 AM

Von der Idee, dass die zunehmende Elektrifizierung des Autos mit Verzicht zu tun hat, haben sich die Autohersteller weitgehend verabschiedet. Dem Großteil der Kundschaft kann die neue (zumindest am Auspuff) emissionsarme Welt eben nur nähergebracht werden, wenn die Sache mit einem den Fahrspaß fördernden Mehrwert verbunden ist.

Jüngstes Beispiel dafür ist die Plug-in-Version der neuen C-Klasse von Mercedes. Der geänderten Nomenklatur in Stuttgart folgend, ersetzt man den sperrigen Anglizismus in der Modellbezeichnung durch einen schlichten Buchstaben und nennt den elektrifizierten Neuzugang C 350e.

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Technisch verbindet dieser einen effizienten Vierzylinder-Benziner (211 PS/350 Nm) mit einem Elektromotor (60 kW/340 Nm), der von einem über der Hinterachse untergebrachten 100 kg schweren Lithium-Ionen-Akku (6,38 kWh) gespeist wird, den man via Ladekabel an der Steckdose mit Strom versorgen kann (Ladezeit je nach Stecker und Stromquelle eineinhalb bis zwei Stunden).

Dass das in der Praxis kaum jemand machen wird, liegt in der Bequemlichkeit des Menschen (hantieren mit dem Ladekabel) und dem Umstand begründet, dass die Batterie auch während der Fahrt via Verbrennungsmotor geladen werden kann.

Dies hat nicht nur Komfortgründe, sondern ermöglicht es auch, auf Überlandfahrten für ausreichend Ladestrom zu sorgen, um die volle Leistung des Akkus (31 km theoretische Reichweite im reinen E-Betrieb) dann zur Verfügung zu haben, wenn es in verbautes Gebiet geht. Neben dieser Möglichkeit lässt sich auch die zu Hause an der Steckdose gespeicherte Energie für solche Fälle via Fahrmodus-Wahl aufheben. In dem Fall wird unterwegs nur der Vierzylinder genutzt.

Aber der C 350e bietet auch die Möglichkeit, ihm bei aktiver Navigation die Wahl der Antriebsquelle zu überlassen und dennoch sicher gehen zu können, dass der E-Motor automatisch angeworfen wird, sobald man in eine Stadt einfährt (und das System schaut auch selbst drauf, dass dann genügend Strom im Akku ist).

Haptisches Gaspedal

Eine weitere dem Spargedanken huldigende Neuerung ist das haptische Gaspedal. Dieses lässt den Fahrer im Elektro-Modus nicht nur via eines deutlich spürbaren Druckpunktes wissen, dass er die maximale Leistungsmöglichkeit des E-Motors erreicht hat (drückt er dennoch weiter, springt der Vierzylinder an). Es vermeldet auch durch ein doppeltes Pulsen an den Gasfuß, dass es jetzt an der Zeit wäre, diesen zurückzuziehen, weil das Abstandsradar erkannt hat, dass man auf ein langsameres Fahrzeug aufläuft und den Weg bis dorthin auch im verbrauchsschonenden "Segel"-Modus zurücklegen kann (bei temporär abgeschaltetem Motor).

In der Praxis der ersten Ausfahrt auf amerikanischen Straßen zeigte sich jedoch, dass man als halbwegs vorausschauender Pilot schon sehr gegen sein Naturell unterwegs sein muss, um den Puls-Effekt zu provozieren.

Damit zur anderen Seele in der Brust des C 350e. Schöpft man seine Systemleistung von 279 PS und 600 Nm Drehmoment voll aus und lässt beide Motoren gleichzeitig für sich arbeiten, wird aus dem genügsamen Lämmchen (2,1 l Normverbrauch) ein reißender Wolf (Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,9 Sekunden).

Fazit: Der C 350e kann sehr viel sportlichen Fahrspaß bieten und dennoch bei Bedarf den Umweltaktivisten geben. Von steuerlichen Vorteilen wie der NoVA-Befreiung oder dem Unterlaufen des kommenden Dienstwagen-Limits von 120 g/km CO2 ganz zu schweigen.

In Österreich ist der C 350e ab sofort ab einem Einstandspreis von € 52.040,– als Limousine und Kombi (ab € 53.590,–) zu haben.

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