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Fahrbericht

Mercedes CLA Shooting Brake: Sagen Sie nur nicht Kombi zu ihm

Erste Ausfahrt mit dem nächsten Modell aus der A-Klasse-Modellfamilie.

von Horst Bauer

03/17/2015, 09:57 AM

Der radikale Schwenk hat sich ausgezahlt. Die nicht unumstrittene Entscheidung der Mercedes-Lenker rund um Daimler-Boss Dieter Zetsche, das kleinste Modell der Marke mit dem Stern von einem hochbeinigen Minivan-Kondensat zu einem sportlichen Kompakten zu machen und mit der so radikal anderen neuen A-Klasse gleich eine breit gefächerte Modellfamilie zu begründen, war offenbar richtig.

Nicht nur die gestiegenen Verkaufszahlen bestätigen dies, auch die Eroberungsrate kann sich sehen lassen. So hat in Europa jeder zweite Käufer eines A-Klasse-Derivats vorher noch nie einen Mercedes gekauft. Und in den USA sind sogar satte 80 Prozent der Kunden von anderen Marken gekommen.

Damit der Erfolgslauf nicht gebremst wird, schieben die Stuttgarter jetzt ein weiteres Mitglied der A-Klasse-Familie auf den Markt. Neben dem Fünftürer, der mit ihm technisch eng verwandten B-Klasse, der SUV-Variante GLA und der als viertüriges Coupé angelegten Stufenheck-Limousine CLA folgt jetzt deren Kombi-Version, CLA Shooting Brake genannt.

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Wie der Name schon sagt, will man nicht in die Nähe von schnöden Lastentransportern kommen und vermeidet die klassische Gattungsbezeichnung tunlichst. Vielmehr folgt man dem erfolgreichen Beispiel im eigenen Haus, wo ein paar Stufen weiter oben in der Luxus-Liga schon einmal aus einem viertürigen Coupé (CLS) ein etwas geräumigerer Shooting Brake wurde.

Dosierte Sportlichkeit

So viel zur Positionierung des Neuen, der in seiner Marktnische etwa auf einen Audi trifft, der ebenfalls kein Kombi sein will (A3 Sportback) und dort die betont sportliche Premium-Alternative gibt. Die Sportlichkeit bezieht sich auf die Optik und das agile Fahrverhalten gleichermaßen, beim Federungskomfort hält man aber erfreulich viel Abstand zur brettharten Fraktion.

Wer sich nicht dezidiert für das Sportfahrwerk oder den Überflieger von AMG entscheidet, bekommt eine Fahrwerks- und Dämpferabstimmung geliefert, die mit Fahrbahnunebenheiten und kurzen Stößen souverän umgeht, die einmal eingeschlagene Spur in Kurven unbeirrbar hält, dennoch aber die Plomben und das Rückgrat von Pilot und Passagieren schont.

7-Gang-Automatik

In das gediegen-sportliche Gesamtbild passt auch die weich und flott schaltende und bei den stärkeren Motorisierungsvarianten sowie den Allradmodellen obligate 7-Gang-Automatik. Nur für den Einsteiger-Diesel mit 136 PS und die beiden kleineren Benziner mit 122 bzw. 156 PS ist auch ein manuell zu schaltendes 6-Gang-Getriebe verfügbar.

Der Unterschied des Shooting Brake zum normalen CLA manifestiert sich jedoch nicht nur im Design der Heckpartie und dem augenfällig geräumigeren Kofferraum, der rund 500 l (1400 l bei umgelegten Rücksitzlehnen) Ladegut schluckt. Die Karosserieform mit dem weiter nach hinten gezogenen Dach kommt vor allem auch den Passagieren im Fond zugute, wo jetzt Erwachsene erhobenen Hauptes sitzen können, ohne sich die Frisur am Dachhimmel zu zerstören.

Als Motorisierung stehen abgesehen von der AMG-Variante je drei Diesel (136 bis 177 PS) und drei Benziner (122 bis 211 PS) zur Wahl. Zum Marktstart in Österreich am 27. März wird neben dem CLA 45 AMG eine Allradantriebs-Variante (211 PS Benziner) bereitstehen.

Ab September folgen dann auch die beiden Allrad-Diesel (136 bzw. 177 PS).

Dass der CLA Shooting Brake die besten Aerodynamik-Werte aller Schrägheck-Autos auf dem Markt aufweisen kann, macht nicht nur dessen Entwickler stolz, sondern wirkt sich vor allem in einer günstigeren Kombination von flotten Fahr- mit geringeren Verbrauchswerten aus.

Im Fall der AMG-Version wird das besonders deutlich. Stehen doch einem Normverbrauch von 6,9 Litern ein Beschleunigungswert von 4,7 Sekunden auf Tempo 100 und eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h gegenüber.

In der tatsächlichen Fahrpraxis werden zwar alle drei Werte kaum je abrufbar sein, aber der eigentliche Spaß mit dem CLA 45 AMG liegt ja auch ganz woanders: Wer die enorme Durchzugskraft des stärksten Serien-Vierzylinders auf dem Markt einmal erfahren durfte, wird diese Schubphasen so oft es nur geht wieder auskosten wollen. Nicht zuletzt auch wegen der sonoren akustischen Begleitung aus dem Motorraum, akzentuiert durch das kurze, rotzige Aufbellen bei jedem Schaltvorgang der 7-Gang-Automatik.

Das hier alle vier Räder angetrieben werden, versteht sich angesichts von 360 PS und 450 Nm Drehmoment von selbst. Ebenso wie der stolze Preis von € 65.480,–.

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