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Mercedes GLS: Neue Größe mit Augenmaß

Die neue Generation des Luxus-SUV GLS dient auch als Technologieträger für spätere Anwendungen ein paar Stufen drunter

von Horst Bauer

06/25/2019, 03:30 AM

Dieser Versuchung haben sie bei Mercedes widerstanden.

Obwohl die neue Generation des GLS in allen Belangen gewachsen ist, hat man in puncto Breite Augenmaß bewiesen. Im Gegensatz zu den Konkurrenten aus Bayern respektierten die Schwaben die für europäische Straßen geltende Demarkationslinie zwischen geräumig in der Anwendung und unhandlich im Verkehr.

Die liegt diesseits von zwei Metern für die Fahrzeugbreite. Während BMW dem vergleichbaren X7 genau auf zwei Meter auseinander zog (Kritiker behaupten, weil sonst der mächtige Kühlergrill nicht hineingepasst hätte), bringt es der neue GLS auf „nur“ 1956 mm. Und dies, obwohl er ganze 22 mm breiter ist als der Vorgänger.

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Damit ist er zwar auch keiner von der schmalen Sorte, wird aber auf europäischem Geläuf nicht das Gefühl hinterlassen, mit einem überbreiten Schwertransport unterwegs zu sein. Auch wenn das angesichts der übrigen Dimensionen (Länge 5207 mm, Radstand 3135 mm und damit 60 mm mehr als der Vorgänger) und des zu erwartenden Preises nicht allzu viele sein werden, ist das neue SUV-Flaggschiff von Mercedes nicht nur für die Luxus-Kundschaft – zumal in den USA und China – interessant. Für den GLS durften die Entwicklungsingenieure nämlich aus dem Vollen schöpfen, was technischen Lösungen zum Serien-Einsatz verholfen hat, die zwar hier Premiere feiern, aber demnächst wohl auch in anderen Modellreihen auftauchen werden.

Kurvenneigung

So etwa die in der Fahrwerks-Variante namens E-Active Body Control (im Normalfall gibt’s die bewährte Luftfederung Airmatic) untergebrachte Kurvenneigungs-Funktion, die durch das erstmals im GLS eingesetzte 48-Volt-Bordspannungsnetz möglich gemacht wird. Ist diese via Fahrmodus-Menü anwähl- und in drei Stufen abrufbare Spezialität aktiviert, legt sich der mächtige Aufbau aktiv in Kurven hinein, anstatt wie sonst von den Fliehkräften nach außen gedrückt zu werden.

Bei der ersten Ausfahrt zeigte sich, dass das ungewohnte Verhalten zunächst zwar irritiert (Motorradfahrer werden da im Vorteil sein), dem ausladenden GLS im Kurvengeschlängel aber eine ungemeine Leichtfüßigkeit verleiht.

Technisch weniger aufwendig, aber im Effekt umso praktischer ist der Waschstraßen-Assistent. Wird dieser abgerufen, verringert sich nicht nur die Spurbreite durch Anheben der Karosserie auf die maximale Breite der Einfahrtspur. Gleichzeitig werden automatisch Fenster und Schiebedach geschlossen, die Außenspiegel eingeklappt sowie der Regensensor der Scheibenwischer und die Einparksensoren deaktiviert. So vorhanden, wird zusätzlich die Frontkamera eingeschaltet und via Bordmonitor die Lage der Einfahrtsspur angezeigt.

Im Gelände

Wie eine Tour durch anspruchsvolles Gelände in den Weiten der US-Bergwelt gezeigt hat, ist der GLS bei Bedarf (und ausgerüstet mit dem optionalen Offroad-Paket) auch wesentlich mehr als nur ein Bordstein-Kletterer. Mit Untersetzungs-Getriebe der 9-Gang-Automatik, mehreren Gelände-Fahrprogrammen des Allradsystems (mit bis zu 100 % sperrbarer Lamellenkupplung) und dank Luftfederung verstellbarer Bodenfreiheit (maximale Wattiefe: 600 mm) ist er anspruchsvolleren Aufgaben gewachsen, als sie sich die meisten seiner künftigen Eigner zutrauen werden.

Als Motorisierung stehen zur Wahl: Ein neuer V8-Benziner mit 48-Volt-Bordnetz und integriertem Starter-Generator (489 PS, 700 Nm, kurzfristig weitere 250 Nm und 22 PS über EQ Boost) und in Europa auch ein Reihen-Sechszylinder-Diesel in zwei Leistungsstufen (286 bzw. 330 PS), der nach der Euro 6d Abgasnorm zertifiziert ist.

Nicht zu vergessen natürlich, dass der GLS im Interieur alles und mehr bietet, was man sich heutzutage von einem Luxus-SUV erwartet. Von bis zu sieben (alle auch von großen Erwachsenen benutzbaren) Sitzen mit Massage-Funktion auch in der zweiten Reihe über fünf individuell regelbare Klimazonen bis zur hochmodernen Telematik- bzw. Infotainment-Anbindung (mit Augmented-Reality-Darstellung der Abbiege-Situationen am Navi-Bildschirm). Klarerweise lässt er mit sich reden – Stichwort MBUX-System. Und es finden sich gezählte 11 USB-Anschlüsse im weitläufigen Passagierabteil.

Der neue GLS startet bei uns Ende des Jahres.

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