
© Andrusio Michael
Mitsubishi Outlander: Er hat ja einen Ruf zu verteidigen
In dritter Generation wirkt der Neue vom Start weg ausgereift und erstaunlich komfortabel.
Über Design kann man zwar angeblich streiten, über Geschmack dagegen bekanntlich nicht. Daher: Die neueste Generation des Outlander sieht, nun ja, markant aus. Die Optik muss man lediglich etwas länger auf sich wirken lassen. Sie gewinnt mit der Zeit ungemein. Der Abschied vom „Jetfighter-Grill“, diesem eigenartigen Trapez-Maul, war jedenfalls definitiv kein Fehler.
Was am neuen Outlander praktisch schon nach dem ersten Wegfahren begeistern kann, ist die Leichtigkeit, mit der sich diese rund 1,6 Tonnen Geländewagen beinahe mit zwei Fingern dirigieren lassen. Die etwas indirekte Servolenkung und die Federung sind eindeutig auf Komfort getrimmt. Entsprechend entspannt und gelassen bewegt sich der Outlander über die Lande. Ihm die Sporen zu geben, bringt nicht viel und für sportliche Fahrweise sind die Karosseriebewegungen viel zu ausladend, in doppeltem Wortsinn.


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Unter der Haube war im Testwagen natürlich ein Dieselmotor, kräftig, erstaunlich vibrationsarm und auch recht genügsam beim Verbrauch. Das gilt vor allem dann, wenn man bedenkt, dass der Outlander überwiegend im permanenten Allradmodus „4WD Auto“ betrieben wurde. Im Modus „Eco“ dagegen wird die hintere Achse nur bei Bedarf automatisch einbezogen. Das Antriebskonzept (dritter Modus ist ein gesperrtes Achsdifferenzial hinten) ist über alle Zweifel erhaben, gemeinsam mit Fahrstabilitätsregelung, Traktionskontrolle und „Hill Start Assist“ ist fast jede Situation auf und abseits asphaltierter Straßen zu bewältigen. Mitsubishi hat schließlich einen Ruf zu verteidigen.
Sitze
Das Gestühl vorne ist angenehm, könnte aber etwas mehr Seitenhalt spendieren. In der zweiten Reihe, die sehr viel Platz bietet, lassen sich die beiden Teile der Sitzbank um bis 25 cm nach vorne schieben, um so den Zugang in die dritte Reihe zu ermöglichen. Das Hinklettern ist aber trotzdem sehr mühsam und der verfügbare Raum hinten sehr eng. Auf die Plätze Numero sechs und sieben könnte man also ganz gut verzichten, was aber beim Diesel-Outlander nur in der Ausstattung „Intense“ überhaupt vorgesehen ist.
Der Kofferraum wird über eine elektrisch betätigte Klappe erreicht, ist großzügig bemessen und weist im Boden noch ein zusätzliches Fach mit 23 l Fassungsvermögen auf. Auf die Klappe sollten groß Gewachsene acht geben, sie geht nämlich zu wenig weit auf und gefährdet daher gepflegte Scheitel sowie den Knochen darunter. Die Ausstattungsvarianten „Intense+“ und „Instyle“ kommen bereits serienmäßig mit einer famosen Sound-Anlage (Rockford Fosgate) samt neun Lautsprechern an.

Und damit gehört noch das Preis-Leistungs-Verhältnis beleuchtet, das im Outlander durchaus bemerkenswert ist. Denn: Es gibt bei „Instyle“ noch ein bisschen Zubehör zu kaufen, ein Gepäckträger etwa oder blaue Bodenbeleuchtung für den Fahrgastraum. Echte Extras gibt es aber fast keine mehr, da ist wirklich schon alles drin, von 18-Zoll-Rädern über Hub-/Schiebedach und Leder bis zur Navigation. Handschalter haben auch Start/Stopp-System dabei, die Automatikversionen u. a. auch Tempomat mit Distanzregelegung und Spurhalteassistent.
Mitsubishi Outlander 2,2 DI-D
Antrieb: 4-Zylinder-Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler;
Hubraum: 2268 cm³
PS/kW: 150/110
maximales Drehmoment:380 Nm bei 1750 U/min
Allradantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe; Spitze 200 km/h, 0 – 100 km/h in 9,7 Sekunden; Euro 5.
Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Einzelradaufhängung, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, hinten Mehrlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisatoren, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung, ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm, Traktionskontrolle, Berganfahrhilfe.
Maße (L x B x H):4655 x 1800 x 1673 mm
Wendekreis: 10,6 m
Radstand: 2670 mmKofferraum: 477 – 1681 l
Zuladung: 670 kg Gesamtgewicht: 2260 kg
Tankinhalt: 60 Liter
Normverbrauch: 5,4 l/100km 140 g/km CO²
Testverbrauch: 7,2 l/100 km
Preis:40.990,– €
Preis Testwagen: 40.990,– €
Motorbezogene Versicherungssteuer: 567,60 €
