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Michelin Performance Day: Jenseits von Gut und Böse

Beim Treffen von Tunern auf dem Nürburgring ist ein ziviler Porsche 911 noch das Harmloseste.

von Christian Vavra

12/05/2011, 07:42 AM

Die Beschreibung des Reifenherstellers nimmt den Eindruck von erfahrenen Rennfahrern schon vorweg. Der Michelin Sport 2, sagt Michelin, erbringe "extrem hohe Leistung, kündigt aber das Überschreiten des Grenzbereiches kaum an."

Sportwagenbesitzer und Tuner bestätigten das ausnahmslos bei einem sommerlichen Treffen auf dem Nürburgring, und zwar auf der 20,8 km langen Nordschleife, die man auch die Grüne Hölle nennt. Supersportwagen jenseits von Gut und Böse waren hier versammelt und konnten einen ganzen Tag lang großteils am Beifahrersitz kennengelernt werden.

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Ein Testfahrer des Tuners Techart beschrieb die Wirkung des Reifens so: "Der Grenzbereich ist wirklich schmal. Aber er ist sehr weit draußen, und das auszureizen macht hier natürlich schon viel Spaß." Das konnte man spätestens bestätigen, als am Nachmittag Uwe Alzen, ehemals DTM-Pilot, gut gelaunt auftauchte und einen Techart-Porsche (Cayman) durch die Hölle fliegen ließ. Noch dazu waren "Pilot Sport Cup" aufgezogen, und das sind Semislicks.

Kleingeld

Michelin hat für den Pilot Sport 2 natürlich allerlei Tricks aufgewendet, um noch mehr Grip aus dem Pneu herauszuholen. Besonders bei sehr hoher Quer- beschleunigung hat der Reifen immens viel Haftung, was sich direkt an den erzielbaren Rundenzeiten ablesen lässt. Natürlich haben und hatten auch Mitbewerber solche Spezialreifen anzubieten, nicht wenige Tuner und auch Cup-Rennfahrer schwören aber auf diesen Reifen.

Ein bisschen Kleingeld sollte man mitbringen, unter Freunden werden da schon einmal 500 Euro und mehr fällig - für ein Stück, je nach Dimension. Dann sind aber auch sündhaft teure PS-Monster gut zu Fuß, wie etwa der BMW M5 Hurricane von G-Power, diverse Ruf-Porsche oder der Gumpert Apollo, der auf der Nordschleife mit 7:11,57 Minuten den Rekord für in Europa straßenzugelassene Sportwagen hält. Der Audi-Motor leistet 700 PS. Das Auto wiegt 1200 kg und ist für schlanke 400.000 Euro wohlfeil. Netto. 20 Stück wurden 2009 verkauft, großteils nach Asien, wo es Herren gibt, die damit zum Büro fahren.

Rund 280.000 Euro netto kostet ein vom Tuner Abt auf 620 PS aufgebrezelter Audi R8 V10 GTR, der üppig ausgestattet ist und nach 3,2 Sekunden 100 km/h fährt. Wer nach einem Höllenritt mit dem jungen Familienspross Daniel Abt nach weniger als acht Minuten wieder in der Box landet, glaubt an einen Gott. Und an einen Schutzengel. Und wahrscheinlich auch an Michelin. An das eigene Fahrkönnen glaubt er weniger als davor.

Dass solche Autos keiner braucht, mag sein. Aber es gibt viele, die sie sich leisten können.

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