Mercedes G-Klasse
Mercedes G-Klasse

© Andrusio Michael

Testfahrt

Mercedes G: Zwischen Zeitgeist und Schöckl

33 Jahre nach dem Marktstart wurde der G erneut aufgerüstet. Was das bringt.

von Maria Brandl

12/17/2012, 11:19 AM

Wenn’s darum geht, Authentizität zu beschreiben, eignet sich der Mercedes G hervorragend als Beispiel. Trotz aller Elektronik- und Komfortaufrüstung ist er noch immer der Boss unter den „echten“ Gelände-Größen. Drei hundertprozentige Differenzialsperren sind inzwischen sehr rar auf dem Markt. Auch das Kastenrahmenprinzip mit zwei Starrachsen, ein großer Vorteil fürs Gelände, haben nur wenige über die Zeit gerettet, etwa der Suzuki Jimny.

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Umso mehr überrascht, wie gut dieser quasi archaische Ansatz mit modernster Elektronik funktionieren kann. Bei unserem Testwagen war es etwa der automatische Abstandsregler Distronic Plus, der gehörigen Respekt vor dem Können der Entwickler hervorruft. Dieses Riesenauto mit dem hohen Schwerpunkt und beträchtlichen Gewicht so sanft und sicher immer auf den richtigen Abstand zum Vordermann automatisch abzubremsen, ist toll. Auch der Totwinkel-Assistent ist beim G 350 Bluetec, den es nur in der Langversion gibt, ein Gewinn.

Störend und unverständlich bei einem Preis von knapp 143.000 € ist dagegen, dass die Fenster zwar per Knopfdruck automatisch auf-, nicht aber zugehen. Auch wäre eine Beleuchtung des Lichtschalters wünschenswert. Apropos Sicht: Der große schwarze Klotz auf der Frontscheibe auf Höhe des Rückspiegels stört in vielen Situationen beträchtlich. Überhaupt merkt man dem G zusehends an, dass es räumlich knapp wird für die viele Elektronik, vor allem in den schmalen Türen. Anderseits ist gerade die vergleichsweise schmale und eckige Bauform ein großer Vorteil für die Übersichtlichkeit beim Fahren und beim Einparken.

Als Motor werkt im G 350 ein V6-Diesel, der neben der Sitzqualität zu den Langstreckenqualitäten des G beiträgt. Der G 350 verfügt über die so genannte Bluetec-Technologie, die neben Oxidations-Kat und Rußfilter auch eine effiziente Entstickung dank Harnstoff und SCR-Kat bietet. Die Stickoxide werden damit im Vergleich zum Vorgänger halbiert. Für die künftige Abgasnorm Euro6 ist das zwar zu wenig, aber der G unterbietet die aktuelle Euro5.

Extra-Annehmlichkeiten

In unserem Testmodell stand den Passagieren voller Komfort (Multikontursitze, Sitzklimatisierung, elektrische Lordosenstützen, Komfort-Kopfstützen Neck-Pro) zur Verfügung. Für Frischluft von oben sorgte ein elektrisches Schiebe-Hebedach. Im Winter mehr gefragt ist sicher die Standheizung samt Fernbedienung, ebenfalls ein Extra unseres Testmodells. Für ein umfassendes Unterhaltungsangebot stehen ein Harman-Soundsystem, Komfort-Telefonie und Media Interface parat. Das Comand Online mit Internetzugang ist Serie.

Mercedes G 350 Bluetec

Antrieb: V6-Diesel mit Bluetec-Technologie (Oxi-Kat, Partikelfilter, Entstickung mit Harnstoff/SCR), Turbo, 2987 , Euro5. Permanenter Allradantrieb, Siebengang-Automatik. 0 auf 100 in 9,1 sec, Spitze 175 km/h.

Leistung: bei 3400 U/min 211/155 PS/kW

maximales Drehmoment: bei 1600–2400 U/min 540 Nm

Fahrwerk: Kastenrahmen, v/h Starrachse mit Längs- und Querlenkern, drei elektrisch zuschaltbare hundertprozentige Differenzialsperren, v/h Scheibenbremsen (vorne innen belüftet), Traktions-System (4ETS), Antriebsschlupfregelung ASR, Stabilitätssystem ESP mit Gespannstabilisierung, Adaptive Bremse mit Berganfahr- und -abfahrhilfe.

Maße (LxBxH): 4662 x 1760 x 1951 mm

Wendekreis: 13,6 m

Radstand: 2850 mm

Böschungswinkel: v/h 36/27 Grad

Rampenwinkel: 24 GradWattiefe: 600 mm

Bodenfreiheit: 210 mmGesamtgewicht: 3200 kg

Eigengewicht/Zuladung: 2495/705 kgAnhängelast:gebremst/ungebremst 3500/750 kg

Tankinhalt: 96 l

Kofferraum:480–2250 l

Normverbrauch: 11,2 l/100 km295 g/km CO²Preis:110.392 €

Testverbrauch: 12,4 l/100 km

Preis Testwagen: 142.971 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 864,60 €
 

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